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Valencia: Wieder Ferrari vor Sauber

Felipe Massa weiterhin der Schnellste und Fleißigste, Sauber wieder auf Platz zwei - aber die Sensation in Valencia ist die Zuverlässigkeit der Autos

(Motorsport-Total.com) - Es passiert selten, dass der zweite offizielle Testtag im Winter ohne rote Flagge verläuft, doch die Formel 1 scheint 2010 zuverlässiger zu sein als je zuvor: Nachdem gestern wegen eines Problems mit der Gasannahme am Williams von Rubens Barrichello nur einmal unterbrochen werden musste, ging es heute von 9:00 bis 16:55 Uhr nonstop durch!

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa erwischte an den ersten beiden Tagen einen Einstand nach Maß

Für die einzige rote Flagge sorgte fünf Minuten vor Ende der Session Robert Kubica, der seinen gelb-schwarzen Renault R30 entlang der Start- und Zielgerade abstellen musste - ironischerweise haargenau vor seinem eigenen Kommandostand an der Boxenmauer. Der Testbetrieb wurde anschließend nicht wieder aufgenommen, obwohl sich die Teams gestern nach dem Barrichello-Defekt noch auf eine zehnminütige Verlängerung geeinigt hatten.#w1#

Steigerung um fast eine Sekunde

Die Bestzeit ging erneut an Felipe Massa: Der Ferrari-Pilot steigerte sich bei strahlendem Sonnenschein und zunehmendem Gummiabrieb auf der Ideallinie von 1:12.574 auf 1:11.722 Minuten. Zum Vergleich: Der Streckenrekord auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia liegt bei 1:08.540 Minuten, aufgestellt von Anthony Davidson (Honda) im März 2006. Doch der Vergleich zu damals hinkt alleine schon des veränderten Reglements wegen.

Nachdem gestern 7.200 Zuschauer nach Valencia gekommen waren, um die Testpremiere von Michael Schumacher und Co. mitzuerleben, pilgerten auch heute wieder tausende Fans an die Strecke. Ihren Superstar Fernando Alonso bekamen die Spanier aber noch nicht zu Gesicht: Der zweifache Weltmeister schaute zwar im Fahrerlager vorbei, wird aber erst morgen in den F10 steigen. Auch Michael Schumacher, der eine Radtour unternahm, hatte frei.

Die sportlichen Schlagzeilen schrieben andere, zum Beispiel der junge Japaner Kamui Kobayashi, der erstmals den neuen Sauber-Ferrari C29 testen durfte. Kobayashi belegte mit 0,334 Sekunden Rückstand den starken zweiten Platz und wiederholte damit die Performance seines Teamkollegen Pedro de la Rosa vom Vortag. "Der Sauber scheint ein solides Auto zu sein", meinte selbst Mercedes-Teamchef Ross Brawn anerkennend.


Fotos: Testfahrten in Valencia, Dienstag


Anzumerken ist allerdings, dass die Testzeiten in diesem Winter noch weniger Bedeutung haben als in vergangenen Jahren, weil die Benzintanks größer geworden sind. Alleine Gewichtsunterschiede machen ein Fenster von bis zu fünf Sekunden pro Runde aus. Das relativiert auch den großen Rückstand von Nico Rosberg im neuen Mercedes, der heute über eine Sekunde betrug. Damit belegte der Deutsche den fünften Platz.

Nur Kobayashi unter 100 Runden

Trotz seiner 119 Runden war Rosberg am "Tag der Zuverlässigkeit" nicht der fleißigste Testfahrer, denn diesen "Titel" sicherte sich zum zweiten Mal hintereinander Massa (124). Gute Vorzeichen also für die morgige Ferrari-F10-Premiere von Lokalmatador Alonso, die möglicherweise noch mehr Zuschauer an die Strecke locken wird als gestern und heute, zumal am Schlusstag auch Schumacher und Weltmeister Jenson Button (McLaren) zum Einsatz kommen werden.

Buttons Teamkollege Lewis Hamilton machte heute erste Bekanntschaft mit dem MP4-25 und sicherte sich mit einer halben Sekunde Rückstand Platz drei, unmittelbar vor Kubica, Rosberg und Rubens Barrichello (Williams). Letzterer klagte gestern über Untersteuern und schien sich auch heute noch nicht hundertprozentig wohl zu fühlen. Letzter wurde der Schweizer Sébastien Buemi mit 2,101 Sekunden Rückstand.

Nico Rosberg

Nico Rosberg vor Lewis Hamilton: Schon ein Omen im deutsch-britischen Duell? Zoom

Buemis Toro-Rosso-Team hatte heute zwar keine Getriebeprobleme mehr, doch der Zeitenmonitor scheint mit dem STR5 noch keine Freude zu haben, auch wenn Teamchef Franz Tost Entwarnung gibt: "Wir sind mit sehr viel Sprit unterwegs. Dafür sind die Rundenzeiten gut." Ohnehin diente der zweite von drei Testtagen in dieser Woche vor allem technischen Versuchen wie zum Beispiel McLarens Aerodynamiktest mit der aus dem Vorjahr bekannten grünen Masse...