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Ralf Schumacher: "Man gewinnt nicht über Nacht"
Der Toyota-Pilot im Interview über die Fortschritte des Teams, Istanbul, Schwingungstilger, den Kampf um den WM-Titel und seine Zeit in Japan
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Das Team war in Bezug auf die aerodynamischen Entwicklungen, die ihr in der Türkei dabei hattet, optimistisch. Wie siehst du den Fortschritt und das Rennen?"
Ralf Schumacher: "Es stimmt, dass wir mit ein paar großen Hoffnungen in Bezug auf die neuen Aerodynamik-Entwicklungen nach Istanbul gegangen waren, die Veränderungen am Unterboden und dem Frontflügel beinhalteten. Wir waren auch optimistisch, denn wir waren in den Rennen kurz vor der Sommerpause konkurrenzfähiger gewesen."

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Ralf Schumacher hofft auf eine Podiumsplatzierung in Monza
"Fakt ist, dass es ziemlich schwierig war, wegen der Umstände in Istanbul akkurate Bewertungen zu treffen. Das Auto hat sich immer stark angefühlt, aber ein Motor-Problem im Freien Training bedeutete, dass ich eine Zehn-Plätze-Strafe bekam und als 15. ins Rennen ging."#w1#
"Ich wurde dann in das Chaos in der ersten Kurve verwickelt und das Auto wurde beschädigt. Ich war in der Lage, mich bis auf den siebten Platz nach vorne zu arbeiten und Punkte zu holen, aber ich verbrachte die meiste Zeit des Rennens im Verkehr."
Frage: "Magst du den Istanbul Park?"
Schumacher: "Es ist definitiv eine der interessantesten und modernsten Formel-1-Orte. Kurve acht ist eine fantastische Kurve, auch wenn ich mir nicht sicher bin, dass sie alle Fahrer mögen! Und die Kurven-Folge zu Beginn der Runde ist ebenfalls sehr gut."
Warum Ralf Schumacher in Istanbul keinen Urlaub machen möchte

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Toyota-Pilot Ralf Schumacher ist in Istanbul zu viel Los Zoom
Frage: "Was ist mit der Türkei selbst?"
Schumacher: "Istanbul ist vielleicht nicht der Ort, an dem ich Ferien machen würde. Dies hat aber nichts damit zu tun, dass etwas mit ihm faul ist, aber dort herrscht ein geschäftiges Treiben und ich ziehe es vor, mich zu entspannen. Ich bin in den Ferien nicht wirklich ein Stadt-Mensch, aber ich habe verstanden, dass es dort auch ein paar sehr schöne Küstenorte gibt. Leute, die also gerne herum ziehen, können dort das Beste beider Welten haben."
"Sicherlich ist in Istanbul eine Menge los, es gibt viel zu sehen, so viel, dass es sehr viel Zeit braucht, um an die Strecke zu kommen. Dies ist auch der Grund, warum ich in einer Villa nahe der Strecke blieb, nachdem ich eine freundliche Einladung eines netten Pärchens erhalten habe. Es scheint in Istanbul auch eine Menge Nachtleben zu geben, aber daran können wir uns natürlich vor einem Rennen nicht beteiligen!"
Frage: "Wie denkst du, wurde die Formel 1 in der Türkei empfangen?"
Schumacher: "Das Interesse ist ziemlich groß, auch wenn man dies in einer Hauptstadt mit 16 Millionen Leuten erwarten würde! Aber das ist gut und die Formel 1 wurde immer gut empfangen und man hat sich um sie gekümmert."
"Das einzige Problem ist der schreckliche Verkehr, aber das würde ebenso sein, wenn man versuchen würde, in London, Paris oder in New York ein Rennen zu haben. Ich nehme an, dass man darüber hinwegkommen muss."
Ralf Schumachers Zukunft bei Toyota

