• 28.08.2004 17:55

Trulli: "Hatte das nötige Quäntchen Glück"

Der Polesetter von Spa über sein Pokerspiel mit den Intermediates, Probleme im Trockenen und seine kürzliche Hochzeit

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Jarno, eine großartige Runde und großartiges Timing."
Jarno Trulli: "Ja. Ich hatte offensichtlich ein bisschen Glück, denn es war ein Pokerspiel, auf die Intermediates zu setzen. Die Entscheidung trafen wir erst ein paar Sekunden, bevor ich aus der Box fuhr, also ein guter Job der Mechaniker. Es waren schwierige Bedingungen, denn es war gerade der richtige Zeitpunkt für die Intermediates, aber es hat für Fernando und mich geklappt und ich freue mich, dass ich morgen aus der ersten Reihe starten kann."

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli war heute in Spa-Francorchamps der Mann des Tages

Frage: "Sicher erinnerst du dich noch an deine letzte Pole Position, nicht wahr?"
Trulli: "So lange ist das gar nicht her. Leider hatte ich in letzter Zeit Probleme mit der Fahrzeugabstimmung und es gab immer wieder technische Defekte. Das jetzt kommt genau am richtigen Ort. Ich mag Monaco, ich mag Spa, das ist eine meiner Lieblingsstrecken. Heute war ich sehr mutig, ich bin ein Risiko eingegangen und hatte dann auch das nötige Quäntchen Glück, denn nach mir begann es wieder zu regnen und die Fahrer danach hatten sehr schwierige Verhältnisse. Die Intermediates haben wunderbar für mich funktioniert, gerade noch so. Ich habe die Entscheidung zusammen mit meinen Ingenieuren getroffen. Wir haben das gut gemacht."#w1#

Trulli im Qualifying erstmals mit Intermediates unterwegs

Frage: "Hattest du während deiner Runde auch die eine oder andere Schrecksekunde?"
Trulli: "Heute Morgen haben wir Full-Wets verwendet, die Qualifying-Runde war dann meine erste mit den Intermediates. Daher glaube ich, dass ich das Maximum aus dem Auto herausgeholt habe, aber es ist immer etwas drin und man kann immer noch eine bessere Runde hinlegen. Ich habe aber das Gefühl, dass ich mich gut geschlagen habe, und ich bin happy."

Frage: "Das einzige Problem ist nun, dass dein Auto gestern im Trockenen nicht gut war. Habt ihr das inzwischen aussortiert?"
Trulli: "Ich weiß es nicht, um ehrlich zu sein. Ich hatte gestern im Trockenen riesige Probleme mit der Fahrzeugabstimmung. Seit einiger Zeit fühle ich mich nicht mehr wohl im Auto, ich kann nicht mehr richtig pushen und die Reifen verschleißen zu schnell. Das kommt mir merkwürdig vor. Gestern hatte ich wieder dieses Gefühl. Hoffentlich läuft es morgen umso besser."

Frage: "Vor diesem Wochenende wurden die Veränderungen in der Bus-Stop-Schikane kritisiert. Wie lautet dein Urteil jetzt?"
Trulli: "Ich finde es ganz gut, wenn ich ehrlich sein soll. Die Sicherheit wurde verbessert und die Kurve ist noch immer eine Herausforderung. Man kann noch immer versuchen, jemanden dort zu überholen. Ich halte es für einen guten Schritt. Sie haben da gute Arbeit geleistet."

"Musste auf der Qualifying-Runde Kompromisse eingehen"

Frage: "Wie schwierig war es, sich auf das Qualifying einzustellen, nachdem es ja nur 15 Minuten Freies Training gegeben hat?"
Trulli: "Es war nicht optimal, aber wir alle haben uns rasch an die Bedingungen gewöhnt. Wir können relativ rasch ans Limit gehen, auch wenn wir wissen, dass es sicher noch Spielraum für Verbesserungen gegeben hätte. Vor allem für mich und Fernando war es schwierig, weil wir auf Reifen gewechselt haben, die wir nie zuvor drauf hatten. Das war nicht einfach. Wir mussten auf unserer Qualifying-Runde Kompromisse eingehen."

Frage: "Du hast kürzlich geheiratet. Kannst du mehr darüber erzählen und warum ausgerechnet mitten in der Saison?"
Trulli: "Das war nicht wirklich geplant. Ich bin mit Barbara schon lange zusammen, seit fünf Jahren, und es war einfach der richtige Zeitpunkt für eine Hochzeit. Ich will darüber eigentlich nicht viel mit der Presse sprechen, sondern halte das lieber aus den Zeitungen raus. Die Saison ist noch lang und wir haben nicht gefeiert - vielleicht nach Saisonende. Das Wichtigste ist, dass wir happy sind und unsere Familien auch. So ist das."