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  • 25.10.2020 12:37

  • von Stefan Ehlen, Co-Autoren: A. Cooper, O. Karpow

"Verwirrend" und "nicht ideal": Fahrer zweifeln an Pirelli-Reifentest

Warum sich einige Formel-1-Fahrer über den Pirelli-Reifentest in Portimao wundern und weshalb sie nicht an stichhaltige Erkenntnisse glauben

(Motorsport-Total.com) - Pirelli hat darauf bestanden. Und deshalb mussten alle Formel-1-Teams im zweiten Freien Training zum Portugal-Grand-Prix in Portimao (alle Formel-1-Rennen 2020 im kostenlosen Liveticker verfolgen!) einen besonderen Reifentest absolvieren. Es galt, 30 Minuten lang ausschließlich mit Prototypen-Pneus zu fahren, ohne Details darüber zu kennen und ohne Abstimmungsarbeit zu verrichten.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen, mit Pirelli-Prototypen

Kevin Magnussen mit den unmarkierten Pirelli-Prototypen in Portimao Zoom

Haas-Fahrer Kevin Magnussen fand all das "ein bisschen verwirrend", wie er sagt, zumal die Pirelli-Probefahrten die normalen Abläufe an einem Rennwochenende gestört hätten.

"Es war kein sehr guter Test", meint Magnussen. "Es hat uns nicht sehr viel für das Wochenende gebracht. Und ich hielt den Reifen auch nicht für besonders gut."

Magnussen: Lieber abseits eines Rennens testen

Doch was genau Magnussen und seine Formel-1-Kollegen getestet haben, darüber schweigt sich Pirelli aus - bewusst, um möglichst objektive Meinungen zu erhalten.

Magnussen aber bezweifelt, dass Pirelli mit dieser Strategie richtig liegt. "Es wäre sicher besser, sie könnten ordentlich mit den Reifen testen", sagt er. In seiner Vorstellung würde das bedeuten: ein eigenes Testauto und viel Zeit auf einer Rennstrecke, nicht nur eine halbe Stunde.


Fotostrecke: Formel-1-Technik: Detailfotos beim Portugal-Grand-Prix 2020 in Portimao

"Wenn möglich, dann sollte man das auch abseits eines Rennwochenendes machen", sagt Magnussen weiter. "Natürlich käme dann aber der Kostenpunkt dazu."

Kwjat: Ohne Streckenkenntnis tut man sich schwer

Die Standortwahl ist etwas, das auch AlphaTauri-Fahrer Daniil Kwjat "überrascht" hat, "dass es genau hier sein musste, auf einer neuen Strecke mit frischem Asphalt. Da wird es schon schwierig, überhaupt irgendwas zu lernen", meint er.

Kwjat zuckt mit den Schultern und sagt weiter: "Pirelli wird schon besser wissen, was es braucht, also kann ich mich nicht beschweren. Ich war nur ein bisschen überrascht. Es war nicht ideal, vor allem nicht auf einer neuen Strecke, aber wir hatten ja keine Wahl."

Nicht ideal - damit meint Kwjat vor allem, dass er als Formel-1-Fahrer über gar keine Vor-Ort-Erfahrung in Portimao verfügte. O-Ton: "Auf dieser Strecke habe ich nicht sehr viele Referenzwerte. Ich weiß also nicht gut, wie sich der Reifen verhalten sollte oder nicht. Ich kann daher keine große Schlussfolgerung ziehen."


Fotos: Grand Prix von Portugal, Freitag


Auch er glaubt, Pirelli hätte andernorts mehr von einem Reifentest. "In Abu Dhabi oder in Bahrain", sagt Kwjat, "wäre das sinnvoller gewesen."

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