• 23.08.2009 22:29

  • von Dieter Rencken

Vasselon: "Hatten das zweitschnellste Auto im Feld"

Toyotas Chefdesigner ratlos: Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' verrät Pascal Vasselon, warum man den Erfolgen seit einigen Rennen nachläuft

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Für Toyota war es hier in Valencia kein sonderlich guter Renntag. Woran hat das gelegen?"
Pascal Vasselon: "Der Hauptgrund ist sicher unsere Pace im Qualifying. Timo fuhr die schnellste Rennrunde im Rennen. Aber es ist nicht nur die eine Zeit. Wenn man sich alle Runden ansieht, dann war er konstant extrem schnell. Das Problem ist also ganz klar die Leistung im Qualifying."

Titel-Bild zur News: Pascal Vasselon (Chefdesigner)

Pascal Vasselon hat keine konkrete Idee, woran es bei Toyota hapert

Frage: "In Monaco war es ja ähnlich, auch da hattet ihr im Rennen einen Speed, der siegfähig war. Aber das Qualifying verlief schlecht."
Vasselon: "Ja, aber seit Monaco gab es einige Schritte. Dennoch zeigte das Rennen in Budapest und das Rennen hier für Timo dasselbe Bild. Im Qualifying reichte es nur zu Rang 13, im Rennen war er auf der Stufe von Hamilton. Es ist schwierig nachzuvollziehen, was genau da passiert."#w1#

Das Tappen im Dunkeln

Frage: "Müsst ihr die Reifen im Qualifying besser nutzen?"
Vasselon: "Das könnte eine Möglichkeit sein. Aber wenn man sich ansieht, was Timo gemacht hat, dann fuhr er in der ersten Rennrunde eine 41.7. Da war sein Tank noch sehr voll. Das war benzinbereinigt ganz klar die schnellste Runde - schneller als alle anderen. Man kann also nicht sagen, dass es ein Aufwärmproblem wäre. Wir schauen uns alles an, was uns eine Antwort geben könnte. Aber ein Aufwärmproblem würde ich ausschließen."

Frage: "Im ersten Viertel Saison herrschte sehr viel Optimismus. Man spekulierte sogar über den ersten Sieg. Ist dieser Optimismus nun vollständig verflogen?"
Vasselon: "Wir haben ganz klar unsere Probleme. Solange wir uns nicht in den Top-10 qualifizieren, wird das mit dem Sieg richtig schwierig. Wir sind nicht zufrieden mit der Situation. Wir zweifeln alles an. Aber wir sehen auch ein Licht am Ende des Tunnels, das ist die Pace im Rennen."

"Wir waren in Budapest und hier schnell. Und wir sprechen davon, dass wir nach Hamilton das zweitschnellste Auto im Feld hatten. Das gibt uns etwas Hoffnung, dass wir mit harter Arbeit herausfinden, warum wir im Qualifying so langsam sind. Wir haben die Hoffnung auch, weil es nicht nur einige wenige Runden im Rennen sind, sondern über die gesamte Distanz hinweg."

Frage: "Aber was könnt ihr tun, um die Probleme im Qualifying zu überwinden?"
Vasselon: "Wir beleuchten alles, jedes einzelne Teil, die Reifen, die Einstellungen des Autos, die Vorbereitungen von uns. Setzen wir uns selbst zu stark unter Druck? Wir fragen uns alles."

Frage: "Viele Teams hatten Probleme mit der Kalibrierung ihrer Windkanäle. Hattet auch ihr Probleme damit?"
Vasselon: "Nein, wie haben momentan eine gute Korrelation zwischen den Daten im Windkanal und auf der Strecke. Im Normalfall erleben wir auf der Strecke das, was wir aus dem Windkanal schon wissen."

Problemlösung im Qualifying hat Vorrang

Frage: "Gibt es schon ein Hauptgebiet, das ausgemacht wurde, woran für das Qualifying gearbeitet wurde?"
Vasselon: "Das ist eine schwierige Frage. Wenn man im Rennen so schnell ist wie wir, dann weiß man, dass die Grundlagen stimmen. Wir kennen alle Einstellungen, die uns auf Longruns besser machen. Aber wenn ich wüsste, was es wäre, dann hätten wir das für dieses Rennen schon geändert. Einige Dinge könnten wir ausschließen, aber wir können es nicht auf etwas festnageln."

Frage: "Wie kann es in Spa-Francorchamps und in Monza für euch laufen?"
Vasselon: "Diese Kurse sind nicht besonders gut oder besonders schlecht für uns. Wir sind darauf vorbereitet. Entscheidend wird sein, ob wir das Qualifyingproblem lösen können. Wir erwarten nicht eine besondere Leistung, wir müssen einfach das Problem lösen, was uns in den vergangenen drei Grands Prix hinderte, uns gut zu qualifizieren."