• 28.01.2010 20:44

  • von Roman Wittemeier

Toyota-Ausstieg: Trulli hat's gewusst

Für Jarno Trulli kam der Ausstieg seines ehemaligen Arbeitgebers Toyota überhaupt nicht plötzlich: "Das war keinesfalls eine Überraschung"

(Motorsport-Total.com) - Toyota hat in den vergangenen Jahren einige Chancen verpasst. Da sind sich viele Fachleute einig. Vor allem in der vergangenen Saison war das japanische Werksteam mit Sitz in Köln mit einem starken Wagen in die Saison gestartet, doch aus dem ersten Sieg wurde wieder nichts. Konsequenz: Am Ende des Jahres gab Toyota entnervt auf, die japanischen Bosse drehten dem Formel-1-Programm den Strom ab.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Hobbywinzer im Cockpit: Vor der nächsten Weinlese fährt Jarno Trulli 2010 für Lotus

"Für mich war es keinesfalls eine Überraschung", sagt Jarno Trulli rückblickend im Interview mit 'crash.net'. Der Italiener musste sich am Ende der vergangenen Saison ebenso einen neuen Arbeitgeber suchen wie Teamkollege Timo Glock. Da beide Piloten einen guten Ruf genießen, war die Suche schnell von Erfolg gekrönt. "Ich wäre sogar überrascht gewesen, wenn Toyota geblieben wäre", setzt Trulli noch einen drauf.#w1#

"Ich hatte stets ein gutes Verhältnis zu den japanischen Bossen. Sie haben mir gesagt, was passieren wird", erklärt der Italiener, der 2010 mit dem neuen Lotus-Team starten wird. "Mir war klar, dass ich das Team wechseln muss. Ich habe die Entscheidung bis November hinausgezögert, weil ich bei Toyota noch unter Vertrag stand. Im Dezember habe ich dann bei Lotus unterschrieben."

Trulli konnte den "Toyota Way" auch Ende 2009 recht gut nachvollziehen. "Ich habe die Entscheidung verstanden, denn mir war klar, dass Toyota mehr als nur ein Formel-1-Team ist. Sie sind ein Autohersteller in einem sehr schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Es war sehr schade, denn wir waren dem ersten Sieg sehr nahe. Ich wäre glücklicher gewesen, wenn ich für Toyota einen Sieg geholt hätte - das wäre ein Traum gewesen."

Aus Sicht von Trulli waren alle Voraussetzungen für Erfolge vorhanden - eine Ansicht, mit welcher der Italiener nicht allein dasteht. "Ich will die Arbeitsweise von Toyota nicht weiter kommentieren", so der erfahrene Formel-1-Pilot aus Pescara. "Ich hatte eine gute Beziehung zu ihnen und respektiere deren Entscheidungen. Toyota war einfach anders als die meisten Teams, mit denen ich gearbeitet habe. Sie hatten ihren eigenen Weg. Das respektiere ich."