Trulli: "Es gibt keine Sieger, nur Verlierer"
Renault-Pilot Jarno Trulli im Interview über den Irak-Krieg, die Leistung seines Teams in Melbourne und seine Situation insgesamt
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Jarno, war das Resultat von Melbourne ein Indikator für die Performance, die du dir erwartest?"
Jarno Trulli: "Mehr oder weniger, ja. Wir waren schon damit zufrieden, mit beiden Autos ins Ziel gekommen zu sein. Es war ein hartes Wochenende, neu für alle wegen des veränderten Formats des Rennens. Aber ich glaube, dass wir das ganze Wochenende sehr gut hinbekommen haben, wofür wir für beide Autos mit Punkten belohnt wurden. Zwar waren wir hinter zwei Ferraris, zwei McLarens und zwei Williams', aber wir konnten zeigen, dass Renault über den Winter einen guten Job gemacht hat und wir langsam hinkommen. Ich glaube auch, dass die Struktur rundherum besser geworden ist, denn das Auto hat einen großen Sprung gemacht. Ich glaube, dass ich mehr oder weniger glücklich bin."

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Jarno Trulli zeigte sich über den Kriegsausbruch im Irak tief bestürzt
Frage: "Es gilt als Fakt, dass ihr weniger Leistung habt als andere Teams. Kann die gute Aerodynamik auf dieser Strecke einen Unterschied machen?"
Trulli: "Das müssen wir abwarten, wir wissen es nicht. Jedenfalls ist es sehr heiß hier und die Motoren könnten davon in Mitleidenschaft gezogen werden. Abwarten. Am wichtigsten ist die Zuverlässigkeit und das Rennen zu beenden. Ich glaube aber, dass die Aerodynamik des Wagens sehr gut ist. Der Motor wurde seit dem letzten Rennen ebenfalls verbessert, das Team arbeitet sehr gut. Ich bin wirklich glücklich über ihre Arbeit. In den letzten zwei Jahren haben sie sich immer weiter verbessert und das ist der beste Weg, wie es in einem Team laufen kann."
Frage: "Würdest du lieber mit oder ohne 'HANS'-System fahren?"
Trulli: "Schwer zu sagen. Ohne das System ist das Fahren eine Spur angenehmer, aber es bringt Sicherheitsvorteile, auch wenn ich nicht weiß, wie viel das ausmacht."
Frage: "Ist in der Formel 1 der Anteil der Technik zu groß geworden?"
Trulli: "Die Regeln sind nun einmal so, aber es bleibt trotzdem ein Sport. Ob die Balance zwischen Technik und Sport stimmt, kann ich nicht beurteilen. So ist es eben und damit müssen wir uns abfinden."
Frage: "Inwiefern wird der Krieg im Irak die Formel 1 beeinflussen?"
Trulli: "Ich muss dazu einmal sagen, dass das für alle ein sehr trauriger Moment ist ? nicht nur für uns, wie wir hier sitzen. Wir müssen mit unserem Job weitermachen und können nur hoffen, dass der Krieg rasch beendet wird. Es gibt dabei keine Sieger, nur Verlierer."

