• 02.09.2006 10:10

  • von Fabian Hust

Keine Verschnaufpause für das jüngste Team der Formel 1

Das Super Aguri F1 Team verfügt über das kleinste Budget in der Formel 1, dennoch hat man zuletzt die Entwicklung massiv vorangetrieben

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Super Aguri F1 Team hat die Formel 1 in diesem Jahr nach Toyota und dem Honda Racing F1 Team ihr drittes japanisches Team bekommen. Der Rennstall des ehemaligen Formel-1-Piloten Aguri Suzuki ist das kleinste Team der Formel 1, das über die geringsten finanziellen Mittel verfügt. Dennoch hat man in den letzten Wochen die Entwicklung massiv forciert.

Titel-Bild zur News: Sakon Yamamoto

Sakon Yamamoto bei den Testfahrten in Monza

Da man sich sehr spät für den Einstieg in die Formel 1 entschieden hatte, musste man mit einem uralten, umgebauten Arrows-Boliden in die Saison starten, erst beim Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring ging man mit dem neuen SA06 ins Rennen. Damals war der Bolide für die Saison 2006 jedoch noch lange nicht fertig gestellt.#w1#

Erst zum folgenden Rennen in Ungarn war das neue Aerodynamik-Paket fertig, Takuma Sato kam auf Platz 13 ins Ziel und erzielte damit die beste Platzierung des Teams bisher. Beim vergangenen Rennen in der Türkei führte man zudem eine neue Vorderradaufhängung ein, die erneut einen großen Schritt nach vorn bedeutete. Teilweise konnte man sogar MF1 Racing unter Druck setzen.

Bei dem so genannten "zero-keel layout" der Vorderradaufhängung verfolgt man das Ziel, die neueste Bridgestone-Reifengeneration optimal zum Arbeiten zu bewegen. Die Computer-Simulationen in der Fabrik des Teams in Leafield hatten darauf hingedeutet, dass damit ein großer Schritt nach vorne zu erwarten ist, doch der Istanbul Park war eine echte Feuertaufe, ist dieser doch vor allem aufgrund der unglaublich schnellen und langen Kurve acht eine echte Herausforderung für die Reifen.

"Es wäre schön gewesen, hätten wir das System vor Istanbul ausprobieren können", so Mark Preston, Technischer Direktor des Teams über die Tatsache, dass das Team wegen des Testverbots nicht die Möglichkeit hatte, die neue Aufhängung auszuprobieren. "Wir mussten aus diesem Grund mit ihr auf eine Strecke gehen, die wir zuvor nie gesehen hatten."

Hinzu kam, dass das Team zum ersten Mal in dieser Saison während des Trainings am Freitag drei SA06-Autos einsetzen konnte. Das dritte Auto, das von Testfahrer Franck Montagny gesteuert wurde, wurde erst über Nacht am Donnerstag fertig. Zusammen mit den Stammfahrern Takuma Sato und Sakon Yamamoto konnte das Team während den 120 Trainings-Minuten 82 Runden fahren.

Am Nachmittag fuhr Montagny eine Zeit von 1:30.491 Minuten, war damit auf Platz 16 zu finden und stand vor den drei Bridgestone-bereiften Williams. Das Team war aus diesem Grund nach dem ersten Tag mit dem komplett fertig gestellten 2006er Auto dementsprechend optimistisch stimmt, Teamchef Aguri Suzuki zeigte sich "sehr glücklich".

Nach dem Training studierten die Ingenieure des Teams am Freitag die gesammelten Daten, um im Training am Samstagmorgen weitere Fortschritte zu erzielen. Doch in der Qualifikation lief es dann nicht so gut, weil hohe Asphalttemperaturen die Balance des Autos durcheinander brachten und weder Sato noch Yamamoto so schnell fahren konnten, wie sie dies im Freien Training tun konnten. "Das Auto zeigt Potenzial, aber wir hatten nicht genügend Zeit, um das Auto abzustimmen", klagte Suzuki am Samstagabend.

Im Rennen konnte Sato am Start einige Autos überholen, aber er wurde in das Durcheinander in der ersten Kurve verwickelt und musste mit einem angeschlagenen Auto an die Box gehen. Um weitere Daten über das neue Auto zusammen, reparierten die Mechaniker sein Auto und mit 16 Runden Rückstand ging er wieder ins Rennen.

Teamkollege Sakon Yamamoto hatte mehr Glück, er kam unbeschadet durch die erste Kurve und war in der dritten Runde auf Platz 14 zu finden - so konkurrenzfähig war der Japaner bisher noch nicht gewesen. Leider drehte er sich jedoch in der 23. Runde in der ersten Kurve. Dabei starb der Motor ab - das Rennen war damit gelaufen.

"Es war für uns kein gutes Rennen, aber es gibt Dinge, die uns ermutigen", so Teamchef Aguri Suzuki. "Takuma sammelte einige wertvolle Daten, als er wieder in das Rennen ging, und Sakon sammelte bis zu seinem Dreher wertvolle Erfahrung."

Auch diese Woche war für den japanischen Rennstall bedeutend, testete man doch in Monza: "Wir haben endlich an einem Test vor dem Rennen teilgenommen und waren aus diesem Grund in der Lage, uns ordentlich vorzubereiten", so Preston. "Ich denke, dass das, was wir in den vergangenen drei Tagen erreichen konnten, uns in eine gute Position für das kommende Rennwochenende bringt."

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