• 04.10.2009 13:50

Trulli: "Ich vermisse einen Sieg"

Der Toyota-Pilot auf der Pressekonferenz über seinen harten Zweikampf mit Lewis Hamilton, den zweiten Rang und den unantastbaren Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Dies ist deine beste Platzierung hier in zwölf Rennen, zudem folgt sie nach Timos zweitem Platz am vergangenen Wochenende..."
Jarno Trulli: "Zunächst einmal ist es für das Team ein gutes Ergebnis, denn in zwei Rennen haben wir zwei Podiums geholt, zwei zweite Positionen, und dies zeigt, wie gut dieses Team ist. Es macht immer noch intensiv Druck und versucht das Auto vor dem Ende der Saison nach wie vor zu verbessern."

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli hätte viel, viel lieber über den Sieg gejubelt...

"Ich bin aus diesem Grund für sie wirklich froh, für die Mechaniker, die Ingenieure, für alle. Das Auto war hier von Beginn an wirklich schnell. Aber natürlich konnte ich spüren, dass wir nicht so schnell sind wie Vettel. Er war während des Qualifyings und auch im Rennen unantastbar. Ich denke wirklich, dass ich in der Qualifikation extrem gute Arbeit geleistet habe, indem ich das Auto in die erste Reihe gestellt habe."#w1#

"Und es war auch gut, am Start nicht allzu viele Positionen zu verlieren, denn dies war in dieser Saison bisher immer unser Schwachpunkt. Ich wusste, dass ich ein gutes Tempo einschlagen kann, und tatsächlich habe ich den Kampf mit Lewis genossen. Es war grundsätzlich ein Qualifying-Rennen. Runde für Runde versuchte ich, die Lücke zu schließen, versuchte ich, da dran zu bleiben, versuchte ich, ihn mir beim Boxenstopp zu schnappen."

"Ich hätte es beim ersten fast geschafft, und dann beim zweiten leisteten die Jungs in den Boxen sehr gute Arbeit und ich schnappte ihn mir. Als ich ihn erst einmal hatte, wusste ich, dass ich schneller war, ich konnte aus diesem Grunds davon ziehen. Ich bin glücklich, aber ich bin auch ehrlich, der zweite Rang ist fantastisch, ich wollte jedoch für Toyota nach wie vor gewinnen."

Frage: "War es eine Überraschung, nach dem Boxenstopp vor Lewis wieder auf die Strecke zu kommen? Haben die Ingenieure dies vorhergesagt?"
Trulli: "Sie hielten mich über die Situation auf dem Laufenden und ich schloss die Lücke, versuchte, die Lücke zu schließen, versuchte, mehr und mehr Druck zu machen. Ich denke, dass auch Lewis dasselbe tat. Die Rundenzeiten lagen also innerhalb von einer Zehntelsekunde. Wir haben beide wirklich alles probiert, aber es war nicht einfach."

"Nichtsdestotrotz war dies meine einzige Chance, um zu versuchen, eine Position gutzumachen. Und schlussendlich habe ich dies geschafft. Dies war alles, was ich tun musste. Im letzten Moment, nach dem Safety Car war ich sehr besorgt, denn ich dachte, dass mich Lewis beim Restart schnappen könnte, aber ich schaffe es, beim Restart eine Lücke aufzutun, dies reichte aus, um in einer Runde wegzuziehen."

Frage: "War der Unterschied zwischen den Reifen groß?"
Trulli: "Glücklicherweise haben wir die richtige Wahl getroffen. Wir starteten mit dem Harten, machten dann mit dem Harten weiter und zogen am Ende den Weichen auf, denn der Weiche veränderte die Balance komplett, und er war nicht so schnell wie der Harte. Ich denke, dass wir es dieses Mal richtig hinbekommen haben. Ich bin aus diesem Grund glücklich. Aber generell war das Auto auf beiden Mischungen konkurrenzfähig."


Fotos: Jarno Trulli, Großer Preis von Japan, Sonntag


Frage: "Da deine Zukunft unsicher scheint, verleiht dir dies eine zusätzliche Motivation, besonders für die verbleibenden zwei Rennen?"
Trulli: "Nein, meine Zukunft ist nicht unsicher."

Frage: "Kurz nach dem Rennen schienst du es zu genießen, aber du schienst ein wenig widerwillig gewesen zu sein. Falls ja, was ist der Grund dahinter? Die Erkrankung zu Beginn der Woche oder weil du nicht vor den japanischen Fans oder vor Herrn Todoya gewinnen konntest?
Trulli: "Als ich in die Saison ging, da war es mein Ziel, ein Rennen zu gewinnen, und das habe ich bisher nicht geschafft. Ich bin natürlich glücklich, auf dem Podium zu stehen, aber ich hatte schon viele Podien. Was mir wirklich fehlt ist im Moment ein Sieg, ein Sieg für mein Team und für Toyota."

"Es ist natürlich großartig, ihnen vor ihrem Heimpublikum ein fantastisches Ergebnis zu bescheren, aber ich bin jene Art Person, die mehr möchte. Ich lege meine Ziele fest, und ich bin extrem entschlossen, meine Ziele zu erreichen. Natürlich bin ich ein wenig - ich würde nicht sagen enttäuscht -, aber ich wünschte, dass ich um einen Sieg hätte kämpfen können."

"Aber um ehrlich zu sein, war Sebastian heute unantastbar. Ich realisierte dies im Qualifying, aber selbst da gab ich nicht auf und versuchte wirklich, die Pole-Position zu erzielen. Aber zumindest heute gab es nichts, was ich tun konnte. Trotzdem sollte ich glücklich sein. Ich sage nicht, dass ich unglücklich bin, aber ich vermisse einen Sieg."