• 17.01.2006 14:44

  • von Fabian Hust

Trulli: "Toyota muss schneller entwickeln"

Jarno Trulli über Toyotas Schwachstelle gegenüber den Top-Teams und die Personalrochaden bei den in Köln stationierten Japanern

(Motorsport-Total.com) - Bei der Präsentation des neuen Toyota TF106 wurde vergangenes Wochenende schnell deutlich, dass jeder bei den Japanern erwartet, dass man in der kommenden Saison - der fünften der Mannschaft aus Köln - endlich den ersten Sieg einfahren wird. Auch wenn das vergangene Jahr laut Jarno Trulli "besser als erwartet" verlief, kam man nicht über einen zweiten Platz auf dem Podium hinaus.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli sieht bei Toyota weiterhin Verbesserungsbedarf

Das Team müsse noch lernen, "schneller zu entwickeln, das Auto während der Saison zu verbessern", so der Italiener in einem Interview mit der 'motorsport aktuell'. "Es gab in der Saison 2005 nur zwei Teams, die wirklich große Fortschritte gemacht haben: McLaren-Mercedes und Renault. Wenn man jedoch Weltmeister werden will, dann muss man mit diesen Entwicklungsschritten zumindest mithalten können."#w1#

In den Augen des Rennfahrers aus Pescara sei es nicht einmal notwendig, wie Toyota über das größte Budget zu verfügen: "Man muss vielmehr wissen, wie man das Geld, das man zur Verfügung hat, sinnvoll ausgibt. Wir sind noch immer in der Lernphase. Dazu gehört auch zu lernen, wie man das Geld optimal einsetzt."

"Wenn es zu viele Umstrukturierungen gibt, ist das immer ein schlechtes Zeichen." Jarno Trulli

In den vergangenen Jahren hat Toyota reihenweise Personal aus der Managementriege entlassen, zuletzt Chefdesigner Gustav Brunner: "Wenn es zu viele Umstrukturierungen gibt, ist das immer ein schlechtes Zeichen. Dann stimmt irgendetwas nicht", so der 31-Jährige, der davon spricht, dass man sich im vergangenen Jahr diesbezüglich "beruhigt" hat.

Um nicht wieder mehr Unruhe ins Team zu bringen, lehnt Trulli Kommentare über seinen Teamkollegen Ralf Schumacher ab: "Das bringt nur unnötigen Unfrieden. Ich komme mit Ralf gut aus, und wir können auch sehr effektiv zusammenarbeiten. Alles andere ist unnützes Gerede, das Probleme nach sich zieht."

Im Hinblick auf die kommende Saison traut sich Trulli keine Prognose zu, auch wenn er davon spricht, dass alle bei Toyota "enorm ehrgeizig" sind: "Wenn ich im Grand-Prix-Sport etwas gelernt habe, dann: Man kann in der Formel 1 generell nichts vorhersagen."