• 16.10.2005 12:55

Ungewollte Hauptrolle für Minardi-Cosworth in China

Albers krachte schon vor dem Start in Schumacher - Positionen 14 und 16 zum Abschied von Minardi-Cosworth aus der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Weil er schon 30 Minuten vor dem Start beim Herausfahren aus der Box mit Michael Schumachers Ferrari kollidierte, spielte Christijan Albers heute in China - eher ungewollt - eine entscheidende Rolle im Rennen. Der Niederländer erreichte im T-Car anschließend immerhin den 16. Platz, während sein Teamkollege Robert Doornbos mit einer soliden Leistung 14. wurde.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher vor Christijan Albers

Christijan Albers musste genau wie Schumacher aus der Boxengasse starten

"Jeder hat gesehen, was in der Formationsrunde passiert ist. Schade für uns beide", sagte Albers. "Um ehrlich zu sein: Der ganze Tag lief daneben. Ich musste mit dem Ersatzauto starten, das nicht dem neuesten Stand entspricht - es hat zum Beispiel keine Servolenkung -, und ich hatte andere Reifen. Leider ging gleich mal eine Runde verloren, als ich nach dem ersten Stopp hinter den Führenden auf die Strecke kam, die hinter dem Safety-Car rollten. So ist das nun mal - daran muss man sich gewöhnen in der Formel 1. Es macht mich umso entschlossener, nächstes Jahr wieder anzugreifen."#w1#

"Danke, Minardi, dass ich bei euch mein Debüt geben durfte!"

Doornbos meldete sich bei der Zieldurchfahrt am Funk: "Danke, Minardi - dafür, dass ich bei euch mein Debüt geben durfte!" Deine Rennbilanz, Robert? "Es hat spektakulär für uns begonnen, aber ich habe nach den Safety-Car-Zwischenfällen mit kalten Reifen alles gegeben. Ich ging sogar an einem Williams vorbei und überholte Villeneuve ein paar Mal. Ich bin gut gefahren und kam heute Nachmittag auf meine Kosten. Hoffentlich kann ich auch nächstes Jahr in Shanghai fahren und ein besseres Resultat holen", entgegnete er.

Für Gian Carlo Minardi war es das letzte Rennen seines Namens in der Königsklasse des Motorsports: "Ich möchte unserem Technischen Direktor Gabriele Tredozi dafür danken, dass er aus Minardi einen Namen gemacht hat, der weltweit mit Ehre und dem maximal Möglichen in Verbindung gebracht wird, wenn man an unsere technischen Ressourcen denkt. In all den Jahren gab es viele Probleme, aber wir konnten sie dank der Leidenschaft in diesem Team immer meistern", so der Italiener.

Und weiter: "Ich möchte mich auch bei all den Jungs hier vor Ort und in der Fabrik bedanken - für ihre Bemühungen, die sie in den letzten 21 Jahren in dieses Team investiert haben. Ich möchte aber auch allen Fahrern meinen Dank aussprechen, denn sie haben dazu beigetragen, dieses Team großartig zu machen, und natürlich den Sponsoren und Fans, die uns immer unbeirrbar unterstützt haben", meinte Minardi etwas wehmütig.

Stoddart verabschiedet sich mit wehmütigen Worten

Teamchef Paul Stoddart sagte nach seinem Abschiedsrennen aus der Formel 1: "Das Konto steht bei 340 Grands Prix, 21 Saisons, 37 Fahrern und einem Weltmeister, wobei daraus noch mehr werden könnten. Das ist eine ziemlich beeindruckende Statistik, und ich bin stolz auf jedes einzelne Mitglied des Minardi-Teams", so der Australier. "Gemeinsam mit unseren Kollegen in Faenza hat diese Mannschaft ein einzigartiges Herz."

"Die Worte 'Nie wurde mit so wenig so viel erreicht' passen nirgendwo besser als für Minardi", gab Stoddart zu Protokoll. "Wenn man bedenkt, dass das Team entgegen aller Vorzeichen all die Jahre überlebt hat, ist heute ein trauriger Tag, denn wir haben viel zur FIA Formel-1-Weltmeisterschaft beigetragen. Unseren heutigen Fahrern Christijan und Robert sowie allen anderen Fahrern und Teammitgliedern möchte ich für ihre geleistete Arbeit ganz herzlich danken."