Trotz Spa-Enttäuschung: Alonso glaubt an McLaren-Honda
McLaren-Honda schafft mit dem Spa-Update nicht den Sprung auf "Ferrari-Niveau" - Eisern betonen Alonso, Boullier und Co, dass sie an das Projekt glauben
(Motorsport-Total.com) - Vor dem Grand Prix von Belgien kündigte McLaren-Honda großspurig an, dass man mit dem jüngsten Motorenupdate auf das Niveau von Ferrari kommen wird. Davon war schließlich in Spa-Francorchamps nichts zu sehen. Fernando Alonso und Jenson Button fuhren hoffnungslos hinterher und waren auch auf der langen Kemmel-Geraden chancenlos gegen die Konkurrenz. Zu allem Überfluss trat bei Button auch noch ein technisches Problem mit dem Energie-Rückgewinnungs-System auf.
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In Spa kam nur Manor-Marussia hinter McLaren-Honda ins Ziel Zoom
Mit einer Runde Rückstand belegten Alonso und Button die Plätze 13 und 14. Im Ziel war nur das Manor-Marussia-Duo dahinter. Auch für den Highspeed-Tempel in Monza sehen die Aussichten nicht besser aus. Trotzdem ist McLaren-Teamchef Eric Boullier bemüht, das Gesicht zu wahren: "Wir haben schon oft gesagt, dass wir sehr glücklich sind, Honda als Partner zu haben. Ich schätze, dass Honda das auch mit McLaren ist." Deswegen will in der McLaren-Box niemand etwas davon hören, dass der Geduldsfaden reißen könnte.
"Wir sind ein Team", betont Alonso und ergänzt: "Natürlich gibt es derzeit Schwierigkeiten, aber das stehen wir gemeinsam durch." Im Vergleich zu Saisonbeginn sind Honda durchaus Fortschritte gelungen. Spa war allerdings erst das dritte Rennen, in dem es beide Autos über die Distanz geschafft haben. Die Performance lässt aber weiter auf sich warten. Chaos-Rennen wie in Ungarn, wo McLaren ganze zwölf WM-Punkte sammeln konnte, sind nicht an der Tagesordnung.
Honda-Motorenchef Yasuhisa Arai musste eingestehen, dass man weit hinter den vollmundigen Ankündigungen zurückliegt, obwohl man für die überarbeiteten Antriebe drei Token eingesetzt hat. "Das Traurigste für uns ist, dass wir ihre Erwartungen, sowie die des Teams und der Fans, nicht erfüllen konnten", räumt der Japaner ein. Boullier äußert sich dazu ganz diplomatisch: "Dieses Projekt ist vielleicht noch nicht so ausgereift, damit wir die erwartete Performance erreichen. Wir arbeiten als Werksteam sehr hart. Für uns ist es sehr wichtig, ein Werksteam zu sein."
Bisher machten die beiden Fahrer Button und Alonso gute Miene zur laufenden Misere. Die Zukunft von Button steht in den Sternen, denn Toptalent Stoffel Vandoorne klopft an die Türe. Alonso erlebt die schlechteste Saison seit seinem Debütjahr 2001 mit Minardi. Von einem dritten WM-Titel ist der Spanier derzeit weiter entfernt denn je. Sein letzter Grand-Prix-Sieg stammt aus dem Frühling 2013. Und seit rund eineinhalb Jahren hat er nicht mehr an einer Siegerehrung teilgenommen.
Trotzdem betont auch Alonso weiter, dass er an das Projekt glaubt: "Wir haben aus der Vergangenheit die Erfahrung, um diese Phase so kurz wie möglich zu halten. Ich bin mit den Fortschritten zufrieden. Wie Eric gesagt hat, waren wir zu Beginn weit zurück. Wir kommen aber voran. Spa und Monza zeigen leider die Fortschritte nicht, aber in Ungarn waren wir konstant in den Top 10. Hoffentlich schaffen wir das auch auf Strecken wie Singapur. Für die kommenden Rennen und das nächste Jahr sieht die Situation ganz anders aus."