• 19.08.2003 10:11

  • von Marcus Kollmann

Umgebauter Hungaroring beansprucht Motoren stärker

Denis Chevrier erklärt, wie sich die Veränderungen an der Strecke auswirken und wie Renault den RS23-Motor optimiert hat

(Motorsport-Total.com) - Mit insgesamt 4,384 Kilometer Länge wird der zwischen dem letzten und diesjährigen Großen Preis von Ungarn umgebaute Hungaroring rund 400 Meter länger sein als 2002. Während die Veränderungen den Fahrern auf der einen Seite bessere Überholmöglichkeiten bieten sollen, bedeuten die Modifikationen auf der anderen Seite auch, dass sich die Anforderungen an die Motoren verändert haben.

Titel-Bild zur News: Renaults Motorabdeckung

In Ungarn wird Renault einen leistungsstärkeren Motor verwenden

"Abgesehen vom Temperaturfaktor, war der Hungaroring für die Motoren bisher keine sehr anspruchsvolle Strecke", erläutert Renaults leitender Motoreningenieur. "Durch die Veränderungen gleicht sich dies nun aber an den Durchschnitt in der Formel 1 an. Auf der verlängerten Gerade werden die Motoren nun 10 anstatt 7 Sekunden unter Voll-Last sein. Betrug der Anteil maximaler Motorenbelastung pro Runde früher 43 Prozent, sind es unseren Simulationen nach nun bis zu 51 Prozent. Eine Sache die sich im Vergleich zum letzten Jahr aber nicht verändert hat, wird die für die Strecke typische Hitze sein."

"Das bedeutet, dass die Kühlung des Motors eine wichtige Sache ist die man überwachen muss", weiß Denis Chevrier. "Eine effiziente Kühlung kann durch verschiedene Möglichkeiten erreicht werden. Wir können versuchen den Leistungsverlust des Motorenöls zu verringern, indem wir die innere Reibung reduzieren. Ein weitere Möglichkeit ist es, so viel Power wie möglich mit verbesserten Kühlsystemen zu ermöglichen und man kann zur Verbesserung der Luftzirkulation auch im Bodywork ein paar Veränderungen vornehmen."

Für den Ungarn-Grand Prix haben die Blau-Gelben bereits den Einsatz einer neuen Motorenspezifikation angekündigt. Mit dieser erhofft man sich, dass man noch näher auf die Konkurrenz aufschließen kann.

"Wir werden Modifikationen im oberen Bereich des Motors verwenden, die uns mehr Leistung und höhere Umdrehungszahlen ermöglichen", erklärt Chevrier, worin genau die Verbesserungen bestehen. "Die hohen Temperaturen werden auch Lösungen erfordern, um die Kühlung zu verbessern. In Ungarn ist es sehr wichtig, dass der Motor unter hohen Öl- und Wassertemperaturen funktioniert. Aus diesem Grund werden wir ein neues Öl, welches Elf für uns entwickelt, zusammen mit Verbesserungen im Ölkreislauf des Motors verwenden."