Toyota nimmt aus Ungarn drei Punkte mit

Ralf Schumacher und Jarno Trulli wechselten am Hungaroring als erste Topfahrer auf Trockenreifen - Mut wurde immerhin mit drei Punkten belohnt

(Motorsport-Total.com) - Seit den beiden Nordamerikarennen war Toyota nach dem doch eher bescheidenen Saisonauftakt auch dank der Bridgestone-Renaissance absolut konkurrenzfähig, doch in Ungarn konnten die Japaner erstmals nach längerer Zeit nicht hundertprozentig überzeugen. Auch heute im Rennen spielten Ralf Schumacher und Jarno Trulli nur Nebenrollen.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher vor Felipe Massa

Ralf Schumacher war heute im Rennen oft in Positionskämpfe verwickelt

Die beiden verloren in der ersten Runde zusammengerechnet sechs Positionen und fielen im ersten Renndrittel wegen der frappierenden Regenunterlegenheit der Bridgestone-Reifen immer weiter zurück. Erst mit abtrocknender Strecke begann es für Toyota besser zu laufen - und als Schumacher und Trulli als erste Spitzenfahrer auf Trockenreifen wechselten, konnten sie vorübergehend sogar ein wirklich beeindruckendes Tempo einschlagen, für das Schumacher mit drei Punkten belohnt wurde.#w1#

Schumacher mit Platz sechs nicht unzufrieden

"Nach allem, was passiert ist, müssen wir mit diesen drei Punkten sehr zufrieden sein." Ralf Schumacher

"Das war ein turbulentes Rennen", bilanzierte der Deutsche anschließend. "Nach allem, was passiert ist, müssen wir mit diesen drei Punkten sehr zufrieden sein. Vieles lief schlecht, aber vor allem der Regen zu Beginn des Rennens machte uns das Leben schwer. Die Strecke war wirklich nass und wir konnten die Reifen einfach nicht aufwärmen. Das war wie Fahren auf Eis. Wir waren extrem langsam und ich hatte alle Hände voll zu tun."

"Als die Strecke trockener wurde, verbesserten wir unsere Pace - und die Standardregenreifen von Bridgestone funktionierten sogar bei trockenen Bedingungen recht gut. In dem Moment, in dem wir uns zum Wechsel auf Trockenreifen entschieden haben, war das ziemlich riskant, aber wir waren dazu bereit - und es hat ja funktioniert. Unsere Trockenreifen waren schnell, ich konnte aufholen und wurde Sechster", sagte Schumacher.

Trulli blieb fünf Runden vor Schluss mit Motorschaden stehen und sprach anschließend von einem "chaotischen" Wochenende: "In der ersten Runde wurde ich von hinten getroffen und verlor einige Positionen. Im ersten Stint fanden wir keinen Grip, was mit mehr Regen immer schlimmer wurde. Dann ging ich eine Runde zu früh an die Box, denn dadurch musste ich mich überrundet hinter dem Safety-Car einreihen. Ich hätte da aufholen können, saß aber hinter einigen langsameren Autos fest, was pro Runde ein paar Sekunden kostete und mein Rennen ruinierte", erklärte er.

Trockene Bedingungen halfen Toyota

"Wir hätten in die Punkte kommen sollen, aber am Ende lief alles schief." Jarno Trulli

Und weiter: "Als die Strecke abtrocknete und die Temperaturen höher wurden, wurde das Auto schneller. Im letzten Stint waren wir ganz gut unterwegs, aber dann hatte ich den Motorschaden. Wir hätten in die Punkte kommen sollen, aber am Ende lief alles schief. Wir hoffen nun auf ein etwas vorhersehbareres Wochenende in der Türkei - und auf ein besseres Resultat", fügte der Italiener ein wenig enttäuscht an.

Teamchef Tsutomu Tomita zeigte sich "sehr enttäuscht", weil er ein "gutes Wochenende" erwartet hätte: "Es war ein Rennen voller Action und Zwischenfälle, das nicht zu unseren Gunsten lief", teilte er mit. "Als wir die Strategie gemacht haben, war uns das Regenrisiko bewusst, daher waren wir nicht besorgt. Der Start war aber schlecht und wir hatten wegen der Reifensituation anfangs weniger Grip als unsere Konkurrenten."

"Das Safety-Car", fuhr der Japaner fort, "kam zum für uns ungünstigsten Zeitpunkt auf die Strecke, wodurch wir die Chance auf mehr Punkte einbüßten. Als es dann trockener wurde, lief es besser. Ralf schlug sich gut und wurde Sechster, aber Jarno hatte nicht so viel Glück und schied mit einem Motorschaden aus. Wir sind zuversichtlich, dass wir uns verbessern werden, und wir wollen bis zum Saisonende alles geben."