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Vasseur neuer Teamchef? Ferrari dementiert Binotto-Rausschmiss!

Unruhe bei Ferrari in Maranello: Mehrere Medien berichten übereinstimmend, dass Mattia Binotto als Teamchef abgelöst wird, angeblich durch Frederic Vasseur

(Motorsport-Total.com) - Die Medienberichte überschlagen sich: Ferrari hat angeblich vor, Teamchef Mattia Binotto zum Saisonende zu entlassen und durch Frederic Vasseur, derzeit Teamchef bei Alfa Romeo (Sauber) zu ersetzen. Grund dafür soll eine Reihe sportlicher Pleiten, Pech und Pannen in der Formel-1-Saison 2022 sein, die letztendlich Binotto zu verantworten hat.

Titel-Bild zur News: Frederic Vasseur und Mattia Binotto

Frederic Vasseur und Mattia Binotto: Die Gerüchteküche schwappt gerade über ... Zoom

Getriggert von den Medienberichten der vergangenen Tage reagierte Ferrari jedoch am Dienstag umgehend mit einemoffiziellen Dementi: "Bezugnehmend auf Spekulationen in bestimmten Medien hinsichtlich der Position von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto halten wir fest, dass diese Gerüchte jeder Grundlage entbehren", heißt es auf Twitter.

Zuvor hatten mehrere Medienplattformen, darunter auch 'Motorsport.it', eine Schwesterplattform von Motorsport-Total.com und Formel1.de im Motorsport Network, berichtet, dass Binotto zum Jahresende abgelöst werden soll und per 1. Januar Vasseur, der bisherige Teamchef von Alfa Romeo, das Kommando übernehmen könnte.

In dem Bericht aus Italien heißt es außerdem, dass es zwischen Vasseur und Elkann bereits eine Vereinbarung auf Handschlagbasis gibt und die Unterschrift unter den Vertrag "nur noch eine Formalität" sei.

Ferrari: Meistverbessertes Team der Formel 1

Binotto hatte zuletzt den Grand Prix von Sao Paulo - übrigens genau wie auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff - ausgelassen. Nach dem Rennen stand er den internationalen Medienvertretern jedoch in einem Zoom-Videomeeting Rede und Antwort. Dabei fiel kein Wort über eine mögliche Umstrukturierung hinter den Kulissen der Scuderia.

Klar ist, dass Elkann über die vielen Fehler von Ferrari in der Saison 2022 nicht glücklich sein kann. Tatsache ist aber auch, dass Ferrari - unter Binottos Führung - das mit großem Abstand meistverbesserte Team der Formel 1 2021/22 ist, was die schiere Performance des Autos betrifft.

Als theoretisch denkbar gilt angesichts des recht eindeutig formulierten Ferrari-Statements, dass Binotto zwar bei der Scuderia bleibt und ihr - vielleicht auch in einer neuen Funktion - weiterhin zur Verfügung stehen wird; Vasseur aber das operative Geschäft an der Rennstrecke übernimmt, inklusive der Leitung des Bereichs Rennstrategie.

Im Ferrari-Lager werden solche Gedankenspiele derzeit als reine Spekulation dementiert. Doch es waren gerade die strategischen Fehler, mit denen sich Ferrari den Spott internationaler Medien zugezogen hat. Zuletzt etwa in Brasilien, als Charles Leclerc im Qualifying mit Intermediates auf eine trockene Strecke geschickt wurde.

Vasseur: Hätte er unter Audi-Führung noch einen Platz?

Anders als Binotto, der Ferrari-intern dem Vernehmen nach als brillanter Ingenieur, aber nicht unbedingt als brillanter Lenker der Rennorganisation wahrgenommen wird, haftet Vasseur ein Ruf als Racer durch und durch an. In einer an Binotto berichtenden Funktion könnten sich die beiden mit ihren jeweiligen Stärken theoretisch gut ergänzen.

Dass ein Ferrari-Angebot für Vasseur interessant sein könnte, liegt ebenfalls auf der Hand. 2026 wird Sauber zum Audi-Werksteam, und ob in einer deutsch dominierten Teamstruktur für ihn noch ein Platz in einer einflussreichen Position sein wird, darf zumindest vorsichtig hinterfragt werden.

Stand jetzt ist all das aber Spekulation. Fortsetzung folgt.