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Ralf Schumacher fühlt sich bei Toyota pudelwohl Zoom
Frage: "Dein Teamkollege hat gerade einen neuen Vertrag mit Toyota unterzeichnet. Was denkst du darüber?"
Schumacher: "Ich werde 2007 erneut bei Toyota sein, dann werden wir sehen. Ich bin sehr glücklich, wo ich bin, weswegen ich auch als erstes einen langfristigen Vertrag unterschrieben habe. Die Formel 1 ist ein schwieriges Geschäft, man kann nicht von Null beginnen und über Nacht gewinnen. Ich denke, dass sich jeder dieser Tatsache wohl bewusst ist und immer noch hoch motiviert ist, um Fortschritte zu erzielen."
Honda-Sieg stachelt Toyota an
Frage: "Hatte die Tatsache, dass in Ungarn ein anderes japanisches Team gewonnen hat, irgendeine Auswirkung bei Toyota?"
Schumacher: "Sicherlich nicht in einer negativen Art. Unsere Motivation ist es, uns zu verbessern, bis wir gewinnen. Und in gewisser Weise entfacht es die Motivation der Leute lediglich noch mehr, wenn man sieht, dass ein anderes Team dies erreichen kann. Es war in Ungarn ein wenig Glück involviert, aber ich denke, dass sie den Sieg dennoch verdient haben. Ich bin ebenso sicher, dass wir auch gewinnen werden. Hoffentlich können wir dies langfristig gesehen öfters tun. Ich mache mir aus diesem Grund keine Sorgen."
Frage: "Was ist deine Ansicht in Bezug auf die Schwingungstilger und die Veränderung des Reglements mitten in der Saison?"
Schumacher: "Jede Reglement-Veränderung, die mitten in der Saison kommt, ist nicht nett, denn es beeinflusst die Entwicklung des Autos. Idealerweise sollten solche Dinge vorher aussortiert werden. Die vollständigen Auswirkungen sind nicht immer sofort zu bemerken, es wird also immer Dinge geben, von denen die FIA den Eindruck haben wird, dass sie diese loswerden möchte."
Ralf Schumacher setzt auf Bruder Michael

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Natürlich drückt Ralf seinem Bruder im Titelkampf die Daumen Zoom
Frage: "Was denkst du, wird im Kampf um den WM-Titel passieren?"
Schumacher: "Es wird interessant werden. Manche Leute sagen, dass es für Renault ein Nachteil sein könnte, da Michelin die Formel 1 verlässt, aber das denke ich nicht. Ich bin mir sicher, dass sie stark sind und immer noch hart arbeiten, um die Saison erfolgreich zu beenden. Das sehe ich also nicht als einen Nachteil an."
"Aber gleichzeitig arbeitet Bridgestone außergewöhnlich gut und ich denke, dass diese Tatsache in den vergangenen paar Rennen offensichtlich geworden ist. Wir müssen abwarten. Wenn Michael und Ferrari in den verbleibenden Rennen einen Vorteil haben, dann kann ich mir vorstellen, dass Michael die Meisterschaft gewinnt, und ich denke auch tatsächlich, dass er es tun wird."
Frage: "Werden die bisherigen Michelin-Teams 2007 einen Nachteil haben?"
Schumacher: "Das denke ich nicht. Im kommenden Jahr werden die Reifen-Regeln erneut anders sein, es wird andere Mischungen geben, ich sehe also nicht wirklich, dass es irgendeinen Nachteil gibt."
Ralf Schumacher würde Suzuka vermissen

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Ralf Schumacher kehrt immer wieder gern nach Japan zurück Zoom
Frage: "Es kann sein, dass in Suzuka in diesem Jahr das letzte Formel-1-Rennen ausgetragen hat. Was denkst du darüber?"
Schumacher: "Ich habe diesbezüglich zwei unterschiedliche Ansichten. Ich mag Suzuka, aber ich mag Fuji mit Sicherheit ebenso, es ist ja irgendwie Toyotas Strecke. Ich habe es immer genossen, in Suzuka Rennen zu fahren, und das werde ich in diesem Jahr wieder tun. Und wer weiß, vielleicht werden wir zurückkehren oder wir werden zwei Rennen in Japan haben. Wir hatten diese Situation 1994 mit Aida schon einmal gehabt, also warum nicht?"
Frage: "Wie wichtig war es für deine Karriere gewesen, in Japan in der Formel Nippon zu gewinnen?"
Schumacher: "Es war eine sehr gute Zeit und für mich eine ziemlich harte Zeit, da ich jung war und mich in einem anderen Land befand. Aber ich habe gelernt, Japan zu genießen, was schön war. Für meine Rennfahrer-Karriere war dies sehr wichtig, denn ich konnte mich ohne Ablenkung auf die Rennen konzentrieren. Ich war dort drüben alleine und es war sehr hart. Härter als erwartet, wie ich zugeben muss."
Hoffnung auf ein Rennen ohne Zwischenfälle
Frage: "Wie sind deine Erwartungen im Hinblick auf Monza?"
Schumacher: "Ziemlich hoch, muss ich sagen. Wir haben in den vergangenen Rennen bewiesen, dass wir schnell sind, das Potenzial auf eine Podiums-Platzierung haben. Es war nur einfach so, dass wir ein paar Probleme hatten. Ich denke, dass wir in der Türkei gute Arbeit geleistet haben, angesichts der Tatsache, dass wir trotz der Umstände Punkte holen konnten. Ich denke also, dass wir auch in Monza stark sein sollten."

