• 10.10.2004 11:06

  • von Marco Helgert

Überraschung von Toyota blieb aus

Jarno Trulli war beim Toyota-Debüt nur im Qualifying eine Überraschung, Olivier Panis mit einem enttäuschenden Abschied

(Motorsport-Total.com) - Im Qualifying war Jarno Trulli noch die Überraschung des Tages. An seinem ersten Rennwochenende für Toyota schaffte er in der Vor-Qualifikation die Sensation und steuerte den TF104B auf den ersten Platz, im zweiten Durchgang sicherte er sich Rang sechs - sein Toyota-Debüt war damit bereits gelungen. Auch Olivier Panis schaffte den Sprung unter die besten Zehn, doch im Rennen spielten beide bei der Vergabe der Punkte keine Rolle mehr.

Titel-Bild zur News: Olivier Panis

Ein letzter Gruß von Olivier Panis an die Fans - der Franzose tritt zurück

Nach dem Qualifying war Trulli noch sehr optimistisch. "Der sechste Platz ist ein sehr gutes Ergebnis für mein Toyota-Debüt", erklärte der Italiener. "Es war ein hartes Wochenende. Erst der Regen am Freitag, dann die Taifunwarnung am Samstag und nun eine abtrocknende Strecke im Qualifying. In der Vor-Qualifikation, in der ich Schnellster war, hatten wir etwas Glück, aber ich habe in der zweiten Session ein besseres Ergebnis erwartet." Doch er hatte bereits eine Vorahnung: "Ich denke, dass wir im Rennen etwas zu kämpfen haben werden."#w1#

Trulli mit Toyota-Debüt zufrieden

Mit Platz elf verfehlte er die Punkte dann auch deutlich. "Ich denke nicht, dass wir heute ein besseres Ergebnis hätten erreichen können", so Trulli. "Ich hatte einen guten Start, war nach der ersten Runde Fünfter. Leider bauten im Rennen die Reifen stark ab, das hat die Fahrzeugbalance und den Grip beeinflusst. So war es dann ein harter Nachmittag. Dennoch nehme ich nur Positives von diesem Wochenende mit. Es war mein Debüt bei Toyota und ich habe viel Erfahrung sammeln können, das war mein Ziel hier in Suzuka."

Während Trulli also erstmals im Toyota ein Rennen bestritt, beging Olivier Panis leise seinen Abtritt von der Formel-1-Bühne. Im Qualifying stellte er seinen Boliden auf den zehnten Startplatz, auch wenn dies etwas glücklich war, wie er selbst gestand: "Wir hatten das Glück, in beiden Sessions spät auf die Bahn gegangen zu sein, weil die Strecke immer am Trocknen war. Von diesen Bedingungen haben wir profitiert."

Das Abschlussrennen für Panis verlief dann weniger erfreulich, was wohl auch an der falschen Reifenwahl lag. "Wir sind ein Risiko bei der Reifenwahl eingegangen, nachdem wir bei dem schlechten Wetter am Freitag nur wenig fahren konnten", so der Franzose, der als 14. das Ziel erreichte. "Aber ich hatte sehr viel Graining und konnte einfach nicht angreifen. Ich bin zufrieden, dass ich mein letztes Formel-1-Rennen vor all den japanischen Fans beenden konnte."

Panis bekam sein Auto als Geschenk

"Nach elf Jahren damit aufzuhören, ist ein sehr spezieller Moment", so der 38-Jährige wehmütig, der jedoch ein besonders Geschenk bekam. "Ich möchte allen bei Toyota für zwei schöne Jahre danken, für ihre Unterstützung und für das Formel-1-Auto, welches sie mir als Geschenk mitgeben. Auch wenn ich mit dem Rennfahren aufhöre, ist es nicht das Ende. Ich habe einen Zweijahresvertrag als Testfahrer unterschrieben."

Teamchef Tsutomu Tomita ahnte bereits, "dass es ein schwieriges Rennen für uns werde würde". Das Qualifying täuschte über die Probleme wohl noch etwas hinweg. "Olivier hatte keinen guten Start und hatte dann mit der weicheren Reifenmischung das ganze Rennen über Probleme. Jarno, auf der harten Mischung, hat hart gekämpft und lag einige Zeit ziemlich weit vorne. Leider hatte auch er Probleme mit dem Reifenverschleiß und kam auf Rang elf ins Ziel."

"Ich bin zufrieden, wie einfach sich Jarno bei Toyota eingelebt hat", so der Japaner weiter. "Es war ein hartes Debütrennen für ihn, aber wir haben als Team gut zusammengearbeitet. Ich danke allen Toyota-Fans und -Angestellten, die uns bei unserem 50. Grand Prix unterstützt haben. Im Namen des gesamten Teams möchte ich auch Olivier Panis für seinen Beitrag in den vergangenen zwei Jahren danken. Wir alle freuen uns auf die Arbeit mit ihm in den nächsten zwei Jahren."