• 22.10.2015 23:30

  • von Roman Wittemeier

US-Macher widersprechen Ecclestone: Formel 1 mit Chancen

Bernie Ecclestones Kritik an den USA prallt an den Machern des Grand Prix in Austin ab: Mehr US-Rennen würden mehr Aufmerksamkeit schaffen und Fans bringen

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Grand Prix der USA 2015 in Austin hat sich Formel-1-Boss Bernie Ecclestone im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" nicht gerade beliebt gemacht. Der Brite äußerte sich im russischen Fernsehen in typischer Manier: starrköpfig, eigensinnig und nicht gerade massenkompatibel. Den russischen Präsidenten Wladimir Putin lobte Ecclestone ebenso wie den scharf kritisierten FIFA-Chef Sepp Blatter, an den USA ließ er kaum ein gutes Haar.

Titel-Bild zur News: Alexander Rossi

Flagge zeigen: Alexander Rossi bekennt sich in Austin zu seiner Heimat USA Zoom

"Das größte Problem ist, dass sie glauben sie seien die größte Supermacht der Welt", so der Formel-1-Vermarkter, der vom Erfolg seiner Show in Texas nicht recht überzeugt zu sein scheint. "Sie beginnen langsam zu lernen, was andere in der Welt tun." Ausgerechnet vor dem Grand Prix in Austin eine solche Aussage des Machers des Grand-Prix-Sports: Das kam bei den örtlichen Verantwortlichen gar nicht gut an.

"Natürlich darf er seine Meinung sagen. Aber die Teamchefs, mit denen wir sprechen, sagen uns immer wieder, wie wichtig der US-Markt für sie und ihre Partner ist", reagiert US-Grand-Prix-Chef Jason Dial in der Zeitung 'Sports Business Daily'. Die USA seien erst auf dem Weg zu einer Formel-1-Nähe. Auch US-Promoter Bobby Epstein sieht in der nordamerikanischen Nation großes Potenzial für Ecclestone und seinen Grand-Prix-Zirkus.

Getreu dem Motto "Think Big" will Epstein deutlich mehr Rennen in den USA sehen, um so die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den Sport zu lenken. "Zwei Rennen würden nur wenig helfen, aber sechs könnten einen einen erheblichen Unterschied ausmachen", so der Amerikaner. Man habe mit Austin, Mexiko-Stadt, Sao Paulo und Montreal nur vier Grands Prix, die in einer US-kompatiblen Zeitzone lägen, so Epstein. "Da haben andere Serien Vorteile, denn sie werden zu passenden Zeiten live gezeigt."

"Wenn die Formel 1 nun Mexiko hinzu bekommt und man dann vielleicht noch weitere Rennen in New York, Florida oder Kalifornien veranstaltet, dann könnte es etwas werden", ist der Promoter überzeugt. "In Nordamerika lebt rund eine halbe Milliarde Menschen. Da lässt es sich schon argumentieren, mehr Rennen zu haben. Je mehr Grands Prix es hier gibt, desto mehr Rennen sind ohne Zeitverschiebung zu sehen. Dann wäre die Chance größer, dass der Sport mehr Akzeptanz findet."