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Überraschungsfaktor Reifen
Alle Teams wurden in Budapest vom kühlen Wetter überrascht, das dürfte zu einem spannenden Verlauf der Qualifikation und des Rennens führen
(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Ungarn auf dem Hungaroring dürfte noch stärker von den Reifen beeinflusst werden wie das Rennen auf dem Hockenheimring. Wobei es durchaus auch zwischen den Teams, die von Bridgestone oder von Michelin ausgerüstet werden, zu starken Schwankungen kommen könnte, da die Teams vom kühlen Wetter überrascht worden sind, sodass je nach mitgebrachter Mischung und Konstruktion der eine Rennstall größere oder kleinere Probleme haben dürfte.

© xpb.cc
Auch Bridgestone hatte am Freitag große Probleme
"Ich denke, dass man sehen konnte, dass die Reifen unter einer starken Abnutzung litten, es gab eine Menge Graining und nur die Reifen von sehr wenigen Leuten haben etwas besser gearbeitet, zeigten weniger Abnutzung", so Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn. "Es ist aus diesem Grund extrem schwierig zu wissen, wie es am Samstagnachmittag und am Sonntag laufen wird."#w1#
"Es ist seit langem wieder kühler als wir dies zuletzt an den Rennwochenenden oder Testfahrten hatten. Wir sammeln jetzt Erfahrungen mit unseren neuen Mischungen unter diesen Bedingungen. Darunter haben wir ein wenig gelitten."
"Hinzu kommt, dass normalerweise die GP2 eine Einheit abhält, bevor wir auf die Strecke gehen, dies war hier nicht der Fall. Es waren also die grünsten Bedingungen, die wir auf einer Strecke bisher gesehen haben. Und besonders hier kommt man damit mit den Mischungen an das Limit."
Auch wenn die Reifen am Freitagnachmittag ziemlich übel aussahen, geht der Brite davon aus, dass sich die Situation im Verlauf des Wochenendes bessern wird, auch wenn ihm noch unklar ist, wie die Pneus trotz eines besseren Zustandes der Strecke auf die kühleren Temperaturen reagieren werden: "Wir verfügen diesbezüglich über nicht viel Erfahrung, denn den Großteil des Sommers über war es überraschend heiß. Das könnte an diesem Wochenende in Bezug auf die Reifen zu ein paar Überraschungen führen."
Es besteht zumindest die theoretische Chance auf Regen, das würde für die Teams eine noch größere Herausforderung darstellen, weil Regen am Hungaroring wirklich ein Fremdwort ist, aber auch weil es "ziemlich lange her ist", dass man Regenreifen getestet hat, wie Brawn zugibt: "Wir hatten in Hockenheim einen kurzen Regenschauer, aber das war nicht sehr repräsentativ. Wenn wir eine ordentliche Regeneinheit oder sogar ein Regenrennen haben, wäre dies sehr interessant, denn dann könnte man einen Vergleich ziehen. Es ist schon einige Monate her, seitdem wir das letzte Mal getestet haben."
Der 51-Jährige wäre sich nicht sicher, wie das Kräfteverhältnis aussehen würde: "Vor ein paar Jahren war Bridgestone im Nassen sehr dominant. Ich denke, dass Michelin aufgeholt hat. Es gibt bestimmte Bedingungen im Nassen, wo ich denke, dass wir immer noch einen Vorteil haben werden und andere Bedingungen, unter denen Michelin einen Vorteil haben wird. Die Herausforderung wird es sein, die Periode zu maximieren, in der man einen Vorteil hat und die Periode zu minimieren, in der man Probleme hat. Es wird faszinierend sein zu sehen, wenn wir ein richtiges Regenrennen haben werden."
Auch Kollege Pat Symonds von Renault kann sich nicht mehr daran erinnern, wann man im Nassen getestet hat: "Ich glaube nicht, dass wir nach einem Test im Dezember im vergangenen Jahr noch einmal getestet haben. Aber die Michelin-Teams arbeiten zusammen, sowie das auch die Bridgestone-Teams tun. Der neue Reifen für extreme Wetterbedingungen, der glaube ich das erste Mal nach Kanada gebracht wurde, wurde von McLaren entwickelt. Die Ergebnisse wurden mit uns geteilt und es war eine große Verbesserung im Vergleich zum vorherigen Reifen."

