Vasselon: "Sind in guter Verfassung"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie viel Zuversicht gibt euch der sechste Platz von Ralf Schumacher in Ungarn für das anstehende Rennen in der Türkei?"
Pascal Vasselon: "Das Team hat in Ungarn stark bearbeitet und Ralf war im Rennen schnell. Es war zudem unsere beste Qualifyingleistung der Saison, daher können wir zufrieden sein, wie es lief. Zum ersten Mal schaffte es eines unserer Autos mit nur einer Runde im zweiten Qualifying in den Schlussdurchgang. Wir sind also in guter Verfassung. Wir haben viel an und mit den Reifen gearbeitet, denn das war der Schlüssel. Bei der Strategie haben wir im Rennen die richtigen Entscheidungen getroffen. Hoffentlich geht es in der Türkei ähnlich weiter."

Frage: "Erwartest du, dass die Reifen auch in der Türkei wieder so wichtig sein werden?"
Vasselon: "Da wird es unterschiedliche Faktoren geben. Die Reifen spielten am Ungarn-Wochenende eine Rolle, denn in dieser Saison ist die Reifenwahl eher konservativ - vor allem beim Prime-Reifen. Manchmal macht der Option-Reifen ein paar Probleme, aber in Ungarn gab es selbst beim härteren Reifen Graining. In der Türkei sind wir wieder auf der konservativeren Seite von Bridgestones Reifenmischungen, es sollte also keine besonderen Reifenprobleme geben. Aber es wird sich alles um die Kurve 8 drehen."#w1#

Frage: "Du meinst die besonderen Anforderungen der sehr schnellen Linkskurve?"
Vasselon: "Ja. Der Kurs in der Türkei könnte fast der neue Standard-Formel-1-Kurs sein, bis auf die achte Kurve. Die ist wirklich herausstechend. Als wir das erste Mal dort waren, war das für die Fahrer eine Überraschung, dass es eine Kurve gibt, die für Fahrer und Reifen eine Herausforderung ist. Nur wegen dieser achten Kurve wird Bridgestone eher härtere Reifen mitbringen."

Frage: "Was ist so herausfordernd an der achten Kurve?"
Vasselon: "Die Schwierigkeit bei den Reifen besteht aufgrund der Reibungsenergie, die achte Kurve in Istanbul hat die höchste Reibungsenergie der gesamten Saison. Auch bei den seitlichen G-Kräften, der Geschwindigkeit und der Dauer der Kurve ist es wirklich herausragend."

Frage: "Gibt es auch andere Faktoren, die man beachten muss?"
Vasselon: "Die restlichen Dinge bewegen sich im Standard-Fenster, also bezüglich der Bremsen, Motorkühlung und so weiter. In Istanbul haben wir bereits gesehen, dass man mit recht viel Abtrieb gut zurechtkommt."

Frage: "Wir gut wird der Toyota TF107 zur Strecke passen?"
Vasselon: "Wir haben zuletzt gesehen, dass unsere Leistung insgesamt besser wird, speziell mit dem Paket, das wir seit Magny-Cours einsetzen. Die Türkei wird wieder in diesem Fenster liegen und wir wollten wieder so eine Qualifyingleistung wie zuletzt zeigen und auf Ralfs starkem Rennergebnis in Ungarn aufbauen."

Frage: "Kann man sagen, dass ihr auf die Spitzenteams aufholt?"
Vasselon: "Seit Magny-Cours haben wir einen Schritt bei der Gesamtleistung gemacht, nun liegen unsere beiden Fahrer eng beisammen. Aber wir müssen in den Rennen Punkte holen. Ralf hat das in Ungarn gut gemacht, aber es ist eine Sache, eine ordentliche Leistung herauszuholen und am Ende Punkte in der Hand zu halten. Das haben wir noch nicht genügend erreicht. Wir hatten ein paar Störungen auf der operativen Seite und manchmal auch Zuverlässigkeitsprobleme, aber wir machen auf jeden Fall Fortschritte."

Frage: "Geht es nach der Türkei direkt zu den Tests in Monza?"
Vasselon: "Ja. Wir werden für den Italien-Grand-Prix natürlich ein stark unterschiedliches Paket haben. Bei diesem Test werden wir es durchtesten und dabei besonders auf die Bremsen achten, die entscheidend sind. Monza ist nun so besonders, dass man dafür einen Extra-Test braucht. Es ist der letzte verbliebene Hochgeschwindigkeitskurs im Kalender."