• 04.09.2006 10:19

Toyota: Auf geradem Weg nach Monza

Nachdem der Italien-Grand-Prix Toyota bereits im Vorjahr die Plätze fünf und sechs einbrachte, erwartet man auch in diesem Jahr Großes von Monza

(Motorsport-Total.com) - Bei Toyota hat man sich intensiv auf das kommende Rennen im italienischen Monza vorbereitet. Nicht nur, was die technischen Anforderungen des anspruchsvollen Kurses betrifft, sieht man sich jetzt als gut gewappnet. Auch die Unterstützung der Fans, die Fahrer Jarno Trulli bei seinem Heimrennen erleben kann, dürfte sich motivierend auswirken.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Im vergangenen Jahr auf dem sechsten Platz: Ralf Schumacher

"Monza nimmt in der Geschichte der Formel 1 einen besonderen Platz ein", schwärmt dessen Kollege Ralf Schumacher. "Es ist ein sehr schneller Kurs mit langen Geraden und zwischengelagerten Schikanen. Da wir in Monza immer mit sehr wenig Abtrieb fahren, gibt es weniger Grip als auf anderen Strecken. Wir müssen dies in unserem Setup berücksichtigen, da es am Eingang der Schikanen wichtig ist, Vertrauen in das Bremsverhalten des Autos zu haben. Beim Wechsel zwischen Hochgeschwindigkeitsabschnitten und langsamen Stücken muss man sehr präzise vorgehen, was für die Fahrer eine große Herausforderung ist."#w1#

Hoffen auf mehr

"Um in Schwung zu bleiben muss man die Schikanen richtig erwischen, was es extrem wichtig macht, dass das Setup auf das Überfahren der Randsteine eingestellt ist. Im vergangenen Jahr konnten ich während des Rennens Boden gut machen und Sechster werden. Das verdanken wir der guten Strategie des Teams. In den vergangenen Rennen haben wir gezeigt, dass wir schnell sein können, also schauen wir, was an diesem Wochenende noch drin ist und hoffen sogar auf noch bessere Resultate", so der 31-Jährige.

Teamkollege Jarno Trulli fügt hinzu: "Ich freue mich immer darauf, nach Monza zu kommen. Hier bin ich zu Hause und bekomme mehr Unterstützung als gewöhnlich. Außerdem ist die Atmosphäre großartig. Ich mag auch die Strecke und schneide hier für gewöhnlich gut ab, wie beispielsweise im vergangenen Jahr, als ich auf den fünften Platz fuhr. Da Monza der schnellste Kurs des Jahres ist, ist die Geschwindigkeit auf den Geraden extrem wichtig und jeder fährt mit so wenig Flügel wie möglich. Mit so wenig Abtrieb geraten wir an die Grenzen des Grips. Das Auto verhält sich sogar auf den Geraden nervöser, also muss man ruhiger fahren."

Die schnellste Strecke der Formel 1

"Die Bremspunkte müssen sehr präzise gesetzt werden, man muss über die Kerbs fahren und gut aus den Kurven herauskommen. Wenn man das in jeder Runde richtig macht und immer am Limit fährt, macht das einen gewaltigen Unterschied. Unsere Technik hat sich in den jüngsten Rennen bewährt, also werden wir versuchen, gut durch das Wochenende zu kommen um vor den Augen meiner Fans ein gutes Ergebnis einzufahren", so ein zuversichtlicher Trulli.

Für den Chassis-Chef Pascal Vasselon hat Monza einen besonderen Stand innerhalb des Rennkalenders. "Monza ist der letzte verbliebene Hochgeschwindigkeitskurs der Formel 1. Seit die Streckenführung von Hockenheim geändert worden ist, ist er mit Abstand der schnellste im gesamten Kalender. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 250 km/h. Da der Kurs nunmehr einzigartig ist, bedeutet er zusätzliche Arbeit für die Ingenieure."

Anspruch auf ganzer Linie

"Die Strecke stellt eine Belastung für die Motoren dar, da die meiste Zeit über viel Gas gegeben wird", erklärt Vasselon weiter. "Die Bedingungen legen die Betonung darauf, wenig Luftwiderstand und wenig Abtrieb zu haben. Jedoch bleibt die Leistungsfähigkeit des gesamten Paketes das Wichtigste, also versucht man natürlich, so viel Abtrieb wie möglich zu erreichen, ohne den Luftwiderstand zu erhöhen. Deshalb setzen wir ein angepasstes Aerodynamikpaket inklusive Frontflügel und Heckflügel ein."

"Es ist wichtig, die Kerbs gut zu erwischen und die langen Geraden und die langsamen Kurven bedeuten für uns, dass die Bremsen besonders belastet werden. Auf den langen Geraden heizen sich die Reifen stark auf, was zu Blasenbildung führt. Also kann man in Monza nicht mit einer weichen Mischung fahren, obwohl die Streckenführung an sich nicht sehr viel Graining und Zersetzung auslöst. Man muss einen mittleren Reifen wählen, wobei wir uns auf die Testfahrten in Monza in der vergangenen Woche stützen werden. Diese sind immer ein bedeutender Teil unserer Vorbereitungen", schließt der Chefingenieur seine Ausführungen.