• 22.09.2013 08:19

  • von Dieter Rencken & Christian Schrader

Verlängertes FP1? Whitmarsh: "Genau darüber nachdenken"

Der Brite sieht diesbezüglich aus McLaren-Sicht keinen Anlass, verweist auf Nachteile für die kleineren Teams und warnt vor Schnellschüssen

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh spricht sich tendenziell gegen eine Verlängerung des meist am Freitag stattfindenden Ersten Freien Trainings (FP1) in der Formel 1 aus. "Aus McLaren-Sicht muss das nicht unbedingt passieren", gibt der Brite zu Protokoll. Laut Whitmarsh würden durch eine Zeitausdehnung Nachteile für die kleineren Teams entstehen, die das erste Training am Freitag oftmals als Einnahmequelle nutzen.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

Whitmarsh sieht bei einer Verlängerung des FP1 Nachteile bei kleineren Teams Zoom

Whitmarsh könne die Sicht, eine Verlängerung der Freitag-Session herbeiführen zu wollen, verstehen, "denn für junge Fahrer ist es derzeit schwierig", betont der Brite zunächst. "Ich glaube aber, dass es gegen die kleinen Teams wäre, denn jetzt haben sie die Möglichkeit, Cockpits im ersten Training zu verkaufen. Das machen auch einige Teams. Für die kleinen Teams ist das eine wichtige Einnahmequelle", erklärt er.

"Wenn jedes Team diese Möglichkeit hätte, dann würde der Verkaufswert für die kleinen Teams sinken. Deshalb würde es meiner Meinung nach gegen die kleinen Teams sein", gibt der 55-Jährige zu bedenken. "Die großen Teams würden das nicht tun, solange es die Regeln nicht vorschreiben würden", fügt der Brite hinzu.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Singapur, Freitag


Zwar hätte Whitmarsh schon einen Plan im Hinterkopf, wie die zusätzliche Zeit genutzt werden könnte ("Aus unserer Sicht würde man diese halbe Stunde wahrscheinlich für aerodynamische Tests nutzen und verschiedene Komponenten testen"), er warnt jedoch diesbezüglich eindringlich: "Schnellschüsse in der Formel 1 haben schon oft viele negative Auswirkungen gehabt."

"Die Teams finden für sich selbst heraus, wie sie die Möglichkeiten am effektivsten ausnützen und nicht die eigentliche Idee einhalten", berichtet Whitmarsh und sagt abschließend: "Man muss deshalb genau darüber nachdenken."