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Vergne: "Zählen zu den Stärksten im Mittelfeld"

Toro Rosso überraschte in Jerez mit starken Zeiten - Jean-Eric Vergne glaubt, dass es in Barcelona in einer ähnlichen Tonart weitergehen kann

(Motorsport-Total.com) - Die Zeiten beim ersten Wintertest der Saison in Jerez sollte man nicht überbewerten, denn die unterschiedlichen Konfiguration der Boliden sorgten für eine enorme Schwankungsbreite. Zudem wird in den Fabriken derzeit fieberhaft entwickelt - neue Aerodynamik-Pakete werden das derzeitige Kräfteverhältnis weiter verzerren.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Jean-Eric Vergne spürt, dass die Richtung bei Toro Rosso stimmt

Dennoch ist klar: Toro Rosso erlebte einen hervorragenden Start in den Testwinter. Die Truppe aus Faenza überraschte am Schlusstag in Jerez mit Platz zwei durch Jean-Eric Vergne. In der Gesamtübersicht der Testwoche rangieren Daniel Ricciardo und sein französischer Teamkollege auf den Rängen acht und neun und damit zwischen Lewis Hamilton im McLaren und Kimi Räikkönen im Lotus.

Kann Toro Rosso die Form halten?

Vergne hält diese Performance keineswegs für ein einmaliges Phänomen. Er rechnet damit, dass es in der kommenden Woche in Barcelona in ähnlicher Tonart weitergehen kann. "Jerez hat gezeigt, dass wir eine gute Basis haben", analysiert der Rookie gegenüber 'Autosport'. "Wir scheinen eines der stärksten Teams im Mittelfeld zu sein."

Auch abseits der starken Zeiten ist Vergne mit dem Teststart zufrieden: "Wir sehen recht gut aus. Wir hatten als Team vier wirklich gute Tage, was ein Resultat eines wirklich guten Winters ist. Wir hatten keine größeren Probleme und spulten viele Kilometer ab. Es gab also viele positive Punkte und kaum Negatives."


Fotos: Toro Rosso, Testfahrten in Jerez


Doch der ehemalige Renault-World-Series-Vizemeister weiß genau, dass der Circuit de Catalunya der erste wirkliche Gradmesser für den STR7 ist. Die Retortenstrecke ist dafür gefürchtet, dass man sie nur mit einer funktionierenden Aerodynamik schnell bewältigen kann. Die Weisheit: Wenn dein Auto dort funktioniert, dann funktioniert es überall.

Fehlt den Fahrern die Erfahrung?

"In Barcelona könnte es anders laufen als in Jerez", versucht Vergne, die aktuelle Lage einzuschätzen. "In Jerez war es recht kalt und die Oberfläche ist recht rau. Zudem handelt es sich um eine Strecke, auf der wir nie Rennen fahren. Barcelona ist da in vielerlei Hinsicht schon ein besserer Test, aber ich hoffe, dass wir dort mit unserem Auto - so wie es jetzt aussieht - auch eine gute Woche haben werden."

Geht man nach den bisherigen Indikatoren, dann könnte Toro Rosso mit einem konkurrenzfähigen Auto in die Saison 2012 gehen. Doch sind die Fahrer routiniert genug? Ricciardo bringt es auf elf Renneinsätze, Vergne hat bisher nur Testerfahrung. Dennoch meint er: "Ich glaube nicht, dass es einen großen Unterschied zwischen uns und Teams mit erfahreneren Piloten gibt. Wenn ich so arbeite wie ich sollte - und als Rookie bedeutet das sehr hart -, dann sollte es kein Problem sein."

Jean-Eric Vergne und Daniel Ricciardo

Vergne und Ricciardo wollen mit dem STR7 durchstarten Zoom

Zudem hängt die Performance des Teams nicht nur von den Fahrern und von der Basis des Autos ab, sondern vor allem von der Weiterentwicklung. Daher macht Vergne schon jetzt Druck: "Es ist immer wirklich wichtig, dass wir während der Saison gute Updates haben. Und ich glaube, dass wir das schaffen werden."