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Valtteri Bottas: Kann Nummer-2-Rolle selbst verhindern

Wie Valtteri Bottas trotz des WM-Rückstands verhindern will, von Mercedes zum Wasserträger degradiert zu werden, und wieso Lauda alles auf eine Karte setzen will

(Motorsport-Total.com) - Für Valtteri Bottas wird die Luft im Titelkampf immer dünner: Der WM-Dritte liegt nach seinem enttäuschendenden fünften Platz in Spa-Francorchamps bereits 41 Punkte hinter Leader Sebastian Vettel, aber auch auf seinen Teamkollegen Lewis Hamilton fehlen ganze 34 Zähler. Dazu kommt, dass Ferrari Mercedes mit der starken Leistung in Belgien überraschte - müssen die Silberpfeile daher alles auf die Karte Hamilton setzen?

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas, Niki Lauda

Niki Lauda hält nicht viel von Valtteri Bottas Titelambitionen Zoom

"Ich glaube, dass es von mir abhängt", meint Valtteri Bottas auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com'. "Wenn ich gute Leistungen bringe, wenn es mir gelingt, die Pole zu holen und dann auf und davon zu fahren, dann habe ich es in der Hand." So gesehen steht der Finne in Monza unter enormem Zugzwang. Immerhin dürfte ihm aber der Kurs im königlichen Park liegen, denn die harten Bremspunkte kommen seinem Fahrstil entgegen.

Außerdem verweist der Mercedes-Pilot darauf, dass noch 200 WM-Punkte auf dem Tisch liegen: "Es sind immer noch acht Rennen zu fahren, und es sind noch viele Punkte zu holen. Die Jungs, die in der WM vor mir liegen, hatten auch noch keine Ausfälle. Ich wünsche mir nicht, dass es uns trifft, aber es kann passieren."

Lauda warnt davor, weitere Punkte "herzuschenken"

Damit schlägt er in die gleiche Kerbe wie Ferrari-Pilot Sebastian Vettel. Der WM-Leader warnt davor, Bottas abzuschreiben: "Wenn er nächste Woche gewinnt und wir zwei ausfallen, dann ist alles wieder anders."

Valtteri Bottas

In Spa-Francorchamps war Valtteri Bottas nicht konkurrenzfähig Zoom

Der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda scheint währenddessen nicht mehr so richtig daran zu glauben, dass Bottas realistische Chancen auf den Titel hat. "Das Herschenken von Punkten muss aufhören", spielt er gegenüber 'auto motor und sport' auf den Platztausch in Ungarn an, der Hamilton drei Punkte gekostet hat und den er laut eigenen Angaben für falsch hielt. "Ich bin einmal mit einem halben Punkt Weltmeister geworden und deshalb ein gebranntes Kind. Jeder Punkt kann am Ende wichtig sein."

Bottas: Zu früh für Konzentration auf Hamilton

Daher fordert er die Konzentration auf den dreimaligen Weltmeister. "In Spa hat sich das Problem von selber erledigt, denn Bottas war das ganze Wochenende nicht so stark, deswegen konnte er vorne nicht richtig mitfahren", erklärt Lauda gegenüber seine Sicht der Dinge. "Klar ist, dass Lewis der absolute Favorit auf die Fahrermeisterschaft ist. Wir werden sicherlich nichts machen, wo er Punkte verliert. Hätte er die drei Punkte von Budapest gehabt, wären wir nur vier Punkte dahinter."

Bottas hofft währenddessen, von seinem Arbeitgeber noch nicht abgeschrieben zu werden: "Ich verstehe es, wenn sich das Team an einem gewissen Punkt darauf konzentriert, dass zumindest einer der beiden Fahrer den Titel holt. "Es ist aber noch ein bisschen früh dafür und noch ein bisschen abwarten, denn jedes Rennen ist anders."