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Verschnupfter Heidfeld: Überholmanöver als Medizin
Nick Heidfeld mag zwar erkältet sein, doch das Überholmanöver in Bahrain an Alonso und der Lauf des BMW Sauber F1 Teams ist die beste Medizin
(Motorsport-Total.com/sid) - Ziemlich verschnupft, aber gelassen und optimistisch: Nicht ohne Symbolcharakter präsentierte sich der hervorragend in die Saison gestartete Nick Heidfeld vom BMW Sauber F1 Team am Donnerstagabend auf einem Sponsorentermin in München.

© xpb.cc
Nick Heidfeld ist angeschlagen, blickt aber gar nicht verschnupft in die Zukunft
Eine starke Erkältung samt Heuschnupfen hat den 29-Jährigen böse erwischt, doch nach den drei vierten Plätzen zum Saisonauftakt kann ihm das nicht die Laune verderben. Auch nicht die weiterhin offene Vertragssituation.#w1#
Das Zögern von BMW Motorsport Direktor Mario Theissen ärgert Heidfeld zwar, doch vor den noch ausstehenden Vertragsgesprächen sieht sich der derzeit erfolgreichste deutsche Fahrer in einer guten Ausgangssituation. "Ich glaube, es gibt nicht viele Gründe, nicht gemeinsam weiterzumachen", sagte der 29-Jährige.
Zuletzt hatte der Mönchengladbacher in Bahrain sogar Weltmeister Fernando Alonso im McLaren-Mercedes gekonnt überholt - Medizin gegen seine Erkältung. "Man trägt so etwas immer lange mit sich rum. Es hat riesig Spaß gemacht dieses Manöver. Vielmehr kann man sich nicht wünschen, als am zweimaligen Weltmeister außen vorbei zu fahren."
Einen "feierlichen Moment", nannte Theissen den erfolgreichen Kampf um den vierten Platz. "Dieses Manöver hat noch mal den Extrakick gegeben", erklärte Heidfeld und bezeichnete die Motivation und Stimmung im Team nicht zuletzt wegen dieses Husarenstreichs als "fantastisch".
Sollte es trotzdem nicht zu einer Einigung auf einen neuen Kontrakt kommen, bangt der Wahl-Schweizer nicht um seine Zukunft als Formel-1-Pilot. "Ich bin in einer sehr guten Ausgangssituation - durch die Tatsache, dass ich mich intern in der Formel 1 gut präsentieren konnte", sagte Heidfeld und übte damit sanften Druck auf seinen jetzigen Arbeitgeber aus.
"Wir reden dauernd. Klar ist: Wir mögen uns. Fahrer und Auto leisten Hervorragendes - das sind ganz gute Voraussetzungen", sagte Theissen zur offenen Vertragssituation von Heidfeld, dem er eine "Topform" attestierte, und fügte hinzu: "Wir werden vor dem Saisonende eine Entscheidung treffen und diese dann auch kommunizieren."
Dass es in dieser Saison bislang so gut läuft, führt "Quick Nick" auf das leistungsfähigere Material und die verbesserte Teamarbeit zurück. "Meine Leistungen sind vergleichbar mit den Vorjahren. Jetzt habe ich aber ein Auto, mit dem die Leistungen mehr auffallen", sagte Heidfeld.
Zudem könne er sich nun mehr auf "fahrerspezifische Dinge konzentrieren" und müsse weniger Energie ins Team stecken. Er wäre froh, das jetzige Niveau halten zu können, auch wenn man natürlich weitere Verbesserungen anstrebe. "Das wäre schon ein Erfolg." Derzeit liegt Heidfeld auf Platz fünf der Fahrerwertung, im Team-Ranking steht das BMW Sauber F1 Team hinter McLaren-Mercedes und Ferrari auf Rang drei.
Theissen räumte ein, selbst überrascht zu sein, wie nah man an die Top-Teams gerückt sei. Ob das aber schon ein Wegweiser für die kommenden Aufgaben sei, werde das Rennen in Barcelona am 13. Mai zeigen. "Die Bestätigung ist da, dass wir genauso vorankommen, wie wir uns das vorgestellt haben. Das gibt Sicherheit für die nächsten Schritte", sagte Theissen. Man werde aber kein unnötiges Risiko eingehen, um noch schneller aufzuholen: "Wir operieren am Limit. Mehr Risiko einzugehen, wäre kontraproduktiv."

