• 10.03.2004 14:51

  • von Fabian Hust

Trulli: "So ein Platz sieht immer blöd aus"

Renault-Pilot Trulli berichtet über sein Rennwochenende, bei dem nicht alles so lief, wie er sich das vorgestellt hatte

(Motorsport-Total.com) - Im Qualifying fuhr Jarno Trulli auf den neunten Platz, Teamkollege Fernando Alonso auf Rang fünf. Nach dem Rennen stand Alonso als Dritter auf dem Podium, sein italienischer Teamkollege mit einer Runde Rückstand auf den Führenden auf Platz sieben - das hatte sich Trulli anders vorgestellt. Dabei hatte am Freitag alles so gut angefangen: "Das Triebwerk fühlte sich kraftvoll an - auch wenn wir zur Schonung noch mit Drehzahllimit fuhren - und das Auto war sehr leicht fahrbar und gut ausbalanciert", berichtet Trulli auf der Internetseite von RenaultF1.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli (Renault)

Trulli hatte sich vom Rennwochenende in Australien mehr erwartet

"Gute Fortschritte" habe man in den ersten beiden Trainingsstunden erzielen können: "Ich markierte am Ende die drittschnellste Zeit. Allerdings konnten wir nur raten, wie viel Sprit unsere Rivalen an Bord hatten. Besonders ermutigend fand ich, dass wir als Einzige bei Long-runs das Tempo der Ferrari mitgingen." Auch im Freien Training am Samstag lief alles perfekt: "Das Feld lag nun näher zusammen und ich fuhr die neunt- und siebtbeste Zeit - nicht übel, aber etwas weiter hinten als erwartet."#w1#

Für den ersten Teil des Qualifyings hatte sich Renault eine Taktik überlegt: "Wir entschieden, im ersten Lauf schon die gleiche Spritladung zu fahren wie im zweiten. Im ersten Durchgang kam es vor allem darauf an, keine Fehler zu machen. Ich musste früh raus - späte Strafe für mein schlechtes Abschneiden in Japan Ende vergangener Saison. Im ersten Versuch habe ich es vielleicht etwas zu leicht genommen - dass ich nur 17. wurde, bedeutete zwar nichts, aber so ein Platz sieht immer blöd aus."

Wenig überragend dann die Vorstellung im alles entscheidenden zweiten Qualifying-Lauf: "Die entscheidende Runde habe ich dann recht gut hinbekommen und war sehr zufrieden - bis ich auf mein Zeit-Display schaute. Im zweiten und dritten Sektor hatte ich Zeit verloren und endete als Neunter. Nicht gerade unser Wunschergebnis, doch wir wussten, dass unser Auto im Renntrimm noch besser arbeiten würde als im Qualifying und waren entsprechend zuversichtlich."

Turbulent verlief für den 29-Jährigen der Start, bei dem er an Webber, Sato und Ralf Schumacher vorbeiziehen konnte: "Ich sah, wie Fernando aufs Gras gedrängt wurde und dann Montoya von der Strecke rutschte. Ich wollte in die Lücke stoßen, doch dann kreuzte Fernando vor mir und ich musste hart bremsen. Auch die Autos hinter mir blockierten die Räder und einer von ihnen rutschte mir ins Heck. Trotzdem kam ich an Montoya vorbei und setzte mich auf den fünften Platz. Am Ende der ersten Runde merkte ich aber schon, dass etwas mit dem Handling nicht."

Sein Rennergebnis sieht Jarno Trulli positiv und verweist auf die zwei WM-Punkte, die er einfahren konnte: "Fernando zeigte, was mit dem R24 möglich ist - und wo ich mich sehe, wenn das Auto richtig läuft." Besser soll es schon beim kommenden Rennen in Malaysia laufen: "Dort sehen wir mit Sicherheit gut aus. Wir bleiben gleich auf der anderen Seite des Globus, um uns an das Klima zu gewöhnen und bei der hohen Luftfeuchtigkeit zu trainieren."