• 10.06.2018 18:59

  • von Norman Fischer & Adam Cooper

Toto Wolff: Ocon war gegen Hamilton in Monaco "clever"

Toto Wolff verteidigt, dass Esteban Ocon Lewis Hamilton in Monaco vorbeigelassen hat: Der Franzose sei einfach "clever" gewesen - Force India sieht kein Problem

(Motorsport-Total.com) - Toto Wolff kann die Diskussionen um Esteban Ocon nach dem Rennen in Monaco nicht verstehen. Dem Franzosen wird vorgeworfen, Lewis Hamilton absichtlich vorbeigelassen zu haben, als dieser nach seinem Boxenstopp hinter ihm auf die Strecke kam. Pikant: Force India ist ein Kundenteam von Mercedes und Ocon ein Junior des Herstellers. Gegenüber einer belgischen Zeitung soll Wolff gesagt haben, dass er Force India um das Vorbeilassen gebeten habe, weswegen sich ein anderes Team bei der FIA beschwerte.

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon, Fernando Alonso

Esteban Ocon musste sich gegen Fernando Alonso behaupten Zoom

Doch der Mercedes-Motorsportchef winkt auf den Vorfall angesprochen ab und meint, dass Ocon einfach nur das Logische getan habe: "Wir waren in einem komplett anderen Rennen. Ich fand sogar, dass er im Sinne seines eigenen Rennens clever gehandelt hat und nicht einige Runden mit Lewis in seinem Rückspiegel verbracht hat. Er hat sich auf sein Rennen konzentriert, das gegen McLaren und ein anderes Fahrzeug (Pierre Gasly; Anm. d. Red.) war."

Genau die gleiche Meinung vertritt man auch bei Force India. Alonso sei kurz zuvor in die Box gefahren und habe den Undercut gegen Ocon versucht. "Und was wir gar nicht wollten, ist Zeit mit Lewis zu verlieren, sodass Alonso die Chance bekommen würde, uns zu kriegen", sagt Betriebsdirektor Otmar Szafnauer. "Darum haben wir Esteban gesagt, dass er keine Zeit verlieren soll. Denn wenn man jemanden im Rückspiegel hat, fährt man nicht so schnell - selbst wenn es ein paar Zehntelsekunden sind, ist das zu viel."

Denn Hamilton hätte Ocon ohnehin irgendwann bekommen. Und was hätte Force India dann gekonnt, wenn man deswegen gegen Alonso verloren hätte? Dass sich ein Team deswegen beschwert, kann man bei Force India nicht nachvollziehen, weil solche Praktiken die Regel seien: "Wenn ein schnelles Auto kommt und wir merken, dass wir nicht gegen es fahren, dann tun wir es auch nicht", sagt Technikchef Andrew Green.

Schon in Melbourne sei ein Mercedes an Ocon vorbeigefahren, und die Fahrer würden wissen, was sie zu tun haben: "Es gab keinen Kontakt von uns mit ihm. Er wusste, dass er keine Zeit mit dem Mercedes verlieren darf, und er hat nur ein Minimum verloren", so Green weiter. Die Monaco-Saga ist damit für Force India abgehakt.