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Träumereien von neuen Teams
In der Formel 1 macht sich Wunschdenken breit: Ab dem Jahr 2005 sollen weitere Teams in die Königsklasse einsteigen
(Motorsport-Total.com) - Die Teams in der Formel 1 durchlaufen derzeit eine schwierige Phase. Die kleinen Privatteams Jordan und Minardi kämpfen um das finanzielle Überleben, doch FIA-Präsident Max Mosley bemüht sich, damit in den Jahren 2005 und 2006 weiterer Teams einsteigen können. Ein ungenanntes Mitglied eines Top-Teams glaubt zu "99 Prozent" daran. Dabei ist es nicht lange her, dass Teams ihre Fabriktore für immer schließen mussten.

© xpb.cc
Max Mosley möchte die Bedingungen für neue Teams verbessern
Alain Prost übernahm das Ligier-Team mit vollmundigen Versprechungen, doch am Ende der Saison 2001 musste er den Stecker ziehen. Arrows war ein Jahr später an der Reihe, wenn auch mit wesentlich mehr Medienrummel, denn die Pleite kam inmitten der Saison. Noch vor zehn Jahren gab es 13 Teams in der Formel 1, derzeit sind es nur noch zehn.
Für den Einstieg von neuen Teams gibt es zwei große Hemmschuhe: Zum einen müssen die Neulinge 48 Millionen Dollar bei der FIA hinterlegen. Dies soll sicherstellen, dass es ein Team auch wirklich ernst meint und die Finanzlage es erlaubt. Zum anderen braucht auch ein neues Team konkurrenzfähige Motoren, die nicht für lau zu haben sind.
Doch selbst in weniger angespannten Zeiten waren immer weniger Teams in der Lage, in die Formel 1 aufzusteigen. Das französische DAMS-Team ließ die Pläne Mitte der 90er Jahre fallen, nachdem der erste Bolide schon fertig war. Auch in Japan verschwanden die Formel-1-Absichten von Dome schnell wieder in der Schublade.
FIA-Präsident Max Mosley kämpft um preiswerte Kundenmotoren, doch die Autohersteller legen sich derzeit noch quer. Und selbst wenn Motoren verfügbar wären, die man für zirka zehn Millionen Dollar im Jahr leasen könnte, wäre der finanzielle Druck auf neue Teams nicht genommen. Unter der magischen Marke von 30 Millionen Dollar Jahresbudget wird wohl niemand ein Team gründen wollen.
Woher dieses Geld kommen soll, ist hingegen völlig unklar. Schon heute kämpfen zehn Teams um die spärlich vorhandenen Sponsoren. Geldgeber mit großen Taschen werden auch kaum ein kleines Team unterstützen wollen, wenn man in einem Top-Team wesentlich mehr Aufmerksamkeit bekommen würde.
Viel logischer erscheint der Weg, ein existierendes Team zu übernehmen, zumal man sich in diesem Fall die Einschreibegebühr der FIA sparen kann. Damit würden jedoch nicht mehr Teams ein Formel-1-Abenteuer starten. Außerdem muss der Kaufpreis aufgebracht werden, eine Hürde, an der viele kleine Teams scheitern werden.

