• 23.11.2006 14:32

  • von Marco Helgert

Toyota hat keine "offensichtlichen Probleme"

Auch aus der durchwachsenen Saison 2006 konnte man bei Toyota positive Erfahrungen und viel Optimismus für die Zukunft ziehen

(Motorsport-Total.com) - Als Toyota die Saison 2005 mit 88 Punkten auf Rang vier der Herstellerwertung abschloss, glaubten viele, der Durchbruch in der Formel 1 sei nun endgültig geschafft. Doch schon bei den Testfahrten für die Saison 2006 zeichnete sich ab, dass der Höhenflug jäh beendet wurde. Weder der TF106 noch der TF106B konnten an die Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen.

Titel-Bild zur News: Pascal Vasselon

Pascal Vasselon möchte mit Toyota 2007 mehr erreichen

Hinzu kam gerade zu Saisonbeginn eine mangelnde Zuverlässigkeit, die sich auch auf die Leistung in den Rennen übertrug, denn das Strategieteam war nicht in der Lage, genaue Berechnungen über die eigene Pace anzustellen. "Eine gute Rennstrategie berücksichtigt auch die Pace des Autos. Wenn wir diese Berechnung aber vor Juli gemacht hätten, als wir nicht zuverlässig waren, dann hätten wir unsere Pace nicht analysieren können", erklärte Technikchef Pascal Vasselon gegenüber 'autosport.com'.#w1#

Im Laufe der Saison verbesserte sich jedoch die Situation und vor allem das letzte Saisondrittel gab Grund zur Hoffnung. "Die Strategie nach den sechs Rennen zeigte, dass wir das viertschnellste Team waren", so der Franzose. "Das Schnellste ist Ferrari, dann Renault auf Rang zwei, McLaren ganz knapp dahinter. Das vierte Team ist dann Toyota."

Von der Spitze sei man daher gar nicht so weit entfernt. "Wir sind nicht weit weg, aber nicht das schnellste Team. Von da ist es aber schwierig, die Performance auf nur einem Gebiet anzusprechen. Wenn man zwei Sekunden zurückliegt, ist das vermutlich einfacher, denn dann hat man offensichtliche Probleme." Doch genau die hätte Toyota nicht.

Einen kleinen Vorteil konnte man sich 2006 auf dem Gebiet der Schwingungstilger erarbeiten, denn Toyota setzte sie nicht ein und konzentrierte sich auf die konservativen Wege. "Wenn man eine straffe Federung mit weichen Reifen fährt, dass gerät das System aus der Balance. Wir sind in einer Situation, in der die Aufhängung steifer ist als der Reifen", so Vasselon weiter.

"Bei Straßenautos ist das völlig anders, dort ist die Aufhängung gewöhnlich zehnmal weicher als der Reifen", fuhr er fort. Doch in Köln entschied man sich gegen den Einsatz der Schwingungstilger, was sich im Nachhinein als gut herausstellte, denn die FIA Verbot das System als aerodynamisches Hilfsmittel. "Wir haben einen anderen Weg gefunden, ohne Schwingungstilger, die wir ohnehin als Gratwanderung ansahen. Allerdings nicht in der Weise wie die FIA, wir sahen darin eher ein sich bewegendes Ballastgewicht."