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V6-Motoren: Drehzahl ist nicht alles

Die V6-Turbomotoren werden mit geringeren Drehzahlen als die V8-Aggregate fahren, was aber aus Sicht von Renault-Ingenieur Rob White ein Vorteil ist

(Motorsport-Total.com) - Ab 2014 wird die Formel 1 anders klingen als in den vergangen Jahren, und das liegt nicht nur am Wechsel von V8- auf V6-Motoren. Durch den Turbolader der neuen Motoren wird das Geräusch etwas gedämpft, außerdem sinkt die Drehzahl der Aggeragete. Statt der bisher erlaubten 18.000 U/min sind dann nur noch 15.000 U/min erlaubt. Da jedoch der Kraftstofffluss auf 100 Kilogramm pro Stunde begrenzt ist, wird dieser Wert im Rennen vermutlich nicht permanent erreicht werden. Geringere Drehzahl, weniger Leistung: Macht die Formel 1 mit dem neuen Motorenreglement nicht einen Schritt zurück?

Titel-Bild zur News: Renault, V6-Turbomotor

Die V6-Turbomotoren werden deutlich effizienter als ihre Vorgänger sein Zoom

Rob White, Technikchef bei Renault widerspricht: "Die heutigen, hochdrehenden Saugmotoren sind am Limit dessen, was wir in dieser Richtung machen werden. Und die neuen Motoren werden am Limit dessen sein, was wir in der anderen Richtung machen können", so der Brite. Beim Design der V6-Turbomotoren, die über zwei verschiedene Systeme zur Energierückgewinnung verfügen werden, werde vielmehr ein anderer Ansatz gewählt. "Bei den neuen Motoren sind Optimierung des Kraftstoffverbrauchs und die Nutzung der Abwärme Voraussetzung, um die maximale Leistung zu erzielen", so White.

Zwar werde in der Zukunft mit geringerer Drehzahl gefahren, "aber selbst heute fahren wir ehrlich gesagt mit geringer Drehzahl, als möglich wäre. Das war unsere Entscheidung, denn höhere Drehzahlen zu fahren, ist nicht immer sinnvoll", so White. Das sei auch schon zu der Zeit der Fall gewesen, als die Motorendrehzahl in der Formel 1 nicht durch das Reglement begrenzt war. "Auch als es noch kein Limit gab, haben wir die maximale mögliche Drehzahl nicht ausgenutzt, da wir die zur Verfügung stehende Leistung optimieren wollten", erklärt der Renault-Ingenieur.

"Die neuen Motoren werden die Spitze der Motorentechnologie repräsentieren", ist White überzeugt. "Sie werden hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs und der Performance bessere Werte erreichen, als alle anderen Motoren, die irgendwo im Motorsport existieren und vielleicht sogar besser, als jeder Motor eines Straßenautos. Wenn man akzeptiert, dass sich dir Formel 1 der Entwicklung der Straßenautos anpassen muss, wird man zu dem Schluss kommen, dass sie wesentlich näher am Limit dessen sein werden, was die Menschheit heute erschaffen kann, als die aktuellen Motoren."