Trulli: "Toyota ist auf dem richtigen Weg"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Ich kann mir vorstellen, dass du etwas enttäuscht bist, wenn du darüber nachdenkst, was gewesen wäre, wenn du das Rennen nicht aus der Boxengasse hättest starten müssen, oder?"
Jarno Trulli: "Nun, an diesem Wochenende sind viele Dinge passiert, es gab jede Menge Emotionen, einige Höhen und einige Tiefen. Es ist aus diesem Grund schwierig zu sagen, ob man glücklich ist oder nicht. Im Moment bin ich komplett glücklich über mich selbst, denn ich habe eine gute Leistung gezeigt."#w1#

"Wir haben alle nach der großen Enttäuschung von gestern großartige Arbeit geleistet, wenn man sich das Ergebnis anschaut. Wir haben bewiesen, dass die Konkurrenzfähigkeit unseres Autos nichts zu tun hat mit kleinen Details, für die wir disqualifiziert wurden."

"Auf der anderen Seite lief das Qualifying gestern komplett schlecht. Es war das einzige Mal, dass sich das Auto ziemlich schlecht anfühlte und ich nicht wusste, warum. Hinzu kam, dass ich das gesamte Wochenende über mit den Bremsen zu kämpfen hatte."

"Alles, was ich für heute tun konnte, war das Wechseln des Materials der Bremsen, auf ein anderes Material, andere Teile. Damit bin ich das gesamte Wochenende nie gefahren. Aber angesichts der Erfahrung, die ich habe, dachte ich nicht darüber nach, bin einfach voll gefahren, aus der Boxengasse raus. Manchmal fehlte es mir im Rennen etwas, zu Beginn, denn ich machte ein paar Positionen aufgrund von Unfällen gut."

"Auf der anderen Seite weiß ich nicht, ob das Fernsehen sie zeigte, ich hatte ebenfalls ein paar großartige Überholmanöver zu Beginn des Rennens, zur Mitte des Rennens ebenso wie am Ende des Rennens. Ich hatte also etwas Pech, denn an einem Punkt fiel ich hinter Fisichella zurück, der wesentlich langsamer war als ich, rund anderthalb Sekunden."

"Ich verbrachte viel Zeit, viele Runden hinter ihm, was mich auf der Strecke viel Zeit kostet. Ich weiß nicht, ob ich weiter vorn ins Ziel gekommen wäre, aber so oder so möchte ich mich beim Team bedanken, denn Toyota hat über den Winter großartige Arbeit geleistet und besonders nach der gestrigen Enttäuschung ist es großartig, zurückzuschlagen."

Frage: "Zeigt die heutige Leistung, dass Toyota um die Weltmeisterschaft kämpfen kann?"
Trulli: "Das ist schwierig zu sagen, denn ich war natürlich nicht nah genug an den Jungs dran, die im Moment danach ausschauen, als wären sie diejenigen, die es zu schlagen gilt. Alles, was ich sagen kann, ist, dass wir uns seit der Winterzeit ziemlich gut fühlen. Vom ersten Test des Autos an habe ich positive Kommentare abgegeben."

"Dieses Ergebnis ist zu einem Großteil dem Team zu verdanken. Ich bin stolz auf das, was passiert ist, denn ich denke, dass ich ihnen eine Menge dank meiner Erfahrung geben konnte, in Bezug auf die Richtung, die wir einschlagen mussten. Ich sagte sofort, dass das in meinen Augen eine sehr gute Basis ist."

"Nun haben wir zum ersten Mal bewiesen, dass wir richtig lagen, als ich sagte, dass etwas richtig oder falsch ist, oder welche Richtung wir einschlagen müssen. Das stimmt mich natürlich sehr glücklich, denn es bedeutet, dass ich nicht nur gut im Fahren, sondern auch gut darin bin, die Richtung vorzugeben und das Team in eine Richtung zu leiten. Ich bekomme aus diesem Grund, was ich möchte, und das Team leistet sowohl mit Timo als auch mit mir gute Arbeit."

"Die Atmosphäre ist großartig. Ich möchte mich bei allen bedanken, denn wir haben gesehen, dass das Auto große Auswirkungen auf die Ergebnisse hat, egal, wer es fährt. Aber es ist wichtig, ein gutes Auto zu haben. Das heutige Ergebnis ist einfach ein großartiger Weg, ein großartiger Tag, um allen zu danken und zu zeigen, dass Toyota in der richtigen Richtung, auf dem richtigen Weg unterwegs ist. Jetzt, wo ich Dritter bin, zu sagen, dass wir um die Weltmeisterschaft kämpfen können, wäre etwas verfrüht."

Frage: "Nachdem du nun ein Rennen gefahren bist, glaubst du, dass die neuen Regeln dem Überholen helfen, oder hat sich nicht allzu viel verändert?"
Trulli: "Nun, es hilft dabei, die Rennen etwas unterhaltsamer zu machen, es gibt ein wenig mehr Show und Überholmanöver. Es kommt jedoch dazu, dass es spät am Nachmittag war und wir wegen der Schatten sehr vorsichtig sein mussten, wo wir hinfahren. Auf der anderen Seite möchte ich nicht allzu pessimistisch sein, aber ich habe viele Runden hinter Fisichella verbracht, der eine oder anderthalb Sekunden langsamer war als ich, und ich konnte ihn nicht überholen."

"Dabei musste ich ihn wirklich überholen, ich habe also wirklich Druck gemacht und attackiert, schaffte es aber nicht. Vielleicht ist es etwas besser, aber definitiv hat es im Moment mein Rennen überhaupt nicht verändert. Aber lasst uns abwarten und schauen. Ich wäre glücklich, wenn wir mehr Überholmöglichkeiten hätten, nicht nur für uns, sondern auch für die Show, für alle."