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Vasselon: Keine Angst vor Bahrain
Toyotas Technikchef hat trotz negativer Erfahrungen aus dem Vorjahr und den alles andere als optimal verlaufenen Bahrain-Tests keine Sorgen
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Welche Schlüsse ziehst du aus dem Malaysia-Grand-Prix?"
Pascal Vasselon: "Es begann sehr gut, wir brachten wieder beide Autos in das dritte Qualifying. Leider hatten wir keine guten Starts. Jarno begann mit den härteren Reifen, wir dachten, er wäre dann später im Rennen in einer besseren Situation. Leider verlor er am Start einen Platz an einen Renault und auch Ralf verlor Zeit. Bei ihm war es noch schlimmer, denn im zweiten Stint hatte er einen Plattfuß. Er musste vorzeitig an die Box und wir haben ihn bis zum Ende aufgetankt. Damit war sein Auto sehr schwer und die Balance nicht sehr gut. Jarno machte einen guten Job und sicherte uns zwei Punkte."

© xpb.cc
Pascal Vasselon erwartet in Bahrain keine Probleme wie noch im Vorjahr
Frage: "Jarno bemängelte schon am Freitag, dass das Auto unbeständig war."
Vasselon: "Es ist immer schwierig zu analysieren, wie sich die Wettbewerbsfähigkeit im Laufe einer Session entwickelt, speziell bei Fahrten mit unterschiedlichen Benzinmengen. Das könnte einen Teil erklären. Bisher gab es nichts Seltsames bei den abweichenden Griplevels zu den anderen. Unsere Konkurrenzfähigkeit war von Sitzung zu Sitzung recht ähnlich. Am Freitag haben wir gesehen, dass unser Tempo bei Longruns besser war als bei den Tests zuvor. Die größte Frage am Freitag war, wie es mit dem Speed über eine schnelle Runde aussehen würde. Bei den Vorbereitungen auf das Qualifying am Samstag fanden wir heraus, dass auch diese Pace stimmte."#w1#
Keine Kühlwesten in der Formel 1
Frage: "Gab es für diese Hitze spezielle körperliche Vorbereitungen?"
Vasselon: "Naja, das Trinksystem wurde immer wieder überprüft. Die Fahrer hatten eine Vorbereitung, um sicherzustellen, dass sie der Hitze standhalten können. In Malaysia werden sie für die Schindereien im Training belohnt."
Frage: "Habt ihr den Einsatz von Kühlwesten in Malaysia und Bahrain erwogen?"
Vasselon: "Bei Formel-Autos habe ich das noch nie gesehen. Bei Sportwagen oder DTM werden sie häufig verwendet, denn in diesen Autos ist mehr Platz. Das System ist nicht gerade klein. Man braucht ein großes Wasserbehältnis, dafür ist in einem Formel-1-Auto einfach kein Platz."
Frage: "Bist du überrascht, dass ihr euch bei den bisherigen zwei Rennen auf den Rängen acht und neun qualifizieren konntet?"
Vasselon: "Das ist sicher gut, aber dort wollen wir nicht sein. Einige haben nach den Wintertests erwartet, dass wir schlecht sein würden, aber das lag nur an einer falschen Analyse der Wintertests. Wenn man es mit den Daten des Vorjahres verglich, dann konnte man sehen, dass nichts falsch lief. Unsere Tests vor der Saison waren sogar besser als vor einem Jahr. Es war daher keine völlige Überraschung, unsere Fahrer in den Top 10 zu sehen. Aber das heißt nicht, dass wir zufrieden sind."
Frage: "Glaubst du, dass die Teams, die erst jetzt mit Bridgestone fahren, einen größeren Leistungseinbruch hatten?"
Vasselon: "Ein Wechsel des Reifenpartners kann sicher mit einem Leistungsmangel in Verbindung gebracht werden, aber ich denke nicht, dass es ein dominierender Faktor ist. Die Reifen in dieser Saison sind beim Einsatz viel einfacher als die Pneus des Vorjahres. Es gibt fast keinen Raum, in dem Auto und Reifen nicht zusammenpassen, zumindest beim Grip. Das Arbeitsfenster ist bei diesen Reifen viel einfacher zu finden. Die Änderungen an der Aerodynamik aufgrund eines anderen Reifenprofils ist wohl gewichtiger. Das gehört zum Aerodynamikpaket, vielleicht waren einige auf die Michelin-Reifen ausgelegt."
Probleme in Bahrain 2006 waren einzigartig
Frage: "Vor einem Jahr hattet ihr in Bahrain große Probleme. Kannst du dich daran erinnern?"
Vasselon: "2006 machte der Bridgestone-Reifen im Winter einen wirklichen großen Schritt bei der Konstruktion. Das führte zu einer viel besseren Widerstandsfähigkeit bei Hitze und Verschleiß. Aber die erste Generation hatte noch ein Problem mit der Aufwärmung. Es war unheimlich schwer, diese Reifen im Winter zu testen. Wir wussten das der Erfahrung, dass sich das zumeist von selbst erledigt, wenn die Rennen dann unter wärmeren Bedingungen beginnen. Zudem haben wir als Team den Fehler gemacht, nicht zu den Tests nach Bahrain zu gehen. Wie wollten nah an der Basis bleiben, um schnell neue Aerodynamikteile nachzulegen. Dann stellten wir fest, dass die Aufwärmprobleme auch bei wärmeren Bedingungen noch da waren."
Frage: "Das habt ihr also erst beim ersten Rennen in Bahrain festgestellt?"
Vasselon: "Ja. Und die Bedingungen in Bahrain waren dazu noch kühler als erwartet. Die Streckentemperatur betrug 35°C, wir erwartet über 50. Als wir dann nach Malaysia gingen, waren es 55°C, das Aufwärmproblem verschwand und wir waren konkurrenzfähig. Für Melbourne, dem dritten Rennen, mussten wir das lösen, denn die Temperatur war wieder niedrig und die dortige Oberfläche macht das Aufwärmen noch schwieriger. Zwei Dinge kamen zum richtigen Zeitpunkt zusammen: Durch einige Setupentwicklungen kam mehr Hitze in die Reifen und Bridgestone kam mit neuen Mischungen. Von da an hatten wir keine Reifenprobleme mehr. Auch wenn man gerne von Reifenproblemen 2006 spricht, so hatten wir nur einen. Wir haben 2007 vor Bahrain keine Angst."
Frage: "Dieses Jahr habt ihr hier getestet. Wie lief es?"
Vasselon: "Es war ein schlechter Test für uns, was einige Alarmglocken außerhalb schrillen ließ. Es waren aber völlig andere Gründe als im Bahrain-Rennen des Vorjahres. Wir hatten viele Zuverlässigkeitsprobleme. Es war nichts Großes darunter, aber viele kleine Dinge ärgerten uns jeden Tag. Wenn man ein Auto nicht viel fahren kann, ist man auch nicht schnell und befindet sich in einer Abwärtsspirale. Als wir dann nach Jerez gingen, war es schon viel besser."
Frage: "Erwartest du, dass sich die Leistungen so darstellen werden wie in Malaysia und Australien?"
Vasselon: "Von der aerodynamischen Effizienz her könnten wir in Bahrain etwas schlechter dran sein, aber das müssen wir noch sehen. Es sollte nichts geben, das uns von weiteren Punkten fernhält."

