• 28.06.2003 10:33

  • von Marcus Kollmann

Toyotas verzweifelte "Schattenjagd"

Ove Andersson über die Situation des Teams und die Spekulationen um eine Verpflichtung von Mike Gascoyne

(Motorsport-Total.com) - Bereits auf der gestrigen FIA-Pressekonferenz erklärte Toyota-Teamchef Ove Andersson, dass der deutsch-japanische Rennstall seiner Meinung nach durch die zu Saisonbeginn aufgetretenen Probleme in Rückstand geraten, und mit Beginn der Rennen in Europa endgültig hinter die Konkurrenz zurückgefallen sei.

Titel-Bild zur News: Ove Andersson (Panasonic Toyota Racing-Teamchef)

Andersson: Die zweistündigen Tests am Freitag wären hilfreich

In einem Interview mit unseren englischen Kollegen von 'Autosport', bezog der Schwede nun noch einmal zu verschiedenen Themen Stellung.

So erklärte er, dass nicht nur Ferrari, BMW-Williams, McLaren und Renault "sehr, sehr stark" seien, sondern auch Jaguar, die mit 2 Punkten mehr auf dem achten Platz in der Konstrukteurswertung und damit vor Toyota liegen.

Im Gegensatz zu seinem Team, entschieden sich Renault und Jaguar ja dazu, dass man im Rahmen der Heathrow-Vereinbarung weniger Testtage in der laufenden Saison zu Gunsten der zweistündigen privaten Testfahrten am Freitagmorgen eines Rennwochenendes in Kauf nimmt.

Andersson: Zweistündige Tests am Freitag hätten Toyota nur bedingt geholfen

Dass beide Teams davon profitiert haben, was ihre Vorbereitungen für das jeweilige Grand Prix-Wochenende angeht, steht außer Frage und wurde bereits von den Teamverantwortlichen bestätigt. Für Ove Andersson steht aber auch im Nachhinein fest, dass es für Toyota richtig war an den herkömmlichen Testmöglichkeiten festzuhalten.

"Diese zwei Stunden am Freitagmorgen würden uns ganz sicher beim jeweiligen Rennen helfen, doch andererseits würden wir in Bezug auf die generelle Entwicklung zurückfallen, nehme ich an. Wir wussten das und haben uns deshalb dafür entschieden so viel wie möglich zu testen. Auf einer Rennen-für-Rennen-Basis währen die zwei Stunden am Freitag aber möglicherweise eine Hilfe gewesen", glaubt der Teamchef.

Toyota wird sich personell verändern

Nachdem schon seit Wochen Spekulationen von einer möglichen Ablösung von Gustav Brunner, zumindest aber einer Verstärkung der Entwicklungsabteilung ihre Runde machen, bezog Andersson auch zu diesem heiklen Thema Stellung.

Befragt, ob denn schon neue Leute auf dem Weg nach Köln seien, erklärte er, dass er sich darüber "nicht sicher" sei, jedoch "einige Veränderungen kommen" könnten. Ein Wechsel von Renaults Technischen Direktor Mike Gascoyne ist demzufolge noch immer möglich.

Als jüngstes Team in der Königsklasse, empfindet es Toyota trotz einer hervorragenden Infrastruktur und einem beträchtlichem finanziellen Budget nach wie vor schwierig, die von außen aber auch intern herangetragenen Erwartungen zu erfüllen. Das größte Problem, so Andersson sei momentan die fehlende Erfahrung.