Toyota fürchtet einen Vorteil für die V10-Motoren

Mike Gascoyne, Technischer Direktor von Toyota, glaubt, dass die Scuderia Toro Rosso einen Motorenvorteil hat - Appell an die FIA

(Motorsport-Total.com) - Je näher die neue Saison heranrückt, desto mehr wird in Formel-1-Kreisen über die Motorenproblematik gesprochen. Bekanntlich darf die Scuderia Toro Rosso dank einer Ausnahmeregelung weiterhin mit - wenn auch gedrosselten - V10-Motoren an den Start gehen, während alle anderen Teams bereits 2,4-Liter-V8-Triebwerke einsetzen müssen.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne

Gascoyne ist ein Gegner des Schlupflochs für das zweite Team von Red Bull

Das V10-Schlupfloch wurde von der FIA gezielt offen gelassen, um dem chronisch unterfinanzierten Minardi-Rennstall unter die Arme zu greifen, doch seit dem Verkauf an Red Bull wehrt sich die Konkurrenz zum Teil, diese Argumentation anzuerkennen. Viele fürchten, dass die Scuderia Toro Rosso gerade auf langsamen Strecken wegen des Drehmoments einen klaren Vorteil haben könnte, während angeblich auch die PS-Leistung höher sein soll als bei den V8-Motoren.#w1#

"Die Hersteller haben ganz klar gesagt, dass sie einen V8 einsetzen werden", erklärte Toyotas Technischer Direktor Mike Gascoyne. "Mit der Äquivalenzformel, die auf Cosworth-Daten basiert, scheint aber der V10 im Vorteil zu sein." Der Brite findet, dass die Restriktionen für den Vorjahresmotor nicht ausreichend sind - im Moment sind ja ein Airrestriktor von 77 Millimetern Durchmesser sowie ein Drehzahllimit von 16.700 Touren geplant.

Cosworth-V10-Motor

Dieser V10 wird mit gebremstem Schaum die Scuderia Toro Rosso befeuern Zoom

"Toyota ist besorgt", gab er deshalb zu Protokoll. "Wir haben ein Kundenteam, das uns viel Geld kostet, aber die Chance, dass wir damit dumm aussehen werden, ist groß, weil es mit dem V8 einen klaren Wettbewerbsnachteil gibt. Die Situation ist noch nicht aussortiert. Wir haben der FIA Daten zur Verfügung gestellt, um sie zum Umdenken zu bewegen, und Midland ist gegenüber der Scuderia Toro Rosso eindeutig im Nachteil. Das bereitet uns wie gesagt Sorgen."

Seitens der FIA heißt es momentan nur, dass man auf etwaige V10-Überschüsse ohnehin rasch mit veränderten Auflagen reagieren könnte - theoretisch sogar noch nach dem Freitagstraining beim Saisonauftakt in Bahrain. Gascoyne: "Die FIA hat gesagt, dass der V10 einen Nachteil darstellen muss. Hoffentlich stehen sie auch dazu! Ich muss daran erinnern, dass wir hier nicht mehr von Minardi sprechen, sondern von einer gut finanzierten Organisation", so der 42-Jährige.

Befürchtungen, wonach auch die Topteams auf das V10-Konzept umsteigen könnten, falls es tatsächlich den V8-Motoren überlegen sein sollte, sind jedoch unbegründet: Erstens haben sich bis auf Cosworth alle Hersteller auf ein Gentlemen's Agreement verständigt, wonach unter allen Umständen am V8 festgehalten werden muss, und zweitens würde die FIA einem unerwartet starken Auftritt der Scuderia Toro Rosso sicher rasch einen Riegel vorschieben...

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