Vatanen auf Wahlkampftour: "Yes we can!"

FIA-Präsidentschaftskandidat Ari Vatanen wirbt mit dem Slogan von Barack Obama und plant eine Welttourne, um Stimmen zu sammeln

(Motorsport-Total.com) - Seit gestern steht auch hochoffiziell fest, dass Ex-Rallye-Weltmeister Ari Vatanen am 23. Oktober bei der Wahl des neuen FIA-Präsidenten antreten wird. Vatanen möchte Amtsinhaber Max Mosley nachfolgen und für eine neue Kultur des Friedens und der Harmonie innerhalb des Automobilweltverbands sorgen.

Titel-Bild zur News: Ari Vatanen

Rallyelegende Ari Vatanen möchte der nächste starke Mann der FIA werden

Antreten will er, "weil ich glaube, dass ich die Voraussetzungen mitbringe, um die Veränderung zu bewirken, die innerhalb der FIA notwendig geworden ist". Dies sei aber nicht als direkte Kritik an Mosley zu verstehen, sagte der Finne am Nürburgring: "Jede Organisation muss sich von Zeit zu Zeit verändern. Es braucht jetzt einen neuen Kapitän, der das Vertrauen der Menschen in die Organisation wiederherstellen kann."#w1#

Plädoyer für Harmonie

"Die FIA-Mitglieder sind frustriert, aber ich will nicht mit Schlamm um mich werfen und einen Schuldigen dafür finden", so Vatanen. "Wir müssen nach vorne schauen, aber es stimmt, dass in letzter Zeit zu viel gestritten wurde, statt nach Gemeinsamkeiten zu suchen. Wir sind doch alle Mitglieder einer Familie und sollten Lösungen finden. Das geht nur durch Dialog und Verhandlungen, denn wir sitzen alle im selben Boot. Alles andere wäre destruktiv."

"Ich will nicht mit Schlamm um mich werfen und einen Schuldigen dafür finden." Ari Vatanen

Der ehemalige EU-Parlamentarier, der somit politikerfahren ist, hält sich selbst nicht für einen Außenseiter. Wer gegen ihn antreten wird, weiß er noch nicht, aber er stellt sich auf Gegenkandidaten ein. Eines ist für ihn klar: Sollte sich Mosley noch einmal aufstellen lassen, dann wird wohl Jean Todt nicht antreten und umgekehrt. Doch mindestens einer der beiden wird wohl als Alternative zu Vatanen auf dem Stimmzettel stehen, wie man hört.

Vatanen genießt derzeit die Unterstützung der wichtigsten Automobilklubs in Deutschland (ADAC) und in den USA (AAA). Der Haken an der Sache: Diese beiden Länder haben für die Wahl nicht mehr Bedeutung als zwei Bananenrepubliken, weil das aktuelle Abstimmungssystem nicht nach Größe, sondern nur nach Anzahl der Mitgliedsklubs geht. Das ist übrigens ein Punkt, den Vatanen bei Amtsantritt sofort ändern würde.

"Ich möchte, dass künftig zwei Kriterien erfüllt werden müssen: 50 Prozent der Mitgliedsländer zu gewinnen und 50 Prozent der Mitglieder (also Einzelpersonen, also beispielsweise 16 Millionen ADAC-Mitglieder; Anm. d. Red.). Damit wären beide Seiten abgedeckt. Derzeit begünstigt das System kleine Länder, was dazu führt, dass ich auf Weltreise gehen muss, um auf Stimmenfang zu gehen", erläutert die Rallyelegende.

Auf den Spuren von Barack Obama

"Die Automobilklubs sind diejenigen, die abstimmen werden." Ari Vatanen

Vatanen wirbt für sich selbst mit dem Obama-Slogan "Yes we can" und tritt genau wie der im vergangenen November erfolgreiche US-Präsident für "Change" ein. Das sei im Fahrerlager der Formel 1 positiv aufgenommen worden, "aber ich darf mich nicht täuschen lassen: Diese Leute haben keine Stimme. Die Automobilklubs sind diejenigen, die abstimmen werden. Sie sind die Eigentümer der FIA und wir müssen sie respektieren."

Der nächste Schritt ist nun, 22 Kabinettsmitglieder zu nominieren, die Voraussetzung dafür sind, dass die Kandidatur überhaupt formell eingereicht werden kann. Diese Regel wurde einst von Mosley eingeführt, weil sie den Amtsinhaber klarerweise begünstigt - schließlich darf keines der vorgeschlagenen Kabinettsmitglieder auf den Listen von zwei Kandidaten auftauchen. Gibt es also einen etablierten Kandidaten, muss sich der Herausforderer neue Leute suchen.

"Dieses System schützt den amtsinhabenden Präsidenten. Wenn ich gewählt werden sollte, würde ich es abschaffen, damit mich die Leute einfacher absetzen können", grinst Vatanen. Sein Verhältnis zu Mosley sei aber keineswegs angespannt: "Ich verstehe mich gut mit ihm. Ich stimme vielem, was er getan hat, überhaupt nicht zu. Das geht ihm mit mir wahrscheinlich genauso. Mit unserem Verhältnis zueinander hat das jedoch nichts zu tun."

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