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  • 24.03.2013 15:17

  • von Felix Matthey

Turbulentes Heimrennen für Caterham

Erst ein Zwischenfall bei Charles Pics Boxenstopp, dann fielen auch noch der Funk und die Telemetrie aus - Caterhams Heimrennen in Sepang verlief nicht reibungslos

(Motorsport-Total.com) - Caterhams Heimrennen in Sepang verlief eigentlich recht vielversprechend, wäre da nicht ein ärgerlicher Zwischenfall bei Charles Pics erstem Boxenstopp gewesen: Der Franzose steuerte seine Boxenmannschaft an, um von Intermediates auf Trockenreifen zu wechseln. Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne wurde von seinem Team unmittelbar vor Pic wieder rausgeschickt, die beiden Autos kollidierten.

Titel-Bild zur News: Charles Pic

Charles Pic verlor in Sepang durch einen Zwischenfall an der Box viel Zeit Zoom

Pics Frontflügel wurde dabei stark beschädigt und musste anschließend hektisch von seiner Crew ausgetauscht werden. Am Ende reichte es auch aufgrund des Zeitverlusts durch diesen Vorfall nur zu Platz 14, rund 20 Sekunden hinter Marussia-Pilot Jules Bianchi.

"Ich erwischte einen guten Start und konnten in den ersten Runden mit Giedo (van der Garde; Anm. d. Red.) mithalten während die Strecke noch nass genug für Intermediates war", sagt Pic nach dem Rennen in Malaysia. "Das Team rief mich wenig später an die Box um für den ersten Stint auf die Medium-Reifen zu wechseln. Doch als ich zur Box fuhr, wurde auf einmal Vergne genau vor mir zu früh losgeschickt und rammte mich. Ich konnte nicht mehr ausweichen. Meine Jungs haben dann einen tollen Job gemacht, indem sie spontan meinen lädierten Frontflügel und die Reifen wechselten. Das alles kostete mich aber 25 Sekunden. Für solche Situationen trainieren die Boxenmannschaften und das hat sich beim ersten Stopp ausgezahlt."

"Der Vorfall ist wirklich ärgerlich, denn heute hätten wir definitiv ein besseres Ergebnis einfahren können. Das ist frustrierend. Im weiteren Rennverlauf kamen wir noch drei Mal an die Box und zogen zwei Mal die harte und für die letzten 13 Runden die mittelharte Mischung auf. Das Auto fühlte sich das ganze Rennen über gut an, ich konnte bis ins Ziel Druck ausüben und ohne den Zwischenfall an der Box hätte das Endergebnis definitiv anders ausgesehen."

Reifenschaden bei van der Garde

Teamkollege Giedo van der Garde fehlten im Ziel rund acht Sekunden auf Pic. Der Niederländer sah heute als 15. die Zielflagge. "Mein Start war sehr gut und das Auto fühlte sich im ersten Abschnitt auf den Intermediates ebenfalls sehr gut an", gibt van der Garde zu Protokoll. "Gerade als die Strecke abtrocknete, bekam ich per Funk den Hinweis, dass mein linker Vorderreifen beschädigt sei. Da ich aber sowieso gerade auf dem Weg zum Reifenwechsel war, verloren wir dadurch nicht wirklich Zeit. Nach dem Stopp war ich auf den Mediums an 17. Stelle unterwegs und die Balance des Autos war gut."

"Sowohl auf dem mittelharten als auch auf der harten Mischung fühlte sich das Auto gut an, viel besser als noch gestern. Wir müssen für China noch das Übersteuern am Kurveneingang in den Griff bekommen, das im Rennen aber schon besser war als im dritten Freien Training. Außerdem müssen wir die Abstimmung fürs Qualifying noch optimieren und versuchen, im Training schon richtig schnelle Rundenzeiten zu fahren um unsere Qualifying-Leistung zu verbessern."


Fotos: Caterham, Großer Preis von Malaysia, Sonntag


Technische Probleme an der Box

Teamchef Cyril Abiteboul erklärt nach dem Rennen: "Mit beiden Autos bei den ersten beiden Rennen ins Ziel gekommen zu sein, darunter auch unser Heimrennen in Malaysia, ist eine gute Belohnung für die harte Arbeit des Teams. Beide Piloten hatten wieder einen sehr guten Start und waren im ersten Rennabschnitt gut unterwegs. Beim Zwischenfall an der Box traf Charles keine Schuld. Das war jedoch sehr ärgerlich, da er sich gerade im direkten Kampf mit Bianchi befand. Das Team hat aber sehr gut reagiert, worauf ich sehr stolz bin."

"Obwohl sich unsere Zuverlässigkeit im Vergleich zu Teams vor uns bislang als gut herausstellte, haben wir noch ein paar Schwierigkeiten mit ein paar Abläufen im Rennen. Dieses Mal streikte beispielsweise der Funk, weshalb die Ingenieure nicht miteinander kommunizieren konnten. Außerdem fror unsere Telemetrie- und Zeitnahme-Software zwischenzeitlich ein. Dadurch wussten wir nicht genau, wie das Rennen für uns läuft."

"Beim Zwischenfall an der Box traf Charles keine Schuld." Teamchef Cyril Abiteboul

"Angesichts unserer Strategie für 2013 und der Vorbereitung für 2014 wussten wir, dass die ersten Saisonrennen schwierig werden würden. Doch wir werden nicht von unseren Plänen ablassen. Obwohl wir bei den ersten drei Rennen noch ein Hybrid-Modell unseres eigentlichen Autos einsetzen, befinden wir uns in etwa da, wo wir sein wollten. Die Updates, die wir bald bringen werden, werden sich zudem mit Sicherheit auszahlen. Wir haben ein langfristiges Ziel, das um die gesamte Mannschaft aufgebaut wurde und das realistisch und nachhaltig ist."