Vettel zu Ferrari: Bekanntgabe noch in Suzuka?

Angeblich ist schon alles klar: Sebastian Vettel wird Nachfolger von Fernando Alonso bei Ferrari - McLaren-Teamchef bekräftigt Interesse am Spanier

(Motorsport-Total.com) - Gestern war es noch das heißeste Gerücht im Paddock von Suzuka, heute ist zumindest laut Informationen von 'Auto Bild motorsport' schon alles unter Dach und Fach: Sebastian Vettel soll demnach eine Ausstiegsklausel aus seinem eigentlich bis Ende 2015 laufenden Red-Bull-Vertrag ziehen und als Nachfolger von Fernando Alonso schon nächstes Jahr zu Ferrari wechseln!

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen

Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen: Ferraris Team für die Saison 2015? Zoom

Unter dem selbstbewussten Titel "Fix: Vettel fährt 2015 Ferrari!" berichtet die Fachpublikation, dass der Sensationstransfer "noch heute" offiziell verkündet werden soll. Alonsos Abschied von Ferrari (eigentlich Vertrag sogar bis Ende 2016) kommt indes nach den jüngsten Aussagen aller Beteiligten wenig überraschend. Vettel dürfte bei der traditionsreichen Scuderia aus Maranello also Teamkollege seines guten Freundes Kimi Räikkönen werden.

Alonso und Ferrari haben sich auseinandergelebt, spätestens seit dem Abschied von Teamchef Stefano Domenicali und Präsident Luca di Montezemolo. Zudem verstarb am 10. September auch noch völlig überraschend Emilio Botin, Chef der spanischen Großbank Santander, die wegen Alonso millionenschwer als Ferrari-Sponsor engagiert war. Botin war bei ungewöhnlich vielen Rennen persönlich zu Gast und galt als glühender Formel-1- und Alonso-Fan.

Keine Santander-Millionen mehr?

Doch Santander steht an der Börse mächtig unter Druck, sodass das Unternehmen ein Sparkurs bei den Ausgaben für Sportsponsoring mehr als gelegen kommen würde. Und Alonso wird für Ferrari ohne Unterstützung von Santander mit einem Schlag weniger attraktiv. Bei McLaren-Honda hingegen würde man ihn mit offenen Armen empfangen: "Wir würden ihn natürlich in Betracht ziehen", bestätigt Teamchef Eric Boullier gegenüber 'Sky'.

Ob Alonso schon 2015 verfügbar sein wird, kann der Franzose aber nicht beantworten: "Das sollte man die Leute mit den roten T-Shirts fragen. Ich denke aber, es gibt darüber Diskussionen. Jeder weiß, dass er bei Ferrari möglicherweise unglücklich ist, aber er hat einen Vertrag. Das müssen sie zuerst intern klären." McLaren werde nächstes Jahr jedoch "aus mehreren Gründen" eine sehr attraktive Formel-1-Adresse sein.


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McLaren sieht sich als attraktive Option

"In jeder Verhandlung möchte man in der dominanten Position sein, und um das zu sein, müssen wir ein attraktives Team für Fahrer sein. Dazu brauchen wir ein schnelles Auto. Das muss unser erstes Ziel sein", erklärt er. "Jeder weiß, dass man ein Werksteam sein muss, um Weltmeister zu werden - und wir werden nächstes Jahr mit unserem neuen Motorenpartner eines von nur drei Werksteams sein. Das ist eine entscheidende Wende."

"Wer McLaren kennt, der weiß: McLaren wird zurückschlagen und mit dem neuen Motorenpartner wieder gewinnen. Das macht uns schon heute zu einer sehr attraktiven Option, auch wenn wir derzeit kein Auto haben, das schnell genug ist. Aber wir sind auf dem besten Weg dahin", unterstreicht Boullier. Am Finanziellen würde es jedenfalls nicht scheitern: Dank Honda kann McLaren in den Verhandlungen aus dem Vollen schöpfen.

Fernando Alonso

Nach 2007: Fernando Alonso steht offenbar vor einer Rückkehr zu McLaren Zoom

Laut 'Auto Bild motorsport' würde ein etwaiger Wechsel zu Ferrari übrigens auch für Vettel eine Gehaltserhöhung bedeuten. Wer sein Cockpit bekommen würde, steht noch in den Sternen. Eine Möglichkeit wäre Alonso, falls dieser doch nicht bei McLaren unterkommen sollte, eine andere eine Beförderung von Daniil Kwjat. Letztere Variante würde Daniel Ricciardo mit einem Schlag zum unumstrittenen Teamleader machen.