Trulli auch im 2. Freien Training Schnellster

Bei abtrocknenden Bedingungen fuhr Trulli in Indianapolis zum vierten Mal Bestzeit ? Schumacher mit Defekt früh k.o.

(Motorsport-Total.com) - Bestzeit im "Private Testing", Bestzeit im ersten Freien Training, Bestzeit im ersten Qualifying, Bestzeit im zweiten Freien Training ? Jarno Trulli (Renault) hat an diesem Wochenende in Indianapolis auch nach vier Sessions noch eine blütenweiße Weste. Bei abtrocknenden Bedingungen ließ er am Samstagmorgen Schumacher und Montoya (beide BMW-Williams) hinter sich.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Langsam muss man Jarno Trulli zu den Favoriten in Indianapolis zählen

Schon nach zwei von 45 Minuten der erste Knalleffekt in der ersten Sitzung des Tages: Michael Schumacher (Ferrari) rollte mit vermutetem Elektronikdefekt in der Haarnadel im Mittelsektor aus, wurde von Streckenposten weg geschoben und beobachtete das Geschehen in der Folge von hinter der Leitplanke aus. Erst nach Ablaufen der Zeit wurden sein Auto und er selbst wieder zurück in die Boxengasse gebracht.

Der Schaden hielt sich für den Titelverteidiger allerdings in Grenzen, weil die Strecke nach nächtlichem Regen anfangs noch feucht war und kaum Fahrbetrieb herrschte. Erst langsam kam etwas Bewegung ins Treiben der Teams: Zunächst fuhren die beiden BMW-Williams-Piloten auf halbtrockenem Asphalt mit gerillten Pneus alles in Grund und Boden, dann trumpfte zum Schluss wieder Jarno Trulli auf ? 1:12.408, knapp eine Zehntel schneller als seine beiden Verfolger.

Rubens Barrichello musste bei Ferrari die Abstimmungsarbeit für seinen Teamkollegen übernehmen, doch der Brasilianer war massiv gehandicapt, weil die Bridgestone-Trockenreifen bei den kühlen und feuchten Bedingungen überhaupt nicht funktionierten ? phasenweise büßte er pro Runde drei Sekunden auf die Michelin-Piloten ein. Erst zum Schluss, als es praktisch ganz trocken war, kam der Vorjahressieger wieder auf Touren.

Das weitere Klassement hat angesichts der kuriosen Bedingungen überhaupt keine Bedeutung, weil die meisten Piloten nur sporadisch auf die Strecke gingen, um die Verhältnisse auszuloten. Kimi Räikkönen, David Coulthard (beide McLaren-Mercedes) und Ralph Firman (Jordan-Ford) sparten es sich überhaupt, einmal einen Stint zu riskieren. Den einzigen Dreher der Session besorgte übrigens gleich in der ersten Minute Nicolas Kiesa mit dem Minardi-Cosworth.