Tracklimits: Warum ging das in Katar schneller als in Österreich?

Auch in Katar gab es Strafen wegen der Tracklimits, ein Chaos wie in Österreich blieb aber aus - Wie es der FIA gelang, die Verstöße schneller zu verarbeiten

(Motorsport-Total.com) - Die jüngsten Anpassungen des FIA-Systems zur Überwachung der Tracklimits haben dazu geführt, dass es beim Formel-1-Rennen in Katar am Wochenende nicht zu einer solchen Flut von Strafen nach dem Rennen kam wie zuletzt in Österreich.

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Tracklimits-Verstöße wurden in Katar zeitnah bestraft, ein Chaos blieb aus Zoom

Beim Grand Prix von Österreich im Juli wurden acht Fahrer nach dem Rennen bestraft (allein Esteban Ocon von Alpine viermal). Insgesamt hatte der Weltverband im Rennverlauf 1200 potenzielle Verstöße gegen die Tracklimits registriert.

Zwar standen die Streckenbegrenzungen in Katar ähnlich stark im Fokus. Verstöße konnten diesmal aber schneller festgestellt und geahndet werden. Die Notwendigkeit von Untersuchungen nach dem Rennen ergab sich nicht, da die FIA die Abläufe in der virtuellen Rennleitung vorab optimieren werden konnten.

Wie beim Rennen in Österreich war ein Team von Offiziellen im sogenannten "Remote Operations Center" (ROC) damit betraut, mithilfe von Videomaterial jene Kurven der Rennstrecke in Losail im Blick zu behalten, in denen die Tracklimits für die Fahrer das ganze Wochenende über ein besonderes Problem darstellten.

Damals im Juli mussten diese Offiziellen jedes Mal, wenn das automatische System Alarm schlug, dass ein Fahrer von der Strecke abgekommen war, auf das mögliche Vergehen zoomen, um es dann einem anderen Offiziellen in der Rennleitung zu melden.

Der zweite Offizielle bewertete dann, ob ein Verstoß vorlag und der Fahrer einen der erlaubten "Strikes" oder - bei Überschreitung der Toleranz - eine Strafe erhielt.

Das führte zu langen Verzögerungen, bis die Fahrer wegen Überschreitung der Tracklimits auf dem Red Bull Ring überhaupt verwarnt wurden. So waren die Teams nicht in der Lage, sie zu alarmieren, wenn sie kurz vor einer Strafe standen. Das Procedere dauerte auch nach dem Ende des Rennens noch länger an.


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Für das Rennen in Katar wurde das System dahingehend verfeinert, dass die Offiziellen im ROC nur melden mussten, dass ein möglicher Verstoß von den automatischen Systemen erkannt worden war. Diese Information wurde dann von einem größeren Team von auf Tracklimits spezialisierten Offiziellen bewertet.

Dieses besagte Team soll doppelt so groß gewesen sein wie in Österreich. So konnten nach Schätzungen der FIA die meisten Verstöße gegen die Tracklimits beim Rennen in Katar innerhalb von einer Runde nach dem Vergehen beurteilt werden.

Der Weltverband hatte für das Rennen auch eine Notfallregelung eingeführt, die es den Teams ermöglichte, besser nachzuvollziehen, wo sie in puncto Tracklimits-Verstöße stehen, um ihre Fahrer warnen zu können. Insgesamt wurden beim Rennen in Katar deswegen 51 Runden gestrichen, in Österreich waren es 83 Runden.

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