• 21.06.2009 16:31

  • von Fabian Hust

Vettel: "Das war alles andere als einfach"

Der Red Bull Racing-Pilot erklärt seine Taktik im Rennen, und warum sein dominant wirkender Sieg alles andere als eine einfache Angelegenheit war

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel hatte die Konkurrenz beim Großen Preis von Großbritannien fest im Griff, hatte im Ziel über 15 Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Mark Webber und über 41 auf Rubens Barrichello. Doch so einfach, wie der dominante Sieg von außen aussah, war er nach Aussage des Red Bull Racing-Piloten nicht: "Es ist nie einfach", erklärte der Deutsche nach dem Rennen, der sich nicht als Spielverderber der "Britischen Spiele" sehen wollte: "Und wenn das so ist, dann ist mir das wurscht!"

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Rubens Barrichello

Sebastian Vettel hatte seine wahre Freude auf dem Podium

"Es ist ein langes, langes Rennen, und besonders auf diesem fantastischen Kurs genießt das jeder sehr. Das ist wirklich ein Traum, man muss fokussiert sein und seine Augen offen halten. Es ist nie leicht, ein Formel-1-Rennen zu gewinnen. Man muss immer aufpassen, beim Boxenstopp, bei den Überrundungen. Ausruhen kann man sich da wirklich nicht."#w1#

"Ich hatte schnell einen so großen Vorsprung, da habe ich keinen Fahrer mehr hinter mir gesehen." Sebastian Vettel

"Der Start war wichtig, im ersten Abschnitt des Rennens machte ich sofort Druck, und versuchte, einen Vorsprung herauszufahren. Ich wusste, dass dieser entscheidend sein würde, da ich das gesamte Rennen über davon profitieren würde. Ich hatte schnell einen so großen Vorsprung, da habe ich keinen Fahrer mehr hinter mir gesehen. Ich habe dann immer das Team über Funk gefragt: Wo bin ich, wer ist hinter mir?"

Rund eine Sekunde pro Runde war Vettel in der Anfangsphase des Rennens schneller als sein Verfolger Rubens Barrichello: "Ich hatte ein fantastisches Auto. Ich war der Lage, mehr und mehr Druck zu machen. Der zweite Rennabschnitt war alles andere als einfach, sie sagten, dass ich vorsichtig sein sollte. Ich kam in eine Menge Verkehr und zu Autos, die sich in Zweikämpfen befanden. Es ist schwierig, wenn man diesen nahe kommt. Es war alles andere als einfach."

"Ich zählte die Runden nach unten und kontrollierte von diesem Punkt an das Rennen." Sebastian Vettel

"Nach dem letzten Boxenstopp hatte ich freie Fahrt. Ich zählte die Runden nach unten und kontrollierte von diesem Punkt an das Rennen. Die letzten zehn Runden waren ziemlich einfach, davor machte ich viel Druck."

"Der zweite Rennabschnitt war wie ein Slalom, denn ich musste eine Menge überrundeter Autos überholen. Das ist nicht einfach, ich habe mich auch schon in dieser Position befunden. Das letzte, was man in dieser Situation tun möchte, ist, den hinter sich vorbei zu lassen. Aber ich denke, das lief heute auf der Strecke ganz gut, auch wenn es viel Zeit gekostet hat.

"Das zeigt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden." Sebastian Vettel

Für Vettel war es der zweite Sieg in dieser Saison nach China, ausgerechnet beim Heimrennen von Jenson Button konnte er seinen WM-Widersacher bezwingen: "Es ist fantastisch. Das zeigt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Ich möchte Silverstone danken. Es ist erst mein zweites Mal hier, ich habe es so sehr genossen."

"Der Jubel war fantastisch, besonders die Emotionen, als ich die karierte Flagge sah. Die Fans waren fantastisch. Sie sind alle aufgestanden und haben mir zugejubelt. Da wollte ich schon zurückwinken. Ich habe die Hände dann aber doch am Lenkrad gelassen, denn durch sowas sind in der Vergangenheit schon ein paar komische und verrückte Dinge passiert."

"Es ist unwirklich, dass ich nun hier bin." Sebastian Vettel

"Davon träumte ich, als ich hier das erste mal sah, wo Mansell im Rennen fuhr. Es ist unwirklich, dass ich nun hier bin. Ich habe es geschafft, und ich habe dieses Rennen gewonnen. Auf der Strecke zu gewinnen, wo ein Held wie Nigel Mansell Geschichte geschrieben hat, ist ein absoluter Traum. Ich bin überglücklich, wir alle haben hart für diesen Erfolg gearbeitet."

Vettel spielte ferner die Dominanz seines Teams an diesem Wochenende herunter: "Mich würde es natürlich nicht stören, wenn es so weitergehen würde, aber ich denke, dass dies mit vielen Dingen zu tun hatte. Dieser Kurs ist fantastisch und passt zu unserm Auto. Der erste Sektor war in jeder einzelnen Runde großartig, und ich habe gesehen, dass unser Auto besonders fantastisch gut in allen Kurven-Arten funktioniert."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Großbritannien, Sonntag


Aber natürlich habe auch das neue Aerodynamik-Paket seinen Teil dazu beigetragen: "Auf der anderen Seite haben wir einen schönen Schritt nach vorn gemacht. Ich denke, dass wir das Auto überall etwas verbessert haben, das ist nun alles zusammengekommen. Wir leisteten gute Arbeit, das gesamte Team arbeitete gut. Und wenn man diese sagen will, so waren wir heute in gewisser Weise ziemlich dominant."

Nun steht für Vettel das Heimrennen auf dem Nürburgring bevor: "Ich hoffe, dass es so weitergeht. Ich freue mich besonders auf das Heimrennen, denn den Nürburgring kenne ich in und auswendig. Ich war schon oft da und finde die Strecke super. Ich habe gehört, dass man relativ viel umgebaut hat. Ich freue mich, dies in drei Wochen zu sehen. Ich denke, wir haben ein gutes Auto."