Übernimmt Mercedes das McLaren-Team?

(Motorsport-Total.com) - Wenn es in einer Beziehung kriselt, werden sofort die Kritiker auf den Plan gerufen. So machen derzeit immer häufiger die Gerüchte die Runde, Mercedes-Benz könnte seine Anteile an McLaren aufstocken, um das britische Traditionsteam in absehbarer Zeit komplett zu übernehmen. Einige Medien schrieben bereits von einer Wiederauferstehung der wahren "Silberpfeile".

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Ron Dennis im Rückzug - Mercedes-Benz auf dem Vormarsch?

Wahr ist, dass sich Ron Dennis vom Posten des Teamchefs langsam aber sicher zurückziehen wird. Schon in den vergangenen Jahren war der Engländer für das MTC (McLaren Technology Center) zuständig. Um die Belange des Rennteams kümmerte sich Dennis' rechte Hand, Martin Whitmarsh. Mercedes soll nach 'RTL'-Informationen bereits versucht haben, in Melbourne Ingenieure für ein "neues Motorsportprojekt" angeworben zu haben.#w1#

Leider beißen sich beide Varianten ein wenig. Für ein neues Motorsportprojekt in Stuttgart müsste man wohl kaum das gesamte McLaren-Unternehmen übernehmen. Im Falle einer Übernahme hält sich der Bedarf an neuen technischen Kräften jedoch in Grenzen. Ron Dennis gibt sich bezüglich der Beziehung zu Mercedes jedoch äußerst verdeckt.

Blickt man der Situation jedoch realistisch ins Auge, so sehen die Alternativen für Mercedes nicht sehr verheißungsvoll aus. Mit der Übernahme von McLaren müsste man entweder einen neuen Führungsstab einsetzen, der Zeit bräuchte, sich einen Überblick zu verschaffen, oder man vertraut auf die bisherige Belegschaft, womit man zumindest mehr Einfluss hätte - gleichzeitig aber auch die ungeteilte Verantwortung für Erfolge und Misserfolge.

Der Aufbau einer eigenen Truppe würde kaum mit sofortigen Siegesserien beginnen. Ein Risiko einzugehen, und unter eigener Flagge ein Auto zu bauen, würde wohl zuerst mit Negativschlagzeilen beginnen. Davon hat man derzeit schon genug. Vermutlich wird es weit weniger Stühlerücken geben als vermutet. Es ist denkbar, dass Mercedes seinen Einfluss auf McLaren erhöhen wird, mangels Alternativen werden die Einsätze aber wohl weiter vom "alten" Stab in Woking koordiniert werden.