• 18.10.2009 21:17

  • von Marco Helgert

Trulli und Sutil: Stunk und Geschrei

Jarno Trulli war nach der Kollision mit Adrian Sutil fuchsteufelswild, dabei konnte der Force-India-Pilot die Aufregung des Toyota-Fahrers gar nicht verstehen

(Motorsport-Total.com) - Der große Aufreger der ersten Runde passierte zwischen Adrian Sutil und Jarno Trulli. Sutil musste im Bereich Junçao verlangsamen, um nicht auf Kimi Räikkönen aufzufahren. Trulli wollte diese Chance nutzen, setzte sich auf der Außenseite daneben. Doch der Platz wurde zu eng, der Toyota-Pilot kam ins Gras, verlor dort die Kontrolle und krachte in Sutil hinein. Der rodelte durch die Wiese um genau da wieder auf die Strecke, als Fernando Alonso im Renault angerauscht kam - damit war auch der Spanier aus dem Rennen.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli, Fernando Alonso, Adrian Sutil

Die drei Geschädigten des Unfalls: Jarno Trulli, Fernando Alonso und Adrian Sutil

Was genau wie passiert ist, darüber waren sich die Beteiligten uneinig - und das deutlich; so deutlich, dass Trulli nach dem Unfall schnurstracks zu Sutil joggte, um ihm kräftig die Meinung zu geigen. Der Grund der Aufregung ist verständlich, wenn man seine Sicht der Dinge zugrunde legt. "Räikkönen und Sutil hatten wohl ein Problem, ich kam mit viel mehr Speed aus der Kurve heraus", so Trulli.#w1#

"Sutil war auf der Innenseite, ich außen. Ich überholte ihn dann allmählich. Aber dann drückte er mich immer weiter auf das Gras", fuhr er fort. "Dort verlor ich die Kontrolle über das Auto." An einen normalen Rennzwischenfall glaubte er Italiener nicht. "Das war ein absichtliches Manöver und wirklich gefährlich." Dem soll angeblich auch Alonso zugestimmt haben. "Auch er sagt, der Typ ist komplett verrückt", so Trulli.

Sutil selbst versuchte noch neben der Strecke den wild gestikulierenden Trulli zu beruhigen - allerdings ohne Chance. "Ich hatte einen guten Start, hatte einen Platz an Kimi verloren, aber war zufrieden. Dann bekam ich plötzlich hinten einen Schlag und verlor komplett die Kontrolle über das Auto. Ich drehte mich nach innen in das Infield. Es schien, dass Jarno es da außen probiert hatte. Ich habe nichts gesehen", erklärte er bei 'Sky'.

"Ich habe gar nicht genau verstanden, was passiert war, denn ich fuhr normal ausgangs der Kurve auf meiner Rennlinie", entgegnete er bei der 'BBC'. "Ich habe nichts falsch gemacht, aber Trulli probierte es außen, verlor die Kontrolle über sein Auto und knallte in mein Auto. Damit war das Rennen vorbei."

Dann ging er zum Gegenangriff über. "Sein Manöver war gefährlich, denn er flog über den Kies und verlor die Kontrolle. Ich habe nichts gesehen, fuhr meine Kurve und er knallte mir ins Auto. Ich weiß nicht, wo sein Problem liegt", so Sutil, der auch die Standpauke nach dem Rennen nicht verstehen konnte. "Letztlich war es total unsportlich, was er da gemacht hat. Das ist total niveaulos."

Jedenfalls blickte Sutil einer Aussprache vor der Rennleitung entspannt entgegen. "Wir werden auf jeden Fall zu den Rennkommissaren gehen", erklärte er. "Da werde ich dann das Vergnügen haben, mit ihm normal zu reden. So, wie er es auf der Strecke getan hat, war wirklich weit unten."

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