Ungarn gutes Pflaster für die Caterham-Piloten

Heikki Kovalainen und Witali Petrow kommen gerne nach Ungarn, denn beide konnten dort schon Erfolge feiern - Maximaler Abtrieb für eine schnelle Runde

(Motorsport-Total.com) - Sowohl Heikki Kovalainen als auch Witali Petrow freuen sich auf das Rennen auf dem Hungaroring, denn beide verbinden mit der Strecke vor den Toren Budapests gute Erinnerung. "Ich habe 2008 in Ungarn mein erstes Fromel-1-Rennen gewonnen, daher kehre ich immer wieder gerne an den Hungaroring zurück", erinnert sich der Finne an seinen Sieg im McLaren.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen, Witali Petrow

Heikki Kovalainen und Witali Petrow haben in Ungarn schon Rennen gewonnen

"Ich wurde dort immer großartig von den finischen Fans unterstützt, von denen immer einer Menge nach Ungarn kommen", so Kovalainen. Auch Petrow war dort schon erfolgreich: "2010 habe ich dort meinen Teamkollegen Robert Kubica im Qualifying geschlagen und wurde im Rennen Fünfter. Außerdem habe ich dort mein erstes Rennen in der Formel 3000 gewonnen."

"Technisch gesehen ist die Strecke recht schwierig, eine Mischung aus schnellen und langsamen Kurven, und obwohl die Autos mit maximalem Abtrieb fahren, kommt es auf das richtige Setup an", beschreibt Kovalainen den Kurs. "Im ersten Sektor geht es hauptsächlich geradeaus, aber ab dem zweiten Sektor wird es eng und winklig. Wenn du dort einen guten Rhythmus hast, kannst du Zeit gewinnen und deine Rundenzeit steigern. Du brauchst eine gute Balance auf den Randsteinen, dann kannst du angreifen und die Geschwindigkeit über die ganze Runde hochhalten."

Heißes Rennen vor der Sommerpause

Die wechselnden Streckenbedingungen stellen die Teams und Fahrer vor eine zusätzliche Herausforderung. "Die Strecke entwickelt sich sehr im Laufe des Wochenendes. Zu Beginn ist es meist sehr rutschig, aber bis zum Qualifying ist das Grip-Niveau recht ordentlich, sofern das Wetter heiß und trocken bleibt. Die Entwicklung der Strecke musst du im ersten Freien Training im Kopf haben", erklärt Kovalainen.

"Sollte dann die Balance des Autos noch nicht stimmen, darfst du dir darüber nicht allzu viele Sorgen machen und das Setup dramatisch umbauen - wenn die Strecke den Reifenabrieb annimmt, wird das Auto besser. Das Heck wird im Laufe des Wochenendes immer stabiler", meint der Finne. Auch die Wetterbedingungen stellen die Piloten auf die Probe, wie Petrow weiß: "Es ist eine herausfordernde Strecke, vor allem körperlich, denn es ist für gewöhnlich sehr heiß. Obwohl die Fliehkräfte nicht allzu hoch sind, wird es schwierig, über 70 Runden hinter dem Lenkrad konzentriert zu bleiben."


Fotos: Caterham, Großer Preis von Deutschland


Monaco mit Auslaufzonen

"Der Hungaroring ist eine interessante Herausforderung für die Ingenieure. Es ist eine ähnliche Strecke wie Monaco und Singapur, wo wir das gesamte Auto auf hohen Abtrieb einstellen", erklärt Mark Smith, technischer Direktor des Teams. "Es kommt dort vor allem auf die Kurven an, aber auch eine gute Traktion ist wichtig. Die hohen Streckentemperaturen von in der Regel über 35°C werden den Abbau der Reifen fördern. Daher wird das Team, das am längsten auf dem jeweiligen Reifensatz fahren kann, im Vorteil sein."

"Der Grand Prix von Ungarn markiert die Saisonhalbzeit und ist ein guter Zeitpunkt für eine Zwischenbilanz", sagt Teamchef Tony Fernandes. "Wir haben gute Fortschritte gemacht und unsere Pace gesteigert, aber es gibt noch viel zu tun. Wir haben das volle Potenzial des Autos noch nicht ausgeschöpft, was aber durch harte Arbeit im Laufe der Zeit immer mehr der Fall sein wird. Wir wollen in Ungarn an die Leistungen anknüpfen, die wir in Valencia gezeigt haben."

Nach dem Rennen in Ungarn verabschiedet sich die Formel 1 in ihre Sommerpause, für Petrow gerade zur richtigen Zeit: "Wir alle haben eine Pause dringend nötig. Bevor wir uns in den Urlaub verabschieden, müssen wir kurz innehalten und bisherigen Saisonverlauf analysieren und diskutieren, damit wir für die verbleibenden Rennen die richtigen Änderungen vornehmen können. Aber dann wird es Zeit, unsere eigenen Motoren abzuschalten und mit vollen Batterien in die zweite Saisonhälfte zu starten."