• 24.08.2008 10:22

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Valencia: Ein oder zwei Boxenstopps?

Zwei Boxenstopps sind in Valencia rechnerisch am schnellsten, für die Strategie muss aber auch das Safety-Car-Risiko in Betracht gezogen werden

(Motorsport-Total.com) - Auf den meisten Rennstrecken dieser Welt ist die moderne Formel 1 mit zwei Boxenstopps rechnerisch am schnellsten, doch heute in Valencia könnte es dennoch einige Fahrer geben, die die Distanz mit nur einem Nachtanken fahren wollen. Denn auf dem brandneuen Stadtkurs ist schiere Pace nicht alles.

Titel-Bild zur News: Safety-Car

Das Safety-Car könnte im heutigen Rennen eine entscheidende Rolle spielen

Weil die Fahrbahn fast überall in Betonbarrieren eingekesselt ist, müssen Autos nach einem etwaigen Crash mittels Kran geborgen werden. Das stellt naturgemäß ein gewisses Sicherheitsrisiko dar, weshalb in solchen Fällen eine Safety-Car-Phase wahrscheinlich ist - ähnlich wie in Melbourne, Monte Carlo oder Montréal. Das gestrige Hauptrennen der GP2-Serie hat darauf schon mal einen Vorgeschmack geliefert.#w1#

Aufgrund der Safety-Car-Regel, wonach die Boxengasse erst dann angesteuert werden darf, sobald das Feld hinter dem Safety-Car aufgefädelt ist, bedeutet eine größere Benzinlast mehr strategische Flexibilität - siehe zum Beispiel Nick Heidfeld in Montréal oder Nelson Piquet in Hockenheim. "Wir müssen uns etwas überlegen, wie wir eine Safety-Car-Phase nutzen können, falls es zu einer kommen sollte", erklärte Honda-Teamchef Ross Brawn.

Könnte also eine Einstoppstrategie gerade für die weiter hinten positionierten Autos eine sinnvolle Alternative sein, Ross? "Ich denke schon", entgegnete er. "Ich glaube, viele Fahrer aus den Top 10 werden zweimal stoppen, aber dahinter gibt es wohl einige, die nur einmal reinkommen werden." Die Reifen stellen diesbezüglich keine Einschränkung dar, obwohl Bridgestone die beiden weichsten Gummimischungen nach Valencia gebracht hat.

"Die Reifen scheinen hier sehr konstant zu sein, wir sind damit zufrieden", so Brawn. Honda habe zwar "in Betracht gezogen", die Pneus genau wie Renault in Ungarn im Training im Schneckentempo anzufahren, dies sei aber gar nicht notwendig gewesen. Was hinter dem Renault-Prinzip steckt, ist aber klar: "Sie unterziehen die Reifen zunächst einem sanften Zyklus, um sie für das Rennen widerstandsfähiger zu machen."