• 30.06.2005 20:47

Trulli: "Erfahre hier viel Unterstützung"

Der Toyota-Piloten über sein weiteres Heimrennen in Magny-Cours, die Reifenproblematik rund um Michelin und sein Toyota-Team

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Jarno, du hattest letztes Jahr hier ein gutes Ergebnis. Wie findest du es, wieder hier zu sein?"
Jarno Trulli: "Immer gut, ich mag Magny-Cours, auch wenn meine Erinnerungen an das letzte Jahr nicht die besten sind. Aber es ist eine Erfahrung gewesen. Ich sehe Magny-Cours als etwas Besonderes an, weil ich mit Prost hier gefahren bin. Dann ging ich zu Renault, sodass ich beim Grand Prix von Frankreich viel Unterstützung erfahre."

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli freut sich auf die Rückkehr seines Ex-Teamkollegen Olivier Panis

Frage: "Mit Olivier Panis habt ihr einen neuen Freitagsfahrer. Macht das für eure Vorbereitungen einen Unterschied?"
Trulli: "Olivier ist ein erfahrener Pilot, der gute Arbeit leisten wird, genau wie Ricardo Zonta es bislang Vergangenheit tat. Es ist also eine Freude, Olivier wieder an Bord zu haben. Ich denke, es ist auch für ihn schön, nach langer Zeit zurück zu sein. Besonders bei seinem Heim-Grand-Prix."#w1#

"So etwas kann passiert, es ist Teil des Motorsports"

Frage: "Du hattest im letzten Rennen deine erste Pole Position bei Toyota, aber hattet ihr da, um ehrlich zu sein, nicht etwas wenig Benzin im Tank?"
Trulli: "Ehrlich gesagt nein, weil wir nicht wussten, was Sonntag passieren würde. Die Entscheidung, nicht zu fahren, wurde am Sonntag getroffen, wahrscheinlich erst kurz vor dem Rennen. Beim Qualifying geht man einfach nur raus und versucht, sein Bestes zu geben. Erst danach denkt man über das Rennen nach. Ich habe eine extrem gute Runde hingelegt, alles war in Ordnung für das Team, für mich persönlich, und was das Auto betrifft. Ich bin sicher, dass einige schwerer waren als ich, aber allzu leicht war ich nicht."

Frage: "Denkst du nach dem Statement der Fahrer, dass die Fahrergewerkschaft künftig schwächer sein wird?"
Trulli: "Die Situation ist nicht klar. Ich denke, wir werden geschwächt, weil es Unklarheiten gibt. Das Dokument habe ich direkt von der Gewerkschaft erhalten. Wir alle wissen, wie viele von uns in der Gewerkschaft sind, wahrscheinlich sind alle, die hier sitzen, Mitglieder. Also verstehe ich die Situation nicht wirklich. Ich werde versuchen, mich besser hineinzudenken, wenn wir morgen ein Meeting abhalten. Auf jeden Fall bekommen wir alle die Informationen der Gewerkschaft via Email. Es kann niemand behaupten, die Nachricht nicht erhalten zu haben. Man kann nur sagen, dass man dem nicht zustimmt. Das ist meine Meinung. Aber es ist wohl besser, noch mal darüber zu diskutieren."

Frage: "Bist du nicht besorgt, dass Michelin jetzt versuchen könnte, herkömmlichere Reifen auf die Strecke zu bringen, nachdem, was Max Mosley und das World Council gestern erklärt haben? Das könnte Geschwindigkeit kosten."
Trulli: "Ich denke nicht, dass wir Sicherheits- oder Leistungsprobleme bekommen werden. Was in Indianapolis passiert ist, war ein ganz spezieller Fall, wenn auch, unglücklicherweise, ein unglücklicher Fall für uns und Michelin. Aber so etwas kann passiert, es ist Teil des Motorsports. Ich glaube, Michelin wird so stark sein wie zuvor."

Trulli würde gerne ein Extra-Rennen in Indianapolis bestreiten

Frage: "Was hältst du von Michelins Geste, die Ticketpreise zurückzuerstatten und 20.000 Tickets für Indianapolis 2006 zu kaufen?"
Trulli: "Michelin und alle anderen Beteiligten werden versuchen, den Fans in den USA nach diesem Rennen zu helfen. Es war ein schlimmes Ereignis für uns alle, aber solche Sachen passieren. Mir wurde erzählt, dass vor einigen Jahren ein IndyCar-Rennen nicht stattfinden konnte, weil die seitlichen G-Kräfte zu stark waren (Michigan 1985; d. Red.). Sie fuhren damals aus Sicherheitsgründen nicht. Also waren die Bedingungen ähnlich. Leider stößt dieser Sport oft an seine Grenzen und manchmal überschreiten wir diese auch. Michelin hat seinen Fehler eingestanden, aber sie werden es überstehen und wir werden versuchen, nächstes Jahr wieder in den USA zu fahren und unser Bestes zu geben."

Frage: "Es gibt den Vorschlag, ein Rennen in Indianapolis am Ende des Jahres und außerhalb der Meisterschaft abzuhalten. Wie denkst du darüber?"
Trulli: "Ehrlich gesagt habe ich darüber noch nichts gehört. Aber als Rennfahrer würde ich gerne dort fahren."

Frage: "Es wurden Gerüchte geäußert, wonach es Probleme mit der Flanke der Michelin-Reifen geben könnte. Wir kommen in diesem Jahr noch nach Monza. Hast du nicht Angst, dass so etwas dort wieder passieren könnte, zumal man über einige Randsteine fahren muss?"
Trulli: "Ich bin da nicht wirklich besorgt. Was wir in Indianapolis erlebten, war eine seltsame Situation, sehr weit weg von den normalen Abläufen, daher war es für Michelin schwierig, darauf zu reagieren. Die Bedingungen unterschieden sich zudem von denen der Vorjahre, da kam alles zusammen. Ich denke, Monza wird ein normaler Grand Prix ohne Probleme werden."