Klien: "Das sollte ein bisschen was bringen"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Christian, wie hast du die Nichtteilnahme in Indianapolis weggesteckt?"
Christian Klien: "Für uns Fahrer war das eigentlich schnell abgeschlossen. Am Montag nach dem Rennen hatte ich das schon wieder abgehakt, sodass ich mich auf die Testfahrten konzentrieren konnte, die angestanden sind. Jetzt konzentriere ich mich auf das Rennen in Magny-Cours. Alles andere sind Dinge, die den Teamboss etwas angehen, mit denen wir Fahrer aber nichts zu tun haben."

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Klien rechnet in Magny-Cours mit einem konkurrenzfähigen Wochenende

Frage: "Wie groß ist deiner Meinung nach der Schaden, den die Formel 1 in der Affäre erlitten hat?"
Klien: "In Amerika war es natürlich schon ein riesengroßer Schaden. Man hat dort in den letzten Jahren versucht, die Formel 1 besser an die Fans heranzubringen, um das Interesse zu vergrößern. Mit dem Indianapolis-Rennwochenende haben wir da natürlich einen riesigen Rückschritt gemacht. Gesamt betrachtet glaube ich, dass das Thema schnell vergessen sein wird, wenn wir wieder ein paar gute Rennen sehen. Es wird genauso weitergehen wie davor auch."#w1#

Klien erwartet keine Probleme mit den Michelin-Reifen

Frage: "Glaubst du, dass Michelin jetzt einen Schritt vorsichtiger werden muss und ihr dadurch in Nachteil geraten könntet?"
Klien: "Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Wir haben in Jerez schon wieder neue Reifen getestet, die wunderbar funktioniert haben - wie eigentlich schon die ganze Saison. Michelin ist Erster in der Weltmeisterschaft. Natürlich war es ein Riesenproblem in Indianapolis, dass der Reifen nicht funktioniert hat, aber man weiß warum: wegen der Steilkurve. So eine gibt es aber bei den restlichen Rennen nicht mehr."

Frage: "Ist es von Vorteil, dass Magny-Cours das Heimrennen von Michelin ist?"
Klien: "Ich denke nicht, dass das ein Vorteil ist, denn wir testen hier das ganze Jahr über nie. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das einen Unterschied ausmacht. Der Reifenkampf geht genauso weiter wie in der Saison vor Indianapolis. Es war nur in Indianapolis dieses Riesenproblem, aber davor hat es das nicht gegeben und in Zukunft wird es das wahrscheinlich auch nicht mehr geben."

Frage: "Versprichst du dir nach den vergangenen Testfahrten einen Leistungssprung nach vorne?"
Klien: "Mal schauen. Wir haben einige neue Teile - einen neuen Unterboden zum Beispiel und einen neuen Heckflügel. Das sollte sicherlich ein bisschen was bringen. Wir haben das in Jerez schon ausgetestet, aber hier in Magny-Cours gibt es bei den anderen Teams ja auch immer wieder neue Updates. Man muss erst einmal das Freie Training abwarten. Dann sieht man, wie viel das wirklich gebracht hat und wie viel die anderen Teams rausgeholt haben in den letzten zwei Wochen."

"Werden auf jeden Fall wieder näher dran sein"

Frage: "Wo werdet ihr dieses Wochenende stehen?"
Klien: "Im Vorhinein zu sagen, wo man genau stehen wird, ist immer ein bisschen schwierig. Wenn man das letzte Jahr betrachtet, waren wir damals in Magny-Cours besser dabei als in Kanada und Amerika. Dort hat uns auch dieses Jahr sehr, sehr viel Zeit gefehlt, aber ich denke, dass wir hier auf jeden Fall wieder näher dran sein werden."

Frage: "Nachdem Indianapolis sprichwörtlich ins Wasser gefallen ist, steht hier die Rennpremiere eures neuen Motors bevor..."
Klien: "Genau. Wir sind zwar das Qualifying und die Trainings schon damit gefahren, aber man hat im Renntrimm noch keinen Vergleich sehen können. Darauf sind wir schon ganz gespannt."

Frage: "Freust du dich schon auf Hockenheim?"
Klien: "Hockenheim liegt ziemlich nahe bei mir zu Hause - es sind drei Stunden mit dem Auto. Ich bin schon sehr, sehr viele Rennen dort gefahren, und es ist auch immer so, dass viele Vorarlberger und Österreicher dorthin kommen. Es ist einerseits eine sehr interessante Strecke zum Zuschauen. In den Wäldern gibt es immer riesige Campingpartys, die die Stimmung heben - und in den letzten Jahren waren die Rennen eigentlich auch immer interessant. Die Rennstrecke haben sie ein bisschen umgebaut, und es gibt jetzt umso mehr Überholmöglichkeiten. Die Fans sollen ruhig kommen und sich auch dieses Jahr wieder das Spektakel anschauen."

Hockenheim: Klien appelliert an seine Fans in Vorarlberg

Frage: "Würde es dich freuen, viele Landsleute aus Vorarlberg auf den Tribünen zu sehen?"
Klien: "Auf jeden Fall! Es würde mich sehr freuen, wenn viele Vorarlberger hinfahren könnten. Vielleicht darf ich dann noch länger im Cockpit sitzen..."

Frage: "Kannst du dir vorstellen, dass die Weltmeisterschaft noch einmal spannend wird, oder ist deiner Meinung nach schon alles gelaufen?"
Klien: "Doch, das kann ich mir schon vorstellen. Gegen Saisonende werden die Ferraris sicher noch mehr aufholen und wirklich ein Wörtchen um die Podiumsplätze mitreden. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es noch sehr interessant werden könnte."

Frage: "Ist Fernando Alonso für dich Titelfavorit Nummer eins?"
Klien: "Er ist sicher ein heißer Kandidat, aber im Moment hat McLaren mit Sicherheit das beste Paket. Die sind wirklich sehr schnell. Wenn sie vorne stehen und kein Problem mit dem Auto haben, gewinnen sie im Moment auch."