• 21.10.2023 01:22

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Ronald Vording

Tracklimits: Verstappen hat sich "ein kleines bisschen verschätzt"

Wie sich Formel-1-Weltmeister Max Verstappen sein Abschneiden im Qualifying zum USA-Grand-Prix in Austin erklärt und ob er sich trotzdem Siegchancen ausrechnet

(Motorsport-Total.com) - Kurzzeitig hielt Max Verstappen die Bestzeit im Formel-1-Qualifying zum USA-Grand-Prix in Austin. Doch dann war die Rundenzeit plötzlich nicht mehr da: Ein Tracklimits-Verstoß in Kurve 19 kostete Verstappen im Red Bull RB19 die Poleposition und warf ihn zurück auf seine zweitbeste Zeit, die nur zu Platz sechs reichte.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen im Red Bull RB19 beim Formel-1-Qualifying in Austin 2023

Max Verstappen im Red Bull RB19 beim Formel-1-Qualifying in Austin 2023 Zoom

Wie es zu dem Fehler kommen konnte? Das schildert Verstappen auf Nachfrage so: "Mir war in Kurve 19 bewusst, dass es eng werden würde. Aber ich hatte in Kurve 1 einen kleinen Fehler gemacht und musste wirklich Druck machen für den Rest der Runde. Und es ist ein schmaler Grat."

"Um ehrlich zu sein: Da war kein Untersteuern im Spiel. Ich wollte die Kurve maximal nutzen und habe mich um ein kleines bisschen verschätzt. Wenn man am Limit unterwegs ist, sind es solche Kleinigkeiten."

Die Abstimmung sitzt nicht ganz bei Red Bull

Laut Red-Bull-Sportchef Helmut Marko aber gab es noch andere Faktoren, die dazu beigetragen haben. Im Gespräch mit Sky meint Marko: "Die Hauptproblematik war, dass das Auto sich nicht so angefühlt hat, wie es Max gerne gehabt hätte. Die starken Bodenwellen haben uns mehr irritiert, als es unsere Gegner betroffen hat."

Das Ergebnis ist eine Ausgangslage, die für Verstappen "wahrscheinlich nicht ideal" ist, so formuliert es der Formel-1-Weltmeister selbst. "Natürlich ist es schade, aber es gestaltet den Sonntag ein bisschen unterhaltsamer. Ich bin auch schon von weiter hinten losgefahren. Und es ist doch so: Wenn du eine gute Pace hast, dann kommst du auch nach vorne."

Verstappen fährt trotzdem auf Sieg in Austin

Wie weit? Das muss sich zeigen über die Grand-Prix-Distanz, aber Verstappen macht keinen Hehl aus seinen Ambitionen: "Du willst natürlich gewinnen. Da war der Freitag natürlich nicht ideal. Aber wie ich schon sagte: Vor uns liegt noch ein langer Grand Prix, in dem wir vieles besser machen können - und Spaß haben."

Zumal die Renndistanz "eigentlich unsere Stärke" ist, so Marko. "Oder sagen wir: Der Reifenverschleiß ist unserer Stärke, und dass wir im Rennen das Tempo mehr oder weniger über die Distanz voll gehen."


Verstappen müsse aber erst einmal an seinen Vorderleuten vorbeigelangen, "und es sind schwierige Leute zum Überholen", sagt Marko mit Blick auf die Startaufstellung. Sein Fazit: "Es wird schwierig, aber es ist nicht unmöglich."

"Wir müssen jetzt schauen, dass wir von der Strategie und auch von der Reifenwahl, vom gesamten Konzept her, die richtige Mischung finden zwischen aggressivem Angreifen, aber trotzdem die Reifen über die Distanz am Leben zu erhalten. Und da können wir schon [erwarten], dass das Know-how und auch wie Max zwischenzeitlich gelernt hat, Rennen zu lesen, uns helfen sollte, nach vorne zu kommen."

Für Verstappen ist Startplatz sechs das viertschlechteste Ergebnis nach Dschidda (P15), Singapur (P11) und Miami (P9). In allen restlichen Rennen ging der Red-Bull-Fahrer jeweils aus der ersten Reihe an den Start, aber nur in Miami war Verstappen dann auch siegreich.