Vergne: "Als ich die Kontrolle verlor, war das ein Schock"

Die Ursache für den wilden Abflug von Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne in der ersten Schikane in Monza ist geklärt: Die Radaufhängung des STR7 kollabierte

(Motorsport-Total.com) - Der Abflug von Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne war die Schrecksekunde im Grand Prix von Italien. Eingangs der neunten Runde verlor der Franzose bei der Anfahrt zu ersten Schikane - der Variante del Rettifilo - seinen Boliden bei Topspeed aus der Kontrolle, drehte sich und setzte zu einem wilden Flug über die Randsteine an. Über Funk ließ Vergne das Team wissen, dass er bei der Landung starke Schmerzen im Rücken verspürte. Der 22-Jährige blieb noch eine Zeit lang im Cockpit sitzen, konnte dann aber doch unverletzt aussteigen.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Jean-Eric Vergne setzte in der Variante del Rettifilo zu einem wilden Flug an Zoom

Mit ein paar Tagen Abstand lässt Vergne seinen dramatischen Ausfall vom vergangenen Sonntag Revue passieren. "Kein Fahrer wünscht sich ein solches Rennende wie ich es in Monza erlebte. Als ich das Auto bei der Anfahrt zur Rettifilo aus der Kontrolle verlor, war das ein großer Schock. Der Unfall war recht heftig." Dank des hohen Sicherheitsstandards moderner Formel-1-Boliden konnte der Franzose dem STR7 mit ein paar Prellungen und Schmerzen im Nacken entsteigen.

Den Unfallhergang beschreibt Vergne wie folgt: "Ich merkte schon kurz nach dem Start, dass irgendetwas nicht stimmte. Das Auto fühlte sich einfach seltsam an und ich hatte ungewöhnlich stark zu kämpfen. In der Anbremszone verlor ich das Fahrzeug dann komplett. Ich merkte nur noch, wie das Hinterrad beim Bremsen in die falsche Richtung zeigte. Von da an war ich nur noch Passagier."


Fotos: Jean-Eric Vergne, Großer Preis von Italien


"Die Randsteine sind in Monza sehr hoch", so der Toro-Rosso-Pilot weiter. "Als ich die Randsteine traf, wurde ich mitsamt dem Auto in die Luft geschleudert. In diesem Moment hatte ich Sorge, dass sich das Auto überschlagen könnte. Ich bin dankbar dafür, dass es nicht so kam. Unterm Strich hätte die Nummer für mich deutlich übler ausgehen können."

Den Aufschlag bezeichnet Vergne dennoch als "sehr hart". "Ich brauchte anschließend eine Minute oder so, um mich zu sammeln. Ich hatte Schmerzen und blieb zunächst noch im Auto sitzen, um mir ein klares Bild zu machen. Dann merkte ich aber, dass ich okay war und stieg aus." Der Grand Prix von Italien endete für Vergne im Medical-Car, das ihn zur vorsorglichen Untersuchung ins streckeneigene Hospital brachte.

Nachdem das Wrack seines STR7 in die Box zurückgekehrt war, fand das Toro-Rosso-Team auch die Ursache für den Abflug. "Wir fanden nach dem Rennen heraus, dass die hintere Radaufhängung kollabierte", schildert Vergne und fügt unbeeindruckt hinzu: "Unterm Strich musst du so etwas einfach abhaken. Solche Dinge können im Rennsport passieren. Gegenwärtig habe ich noch einen etwas steifen Hals und Schmerzen im Nacken, aber das sollte während der kommenden Tage abklingen."