• 08.11.2014 22:40

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Vettel geht ran: "Können McLaren packen"

Sebastian Vettel blickt von Startplatz sechs in Brasilien nur nach vorn: Renntempo von Red Bull soll gutes Ergebnis in Interlagos ermöglichen

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel geht optimistisch in seinen vorletzten Grand Prix in Diensten von Red Bull. Der noch amtierende Champion qualifizierte sich für das Rennen in Brasilien für den sechsten Startplatz. Mercedes und Williams waren nicht zu packen, einzig Jenson Button (McLaren) lag noch in Reichweite des Deutschen. Nach teils schwierigen Trainings fand Vettel in der Zeitenjagd einen guten Rhythmus und immer mehr Tempo.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel will sich von Startplatz sechs um einen Rang verbessern Zoom

"Wir mussten vor dem Qualifying umbauen, weil der Durchflusssensor nicht funktionierte. Das ist in diesem Jahr oft passiert, bestimmt auch bei anderen Teams. Manchmal verlierst du zwei oder drei Zehntel pro Runde, nur weil der 'Fuel-Flow-Meter' nicht ordentlich arbeitet. Glücklicherweise konnten wir das schnell beheben", berichtet der Heppenheimer von seinem Arbeitstag auf der Strecke von Interlagos vor den Toren von Sao Paulo.

"Ich denke, dass wir die McLarens packen können. Es war auch im Qualifying sehr eng im Kampf gegen Jenson. Ich denke es sollte möglich sein", peilt Vettel für den Sonntag eine Verbesserung um mindestens eine Position an. "Die ersten vier Autos sind wohl zu weit weg, aber dahinter wird es zwischen Red Bull, Ferrari und McLaren sehr eng zugehen. Es könnte interessant werden, auch wenn das Wetter noch Kapriolen bringt."

Entspannter Blick auf Renault-Probleme

Interessant ist ein Blick auf die Sektorenzeiten und Topspeeds. Red Bull, früher bekannt für viel Abtrieb und somit gutes Tempo in Kurven, war plötzlich im ersten Sektor konkurrenzfähig und bei den Höchstgeschwindigkeiten kaum langsamer als Mercedes. "Die Zeiten, wo wir unsere Zeit einzig in den Kurven geholt haben, sind schon länger vorbei. Früher waren wir auf den Geraden nie sonderlich schnell, was am Konzept unserer Autos lag. Wir sind aber mit den Jahren auf den Geraden besser geworden", sagt Vettel.

"Jetzt sind die Grundlagen andere", so der Champion. "Es fehlt uns an Power, was natürlich auf den Geraden nicht hilfreich ist. Generell haben wir nun ein Auto, das in langsamen und schnellen Bereichen funktioniert - es schwankt aber in Abhängigkeit von der Anzahl der Kurven von Sektor zu Sektor. Wir sind hier im ersten Sektor gut dabei. Im dritten Sektor ist es anders. Dort gibt es nur eine Kurve, sonst geht es geradeaus. Und dort geht es bergauf - wo du dann wieder die Power brauchst." Und diese Leistung konnte der Renault-Antrieb im Heck des RB10 bislang nicht bieten.

"Dass es zum Start in eine neue Ära von Antrieben erst einmal deutlichere Unterschiede gibt, halte ich für normal. Das war auch 2006 so", gibt sich Vettel gelassen. "Damals hatten einige Motoren mehr Power, andere hatten eine bessere Fahrbarkeit, manche hatten Sorgen mit der Zuverlässigkeit. Das Problem an der neuen Formel ist die Komplexität. Einen Motor zu bauen, ist eine Sache. Aber jetzt hat man all die anderen Komponenten der sogenannten 'Power Unit' auch noch. Das ist sehr kompliziert."