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Trotz Stallorder: Fans halten zu Michael Schumacher
Trotz der unsportlichen Stallorder von Österreich halten die Fans weiterhin zu "ihrem" Michael Schumacher
(Motorsport-Total.com/sid) - Die "Rötkäppchen" haben Weltmeister Michael Schumacher verziehen und stehen weiter treu zu ihrem Idol - trotz der Teamorder-Affäre von Zeltweg. Sechs Wochen nach dem geschenkten Sieg von Österreich war beim Formel-1-Heimspiel auf dem Nürburgring fast alles wie immer: Rote Kappen und Fahnen so weit das Auge reichte, Blitzlichtgewitter, Böllerschüsse und Leuchtraketen, lebensgroße Papp-Schumis an Wohnwagen und Zelten auf den Campingplätzen rund um die Strecke.

© Imago
Der Hyp um Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher ist ungebrochen
"Er hat einen Fehler gemacht, aber er ist immer noch der Beste", drückte Thomas Jung (39), Mechaniker aus Hamburg, aus, was viele Schumacher-Fans denken. "Es war schäbig, so etwas zu tun. Man hätte eine elegantere Lösung finden können. Aber Michael ist immer noch ein großartiger Fahrer, und ich denke, niemand wir ihm das lange nachtragen", meinte Klaus Baller (59) aus Berlin. "Zum Glück hat er gesagt, dass er so etwas nicht nochmal machen würde", sagte Thomas Averswald (24) aus Frankfurt.
Ob aber der Automobil-Weltverband FIA ebenso nachsichtig mit Schumacher und dem Ferrari-Team ist wie die Fans am Nürburgring, ist völlig offen. Am kommenden Mittwoch müssen sich die Scuderia und ihre beiden Fahrer in Paris vor dem World Council der FIA für die Vorgänge von Zeltweg rechtfertigen.Da Teamorder an sich nicht verboten ist, steht wohl zur Debatte, ob das Verhalten von Ferrari und die Vorgänge bei der Siegerehrung, als Schumacher den eigentlichen Sieger Rubens Barrichello (Brasilien) auf das oberste Podest geschoben und ihm den Siegerpokal übergeben hatte, nach Artikel 151 c des Sporting Codes der FIA dem "Geist des Sports" geschadet hat. Laut FIA-Präsident Max Mosley ist als Bestrafung alles möglich, von einer Geldstrafe bis zu einem Ausschluss auf Lebenszeit.
So lange wird der "Liebesentzug" einiger enttäuschter Schumi-Fans sicher nicht dauern. "Es war schrecklich unsportlich und Unsinn. Michael ist gut genug, um fair zu gewinnen. Ich hoffe, so etwas passiert nie wieder", sagte Wolfgang Buhren (46), Ingenieur aus Münster. "Das war keine kluge Entscheidung von Ferrari. Es hat sicher der Popularität des Sports geschadet", erklärte Udo Strangmeier (41), Geschäftsmann aus dem ostwestfälischen Lübbecke: "Michael muss das wiedergutmachen."
Das wird er, spätestens wenn er wohl in ein paar Wochen mit WM-Titel Nummer fünf den Weltrekord des legendären Juan Manuel Fangio einstellt. Vor dem legendären Argentinier haben auch die Schumacher Fans größten Respekt. Vor dem Eingang der Erlebniswelt am Nürburgring ließen sie sich reihenweise neben dem neuen, lebensgroßen Fangio-Denkmal fotografieren.
Kritische Stimmen fanden sich aber doch. Hätte Schumacher das Geschenk in Zeltweg nicht angenommen, "hätte er sich unsterblich machen können", meinte Susanne Stoldt, eine Bankangestellte aus Frankfurt. Für die Schumacher-Gegner war die Aktion ein weiterer Beweis für die Unsportlichkeit des Kerpeners. "Ich habe ihn nie gemocht und mag ihn jetzt noch weniger", schimpfte Achim Groes (33), Restaurant-Besitzer aus Bocholt: "Es war schlechter Stil, als er damals in Damon Hills Auto fuhr, um zum ersten Mal den WM-Titel zu holen. Er mag ein Super-Fahrer sein, aber er hat uns wieder mal gezeigt, welche Art Sportsmann er ist."

