• 16.10.2009 17:12

Vettel: "Button ist ein wenig am Straucheln"

Der Red Bull Racing-Pilot über den Kampf um den WM-Titel, seine Chancen bei einem Regenrennen und die Teamkollegen von Red Bull Racing und Brawn

(Motorsport-Total.com) - Der WM-Dritte Sebastian Vettel glaubt weiterhin an seine Chance, doch noch den WM-Titel in der Formel 1 einzufahren. In einem 'RTL'-Exklusiv-Interview machte der Red-Bull-Pilot deutlich, dass trotz seines 16-Punkte-Rückstands auf den WM-Führenden Jenson Button noch alles machbar ist. Das komplette Interview strahlt 'RTL' im Countdown zum Großen Preis von Brasilien ab 16:45 Uhr aus.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel gibt im Kampf um den WM-Titel noch lange nicht auf

"Nach dem Sieg im vergangenen Rennen wollen wir natürlich hier genau das Gleiche machen", so Vettel über seine Erfolgsaussichten in Brasilien. "Um unsere Karten offen zu halten, ist der Plan ganz einfach: die nächsten zwei Rennen gewinnen. Die Umsetzung ist deutlich schwerer. Ich denke, wir haben ein schnelles Auto und auch ein paar neue Teile, die uns wieder helfen werden. Der neue Frontflügel scheint gut zu funktionieren, wie man bei Mark Webber sieht. Hier habe ich ihn auch das erste Mal am Fahrzeug."#w1#

Die Wahrscheinlichkeit auf Regen am Sonntag ist groß, wie schätzt er diesbezüglich seine Chancen ein? "Es kommt darauf an. Wenn wir im Trockenen schnell genug sind, dann ist natürlich das Risiko deutlich geringer, bei Nässe kann immer sehr viel passieren. Auch wenn wir vielleicht unter nassen Bedingungen schnell sind, fährt trotzdem immer ein gewisses Risiko mit. Ruckzuck ist ein Fehler passiert. Wir müssen es eh so nehmen, wie es kommt. Von daher brauchen wir uns da nicht zu sehr 'verkopfen'."

"Es ist immer noch eine ganze Stange von Punkten, die uns fehlen", so Vettel in Bezug auf den Trubel, der um seine Person herrscht. "Das Ziel ist einfach, die nächsten beiden Rennen zu gewinnen. Alles andere ist nicht in unserer Hand. Das macht es dann schon wieder relativ einfach. Ich war nach meinem letzten Sieg Zuhause, habe mich ganz normal vorbereitet, versucht, ein bisschen von allem runterzukommen und zu trainieren, um hier wieder fit zu sein."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Brasilien


Holte sich Vettel im Kampf um den WM-Titel Ratschläge von außen? "Es gab viele Ratschläge, aber ich glaube der beste Ratschlag ist, nicht viel nachzudenken und einfach das Pedal durchzudrücken und alles rauszuholen. Selbst wenn wir beide Rennen gewinnen, kommt es trotzdem darauf an, wo Jenson bzw. Rubens ins Ziel fährt."

Auch wenn er bei maximal noch 20 zu erzielenden Punkten 16 Zähler Rückstand auf Jenson Button hat, gibt sich der Deutsche nach wie vor nicht geschlagen: "Ich glaube, dass alles machbar ist. Aufgegeben wird nicht. Das wäre die falsche Grundeinstellung. Von daher bin ich bis in die Haarspitzen motiviert und ich glaube, wir können das schaffen."

Welche Vorteile sieht er gegenüber Button und Barrichello? "Ich kann ganz befreit auffahren und versuchen, das Beste rauszuholen. Gerade Jenson Button, der in der Wertung weit vorn ist, ist seit dem letzten halben Jahr ein wenig am Straucheln und kriegt eigentlich nichts mehr so richtig gut zusammen."

"Warum das so ist, weiß ich nicht. Das müsste man ihn fragen, aber das kann uns ja nur helfen. Der Abstand zu Rubens Barrichello ist nicht allzu groß. Trotzdem spielt er natürlich auch eine Rolle. Ich denke, er hat einen großen Einfluss darauf, was Jenson Button letztendlich zeigen kann."

Was die eigene Fahrer-Paarung im Team betrifft, sieht Vettel Red Bull Racing im Vorteil: "Wir hatten ohnehin das ganze Jahr über auch intern weniger Unstimmigkeiten. Wir arbeiten als Team sehr gut zusammen. Leider kann Mark nicht mehr um die WM kämpfen, was bei den beiden anderen ja noch der Fall ist. Als Rennfahrer muss man auch egoistisch sein. Sowohl Jenson als auch Rubens wollen am Ende vorn stehen und das kann uns nur helfen."

"Bis jetzt ist es eine tolle Saison unabhängig davon, was in den nächsten beiden Rennen ist. Es war die beste Saison des Teams aller Zeiten. Es gibt also sehr viele positive Dinge. Natürlich möchte ich, dass es besser wird, denn es gab auch einige Dinge, die nicht so gepasst haben."

"Und da muss man auch mal auf den Tisch hauen und sagen, so nicht, das müssen wir verbessern. Weil, wenn man unterm Strich zurück schaut, haben wir auch sehr viele Punkte liegen lassen, die uns jetzt helfen würden. Denen jetzt aber nachzuweinen bringt nichts, wir müssen nach vorn schauen."